Montag, Februar 25, 2008

alte Politiker

in Kuba wird ein Nachfolger fuer Fidel Castro gewaehlt. Aussichtsreichster Kandidat ist der 76 jaehrige Bruder Fidel Castros. 
 
Meiner Erfahrung nach werden die Menschen mit zunehmendem Alter nicht klueger, sondern meistens eher duemmer als sie sowieso schon waren. Laut Statistik leiden etwa 8 bis 13 Prozent aller Menschen über 65 Jahren unter einer Demenz. Bei den über 90-Jährigen sind es sogar 40 Prozent.
 
Trotzdem werden nicht nur in Kuba, sondern auf der ganzen Welt oft uralte Menschen zu Politikern gewaehlt. Gelten denn fuer Politiker andere Regeln als fuer normale Arbeitnehmer? Hat es nicht seinen Grund alte Menschen in Rente zu schicken?
 
Gerade als Politiker benoetigt man einen hellen Kopf und eine grosse Portion an geistiger Flexibilitaet. Nicht, dass ich alten Menschen grundsaetzlich diese Faehigkeiten abspreche, aber die Wahrscheinlichkeit fuer Fehlentscheidungen duerfte doch bei so alten Leuten wesentlich hoeher liegen als bei Menschen mittleren Alters.
 
Ich arbeite selber in einem politischen Komitee und auch wir haben unser aeltestes Mitglied zum Vorsitzenden gewaehlt. Muss ich extra betonen, dass ich diese Entscheidung nachtraeglich fuer nicht sehr gelungen halte? Aeltere Menschen sind leicht beeinflussbar, denken langsam und leider nicht immer logisch. All diese Eigenschaften schaden einer klugen Politik. Da nuetzt das bischen Mehr an Erfahrung letztendlich auch nicht viel.

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Freitag, Februar 22, 2008

Das Fruehlingsfest ist vorbei

Gestern war der letzte Tag vom Fruehlingsfest, der sogenannte 

Yuanxiaojie. Wir haben zum Abendbrot die traditionellen Tangyuan
gegessen. Das sind so eine Art suesser, runder Maultaschen. Es gibt
verschiedene Fuellungen. Wir hatten drei Sorten: Sesam, Erdnuss und
gruene Bohnen Fuellung. Mir schmeckt die Erdnuss Fuellung am besten.

Trotz des Fruehlingsfestes hat unser politisches Komitee unglaublich
viel zu tun. Wir treffen uns fast taeglich. Beruhigend: Wenigstens
auf der unteren Ebene gibt es auch hier so eine Art von Demokratie
und ich konnte bereits mehrmalls die Erfahrung machen, dass es hier
durchaus moeglich ist, sich einzubringen und etwas zu veraendern. Ich
habe es bis jetzt noch nicht bereut meine Meinung zu aeussern. Ganz
im Gegenteil.

Noch etwas positives: Das Wetter ist wieder zu milderen Temperaturen
zurueckgekehrt. Wir hatten heute tagsueber so um die 16 Grad. In
unserem Garten bluehen bereits die Rosen.

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Dienstag, Februar 12, 2008

Zurueck aus Peking




Wir waren in Peking. Meine Schwiegermutter wohnt seit einiger Zeit
mit einer Haushaelterin zusammen in ihrer ehemaligen Wohnung in
Peking , was ihr offensichtlich sehr gut tut. Wegen dem
Fruehlingsfest haben wir sie besucht und hatten drei sehr schoene
Tage zusammen. Peking ist eine wunderschoene Stadt mit vielen
historischen Plaetzen und Gebaeuden , grossen Parks und einer
weitlaeufigen, verglichen mit Shanghai grosszuegigen Stadtplanung.
Die Haeuser sind nicht so hoch und eng zusammengepfercht wie in
Shanghai. Fuer mich noch sehr wichtig ist die Tatsache, dass es auch
viele alte Gebaeude gibt. Die Stadt ist gewachsen und hat mehr den
chinesischen Flair bewahrt als Shanghai. Auf jeden Fall sind beide
Staedte voellig verschieden und ich muss nicht extra sagen, dass mir
natuerlich Peking viel besser gefaellt als Shanghai. Wenn da nur das
Wetter nicht waere! In Peking rueckt die Wueste naeher und wartet
darauf die Stadt zu vereinnahmen. Die Luft in Peking ist so trocken,
dass die Nase schmerzt! Wenn Wind weht – und der weht oft – kommt
einem die trockene Erde entgegen geflogen, denn es gibt kein Gras,
dass den Boden halten kann. Alles ist ausgetrocknet.

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Donnerstag, Februar 07, 2008

Das Fruehlingsfest hat begonnen


Wir haben es diesmal ganz ungewoehnlich und untraditionell zu zweit
begonnen. Es ist, glaub ich, das erstemal seit unserem Umzug nach
Shanghai, dass Jiangping und ich die ersten beiden Tage dieses Festes
alleine verbringen konnten und ich habe das sehr genossen.
Entsprechend untraditionell sind wir an diesem wichtigen Abend ins
Paulaner zum Essen gegangen, da die chinesischen Restaurants sowieso
alle ausgebucht sind. Wir haben nicht nur das Steak, sondern auch den
Nachtisch genossen, nur unterbrochen von einigen unvermeidbaren
Telefongespraechen…
Anschliessend haben wir wegen der Kaelte unseren Spaziergang in ein
schickes, neues Einkaufszentrum verlegt. Nachdem wir gemuetlich
eingekauft haben, sind wir nach Hause gefahren und haben uns die
Neujahrs Sendung und das Feuerwerk unserer Nachbarn angeschaut.
Zwischendurch haben wir noch ein paar Telefonanrufe mit der
Verwandtschaft erledigt und uns umso mehr ueber unsere Freiheit
gefreut.

Ab morgen gibt es dann das Familien - Besuchs - Programm.

In Shanghai leuchten zur Zeit die Lichter abends nicht. Es bleibt dunkel, denn der Strom ist knapp. Natuerlich ist der Strom vorallem deswegen knapp, weil die Hotels, Restaurants und Riesenshopping Malls Unmengen an Strom fuer ihre Klima Anlagen benoetigen.  Weil sowieso alle Menschen hier, die es sich irgendwie leisten koennen, die Klima Anlage zum Heizen verwenden. Es gibt naemlich normalerweise keine Heizungen. Das ist eigentlich nicht nachvollziehbar, denn wir haben hier jeden Winter immer wieder Perioden mit Temperaturen unter Null oder knapp um Null Grad. 


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Sonntag, Februar 03, 2008

Noch mehr Schnee

Inzwischen hat es schon wieder geschneit. Ich habe die Fotos, die ich
von diesem Wetter gemacht habe, zu einer Slide Show zusammengestellt
und bei Youtube veroeffentlicht. Wenn Ihr also wissen wollt, wie es
in den letzten Tagen bei uns aussah, koennt Ihr Euch den Streifen anschauen.






Wir haben als reiche, priveligierte Menschen
nichts zu klagen, aber die vielen Menschen ohne Heizung oder die
Menschen in anderen Staedten, wo es teilweise schon seit Tagen weder
Strom noch Wasser gibt, leiden sehr unter diesem ungewoehnlichen
Winter.

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Freitag, Februar 01, 2008

China versinkt im Schnee!

Ich schaue aus dem Fenster, es schneit hier schon wieder.
Gerade hat eine Journalistin im Fernsehen geweint. 20 000 Menschen in
China sind derzeit ohne Strom und Wasser, 24 sind bereits wegen des
Wetters gestorben.

Die Bahnhoefe sind uebefuellt mit wartenden Menschen, die wegen dem
Fruehlingsfest nach Hause fahren wollen und nun nicht voran kommen.
Der Sohn meiner Haushaelterin war drei Tage im Bus auf der Autobahn
ohne Essen bis er endlich voellig erschoepft zu Hause ankam.
Normalerweise dauert diese Fahrt nur acht Stunden.

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Shanghai Wetter

Ich zeige hier ein paar Fotos, da koennt Ihr sehen: viel Schnee ist
inzwischen nicht mehr da, aber es ist bitter kalt – und weil die
Menschen hier doch groesstenteils keine Heizung haben, ist die
Situation imer noch extrem.

Es soll auch weiterschneien und bis zum sechsten Februar kalt
bleiben. Die Preise fuer gruenes Gemuese steigen taeglich. Sowieso
sind hier die Lebensmittel in letzter Zeit wahnsinnig teuer geworden.
Aber das liegt nicht nur an der Kaelte.

So kann man nur hoffen, dass alle Menschen, nachste Woche, wenn das
Fruehlingsfest beginnt, genug zu Essen haben und nicht vor Kaelte
krank werden.

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