Was fuehlt Ihr, wenn Ihr es eilig habt, aber im Stau steckt? Ich erlebe das regelmaessig, wenn ich abends im Berufsverkehr zur U-Bahn fahre. Die U-Bahn sollte mich dann termingerecht zum Balettunterricht (for example) bringen, doch das kann sie nicht, denn ich stecke ja noch auf der Autobahn im Stau. Natuerlich sitze ich nicht im eigenen Auto, sondern in einem Shuttlebus, so dass es auch nicht moeglich ist etwas frueher von zu Hause loszufahren, denn so oft fahren diese Shuttlebusse ja nicht. Zu Beginn des Staus schaue ich mir immer die Menschen in den anderen Autos an, ueberlege was sie wohl zu Abend essen werden, wie ihr Arbeitstag war u.s.w…doch je laenger wir uns nicht vom Fleck bewegen desto weniger interessieren mich die Menschen in den anderen Autos. Wenn ich dann – noch immer im Stau – feststellen muss, dass der Unterricht, zu dem ich urspruenglich wollte, bereits angefangen hat, kann es passieren, dass ich genervt eine Grimasse schneide. Das hat einmal ein Kind gesehen, dass auf dem Beifahrersitz in dem Santana sass, der neben unserem Bus stand. Es hat sich ueber mein Gesicht so erschrocken, dass es von seinem Sitz gerutscht ist und sich anscheinend im Handschuhfach verstecken wollte, was dann doch nicht ging. Daraufhin hat es das Jacket von seinem Vater genommen, das ueber der Lehne hing und es an die Scheibe gepresst. So konnten wir uns auch nicht mehr sehen.
Labels: Kultur
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