Ein Leben im Stau oder: warum die Wohnungen in der Innenstadt immer teurer werden
Wie viele Auslaender haben auch wir beschlossen uns eine Wohnung etwas weiter ausserhalb der Stadt zu suchen. Mit dem Ergebniss, dass wir abendliche Veranstaltungen nur noch selten besuchen. Die Autobahn, die uns mit der Stadt verbindet, war noch vor wenigen Jahren eine selten befahrene, leere Strasse, doch seit einiger Zeit muss man dort fast taeglich im Stau stehen. Besonders abends. So kaufen wir die noetigen Kleinigkeiten immer oefter in dem teuren Mini Supermarkt bei uns im Viertel oder radeln in die nahegelegene Kleinstadt Xinqiao, wo wir dann auf dem chinesischen Markt Billigprodukte kaufen.
Heute Abend wollten Jiangping und ich aber doch in die Stadt fahren. Wir wollten einige Besorgungen machen und Essen gehen. Doch in der letzten Minute konnten wir uns nicht auf ein von uns beiden gemochtes Restaurant einigen, da ich Magenschmerzen habe und schon seit Tagen nur noch Spagethi und Brot esse. Schliesslich beschlossen wir getrennt zu essen. Ich blieb zu Hause mit Wasser und Brot (im wahrsten Sinne des Wortes) und Jiangping machte sich alleine auf den Weg, um ein paar andere wichtige Dinge zu erledigen und ausserdem sein geliebtes Xiangcai zu essen. (Das ist sehr scharf und geht bei mir zur Zeit ueberhaupt nicht). Gerade rief er mich an. Er steht schon seit Ewigkeiten auf der Autobahn im Stau, kommt weder vor noch zurueck und sein Magen rumort als ungeduldiges Loch. Wenn er Glueck hat, kann er das in zwei Stunden fuellen, dann ist es aber etwa neun Uhr abends und um diese Zeit sind die Koeche muede und wollen nach Hause. Da habe ich mit meinen Magenschmerzen ja regelrecht Glueck gehabt!
Labels: Kultur in Shanghai, my home
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