Mittwoch, Oktober 31, 2007

Internetkompositionen

Nachdem ich mir fuer den Improvisationslehrgang auf meiner Homepage immer wieder Hoerbeispiele ausdenke, stellt sich mir die Frage: Was sind eigentlich die typischen Merkmale einer Internetkomposition?

Natuerlich kann man fast jede Art von Musik auch im Internet veroeffentlichen. Trotzdem ist es vielleicht doch gut, einige Punkte zu beruecksichtigen:

Da schnelle Internetverbindungen mit grossem Downloadvolumen relativ selten sind, waere als wichtiges Merkmal einer speziell fuers Internet gemachten Komposition die Kuerze zu nennen. Der Internet Hoerer liebt relativ kurze Downloadzeiten und genau wie bei den Internet Videos kurzweilige Unterhaltung. Nur so kann er sich auf das Risiko einlassen, unbekannte Musik von unbekannten Komponisten zu geniessen.

Mit der Kuerze verbunden ist auch eine Ueberschaubarkeit der Form.

Ein Internetmusikstueck muss deswegen trotz seiner Kuerze Anfang und Ende haben, sollte also nicht einfach nur einen Ausschnitt aus einem laengeren Musikstueck darstellen.

Was eine Internetkomposition kann: sie kann mit wenigen Mitteln und in kurzer Zeit wie eine Art musikalischer Tagebuchnotiz beim Hoerer Assoziationen und Gefuehle hervorrufen. Der Hoerer kann zu Hause am Schreibtisch ohne viel Zeit und Geld aufwenden zu muessen, sich auf musikalische Abenteuer einlassen. So wird er vielleicht eher bereit sein, Ungewohntes und Unbekanntes auszuprobieren. Das ist eine Chance!

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Sonntag, Oktober 28, 2007

Das Stuttgarter Kammerorchester

Am Freitag haben wir uns im Konzertsaal vom Portman das Stuttgarter Kammerorchester angehoert. Es ist bereits das zweitemal, dass ich das Stuttgarter Kammerorchester in Shanghai hoeren konnte.

Diesmal haben sie das 3te Brandenburgische Konzert (in G Dur) und das Konzert fuer 2 Violinen in D Moll von J.S. Bach gespielt. Ansonsten gab es noch ein sehr schoenes Stuck von dem chinesischen Komponisten Chen Qigang, das von einer chinesischen Dirigentin (Chen Li) dirigiert wurde und Dvoraks Serenade fuer Streichorchester in D Dur. Als Zugabe ein Divertimento von Mozart.

Die Musiker hatten diesmal geuebt und spielten fantastisch. Da Jiangping die besten Plaetze ganz vorne gekauft hatte, konnte ich trotz der miesen Akkustik des fuer Kammermusik voellig ungeeigneten Konzertsaals wunderbar alle Instrumente verfolgen und die Baesse geniessen. (Beim letztenmal vor drei Jahren sassen wir weiter hinten und da habe ich die Baesse fast ueberhaupt nicht gehoert.)

Es war ein wunderschoener Abend, den wir alle (mein Mann, meine Schwiegermutter und ich) sehr genossen haben, zumal wir schon lange nicht mehr klassische Musik aus dieser unmittelbaren Naehe live erleben konnten.

Keine CD kann so etwas ersetzen!

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Mittwoch, Oktober 24, 2007

the ninth Shanghai International Arts Festival

Das ist mal wieder typisch: beschaeftigt mit meinen eigenen Angelegenheiten habe ich erst heute gemerkt, dass das neunte internationale Kunstfestival in Shanghai bereits angefangen hat. Gluecklicherweise hat Jiangping (mein Mann) bereits Karten fuer das Konzert am Freitag gekauft - um welches Konzert es sich dabei handelt, hat er mir noch nicht sagen koennen, denn er ist zur Zeit in Japan. Leider ist die fuer mich interessanteste Vorstellung (Tanz aus Tibet) bereits vorueber. Heute Abend muss ich selber arbeiten, kann also auch nirgends hin....so geht es mir fast jedesmal. Ich lese zu wenig Zeitung und schaue normalerweise auch nicht fern - die negativen Auswirkungen dieses Verhaltens bekomme ich immer dann zu spueren, wenn die wenigen wirklich interessanten kulturellen Ereignisse in Shanghai an mir vorbei geschwommen sind wie der Gui Fisch im Yangtze. Dann muss man halt stattdessen Ba Fisch essen ....oder fasten. Den Ba Fisch gibt es tiefgefroren zu kaufen, waehrend der Gui Fisch immer frisch lebend in der Kueche - aber nicht auf dem Teller - herumschwimmt. So aehnlich wie mit Film und live Vorstellungen.....

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Montag, Oktober 15, 2007

die Party

Am Samstag haben Jiangping und ich eine Party fuer unsere Nachbarn und Freunde gegeben. Wir haben einen Partyservice beauftragt das Essen und die Getraenke zu organisieren, und das Management unseres Wohnviertels hat uns den Partyplatz mit Barbeceau Equipment und Musikanlage samt einigen Arbeitern zur Verfuegung gestellt. Das Wetter hat sich fair verhalten, d.h., es hat nicht geregnet. Das Essen war gut.

Wenn ich nun trotzdem laestere, so sollte sich niemand davon abgeschreckt fuehlen, b i t t e !!

Also: ich habe natuerlich gedacht: wir essen erstmal und dann gehts los. So habe ich einige Spiele und viel Musik vorbereitet. Doch nachdem wir so zwei drei Stunden gegessen haben, wollten die meisten Leute nach Hause. Nur wenige waren fuer eine Tanzeinlage zu begeistern und als ich auch noch verlangte, dass einige sich fuer Spiele zur Verfuegung stellten, waren die Befragten so aengstlich und erschrocken, dass ich mein Vorhaben wieder aufgab.

Noch ein Problem machte mir zu schaffen. Es entstanden einige Gruppen von Leuten, die sich gut kannten und gerne miteinander sprachen, was ja sehr nett war. Nur: es gab auch einpaar unbekanntere Gaeste. Meine Versuche diese "Neulinge" mit den sich bereits kennenden Freunden zusammenzubringen, scheiterten. Die "fremden" Chinesen wollten sich naemlich nicht zu den bereits miteinander sprechenden Menschen setzen, sondern nahmen sich einen extra Tisch, den sie auch noch ausserhalb des Partyplatzes aufstellten. Dort blieben sie in aengstlichen Zweiergruppen sitzen. So sprach jeder nur mit seinen alten Bekannten.

Spaeter erklaerten mir anwesende Deutsche, dass diese Problematik typisch chinesisch sei. Doch sind die Deutschen besser? Zumindest wenn es um Tanzen und Spiele geht, sehe ich da keine grossen Unterschiede. Vielleicht liegt es eher an der Tatsache, dass die Menschen hier groesstenteils ueber 35 Jahre alte Ingenieure und Manager sind, die ihre sozialen Faehigkeiten zu Gunsten der Karriere bereits weitgehend aufgegeben haben. Da sind sich die chinesischen und die deutschen Shanghaier sehr aehnlich.

Trotzdem: ich finde es immer schoen mit lieben Menschen zusammenzusitzen, zu essen und zu reden. Da sind anderweitige Aktivitaeten auch gar nicht so wichtig. Insofern war es ein sehr erfreulicher Abend!

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das Haus


dieses Haus wuerde ich gerne eine zeitlang bewohnen.

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Samstag, Oktober 06, 2007

Die andere Seite

Die andere Seite ist im Osten. Wir unterqueren den Fluss durch einen engen Tunnel mit dem Auto. Jetzt sind wir in Pu Dong. Den Jingmao Tower neben uns verlassen wir das Auto und rennen ueber einige vom Rot-Gruen Licht durcheinandergebrachten Kreuzungen. Wir erreichen den Fluss durch eine Art Gartentor. Meine Schwiegermutter und unsere Ai folgen uns mit Muehe.


Wir essen italienisch im Lavazzo, blicken dabei auf den Fluss und die farbigen Lichter am anderen Ufer. Trotz all dem Leuchten um uns herum, fuehle ich mich niedergedrueckt. Wir erledigen unseren Ausflug wie eine Pflichtuebung. Das Einzige, was wir noch koennen, ist viel Geld auszugeben.


Doch wo ist diese Entdeckerfreude von vor acht Jahren geblieben? Als wir gerade in Shanghai ankamen, haben Jiangping und ich mit Begeisterung die neue Umgebung genossen. Wir waren euphorisch und fast pausenlos in Feiertagslaune. Wo ist unsere Freude geblieben?

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Montag, Oktober 01, 2007

Der Feiertag

Der 1.te Oktober ist ein Feiertag. Mein Mann und ich sind mit meiner Schwiegermutter zu Dong Fang Lue Zhou gefahren, ein Sportpark etwa eine halbe Autostunde von unserem Haus entfernt.


Nachdem wir einen Parkplatz und eine Toilette gefunden haben, kauften wir die Eintritts Tickets und begaben uns unter die durch den Park patroulierenden Volksmassen. Jiangping spendierte Kokoseis, das wir auf einer Bank verzehrten.


Es war heiss.
Es gibt in diesem Park eine Menge Uebungsmoeglichkeiten, um seine Ueberlebensfaehigkeit zu trainieren. Zum Beispiel die Flussueberquerung:

Fuer Anfaenger:


Fuer Fortgeschrittene:


Und fuer Profis:


Erstaunlich, wie geschickt die meisten Menschen hier sind. Ich habe mich aufs Zuschauen konzentriert, da mir solch eine Ueberquerung (mit Gegenverkehr) wahrscheinlich ein unfreiwilliges Bad im Fluss beschert haette und ich meine Kamera nicht ruinieren wollte.

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