Die Deutschen und das Internet
Obwohl niemand ernsthaft auf die Idee kaeme Deutschland als Entwicklungsland zu bezeichnen, so moechte ich doch behaupten, dass zumindest was die Internet Auftritte von Kulturtraegern wie Musik oder Tanzschulen betrifft, Deutschland sich in einer Art vorsintflutlicher Ignoranz befindet. Ich glaube nicht, dass man die Tatsache, dass allein in Stuttgart von den 12 im Branchenbuch eingetragenen Ballettschulen nur die Pleva Ballettschule eine Homepage hat, auf Geldmangel der Inhaber zurueckfuehren kann. Es zeigt, dass ein Grossteil der deutschen Bevoelkerung nicht auf dem Laufenden ist und aus irgendwelchen Gruenden die Vorteile des Internets nicht zu schaetzen weiss. Eine eigene Homepage erleichtert den zukuenftigen Kunden das Leben sehr! Anstatt jedesmal einen halben Tag Zeit mit Anrufen oder Vorbeischauen zu verschwenden, koennen sie sich auf der Homepage in Ruhe ueber Stundenplan, Preise, Termine, Lehrer und dergleichen informieren. Das erspart beiden Seiten viele unnuetze Worte! Ausgerechnet die Menschen, denen das Internet am meisten helfen koennte, sind in Deutschland im Internet fast nicht erreichbar: So kenne ich mehrere ausgezeichnete Musiker, die weder Homepage noch Internetanschluss besitzen. Ein Riesenfehler!
Ich glaube, was die Akzeptanz von Computer und Internet anbetrifft, sind die Menschen in China viel weiter. Anstatt auf Aengste und Vorurteile trifft man hier auf Neugier und grosses Interesse. Es wird hier wohl kaum eine Schule geben, die keinen Internet Auftritt hat.
Labels: Computer, Deutschland, Kulturunterschiede, Negativtrend
1 Kommentare:
Hier kann ich nur zustimmen. Das sieht in anderen Branchen genauso aus. Traurig aber wahr. Die Inhaber von kleinen Firmen glauben offentsichtlich, das die Erstellung einer Firmenwebseite ein Vermögen kosten würde. Am Ende fehlt ihnen aber die Kundschaft, die ihnen eine Webseite bringen würde. Für mich ist das eine Beleidigung der Kunden, denn wie viele Menschen suchen über das Internet. Selbst ältere Menschen lassen das von ihren Kindern oder Enkeln erledigen. Deutschland, ein Entwicklungsland ist wirklich zutreffend. Ich biete Massagestudios den Versand von Gutscheinen an. Ja, wenn das komplett kostenlos wäre, wenn die Inhaber nicht ein paar Sätze schreiben müssten, ja dann. Wenn sie wüssten, wie viele Kunden sie bekommen würden. Wie viele Menschen sie irgendwo in der Ferne glücklich machen würden, die ihren Leuten Zuhause zum Geburtstag bequem etwas schenken könnten.
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