Freitag, März 28, 2008

Youtube is back!

Youtube ist wieder hier.

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Mittwoch, März 26, 2008

Dienstag, März 25, 2008

"die biologischen Grenzen der Frau"

"Frauen haben ihre biologischen Grenzen" hat gestern eine Freundin zu
mir gesagt. Was sie genau damit gemeint hat, ist nicht ganz klar. Die
Grenze des gebaehrfaehigen Alters oder die Tatsache, dass auch noch
heute die Mehrheit der Menschen glaubt, eine Frau benoetige zur
Selbstverwirklichung unbedingt mindestens ein Kind?

Wie dem auch sei, dass Thema ist fuer mich nach wie vor ziemlich
aktuell: habe ich doch mit fast 45 Jahren wahrscheinlich demnaechst
die Altersgrenze zum Kinderkriegen ueberschritten ohne je eines
bekommen zu haben. Muss ich mich dafuer rechtfertigen? Natuerlich
nicht. Trotzdem spuere ich , wie mir auf Grund dieser Tatsache die
Vorurteile entgegen kommen. Speziell die Frauen, die einen grossen
Teil ihres Lebens dem Aufzucht des Nachkommenschaft gewidmet haben,
verhalten sich mir gegenueber oft sehr argwoehnisch und unsicher.
Einerseits argwoehnisch, weil sie vermuten, dass ich , wo ich doch
selbst keine Kinder habe, logischerweise weder Kinder mag noch mit
Kindern umgehen kann. "Kann so eine Frau ueberhaupt guten
Gitarrenunterricht geben?" steht da als Frage unausgesprochen im
Raum. Andererseits unsicher, weil sie sehen, wie ich meine eigenen
Faehigkeiten immer weiterentwickele und ihnen oft in vieler Hinsicht
ueberlegen bin.

Wenn sich die Frauen meines Alters zum Kaffeeklatsch treffen, sind
die Kinder ein wichtiger Bestandteil ihrer Unterhaltung. Oft sogar
das wichtigste Gespraechsthema.
Man koennte meinen, das bei vielen Frauen mit dem Kinderkriegen die
Persoenlichkeit radikal veraendert wird. Wollten sie davor selber
arbeiten, lernen und am politischen und kulturellen Leben teilnehmen,
interessieren sie sich danach vorallem fuer Kinderspielplaetze,
Babynahrung und Schulprobleme. Deswegen ist es ganz richtig und
natuerlich, wenn sich dann die Muetter gleichaltriger Kinder treffen
– mit dem einzigen Ziel: Kinderprobleme zu diskutieren. Viele Frauen
suchen sich entsprechend die Freundinnen nach dem Alter der Kinder .
Was aber machen die Frauen ohne Kinder? In Shanghai hoert man nicht
viel von solchen Frauen. Entweder es gibt nur wenige davon oder sie
verkriechen sich so gut, dass sie nicht einmal von Gleichgesinnten
gefunden werden.

Ich selbst treffe mich eigentlich gerne mit Frauen, die Kinder haben,
denn ich mag Kinder und interessiere mich auch fuer deren Probleme,
obwohl es nicht meine eigenen sind. Doch nerven mich eben manchmal
diverse Vorurteile. Warum soll ich ungluecklich sein, wenn ich kein
eigenes Kind habe? Warum soll ich Kinderprobleme nicht verstehen
koennen? Warum muessen mich Kinder zwangslaeufig stoeren? 

Nichts von dem ist in meinem Fall richtig.

Vielleicht brauche ich einfach kein Kind. Bei Kindern geht es mir
irgendwie so aehnlich wie bei Tieren: ich mag sie a l l e . Aber ist
das ein Grund unbedingt selber eines grossziehen zu muessen?

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Dienstag, März 18, 2008

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Kein Grund zur Panik

Jedesmal, wenn China in Konflikt mit anderen Laendern geraet, verschwinden hier viele Internetseiten. So koennen wir z.B seit einigen Tagen Youtube nicht mehr erreichen, was bedeutet, dass auch meine bei Youtube gehosteten Videos hier nicht mehr zu sehen sind. Manchmal ist auch GMX fuer einige Tage gesperrt. Vielleicht konnte ich ja deswegen heute morgen meinen Account nicht abrufen. Aber das ist alles nicht so tragisch: nach einiger Zeit kommen die Seiten meistens wieder. Manchmal dauert es etwas laenger, so wie mit den Blogspot Blogs von Google, die bis heute noch nicht problemlos erreichbar sind.

Natuerlich fragen sich viele Menschen hier, warum es solche sinnlosen Einschraenkungen immer wieder gibt. Eine Antwort wurde bisher anscheinend noch nicht gefunden: Vielleicht kappen ja auch die Europaer oder die Amerikaner den chinesischen Internet Zugang, um die Menschen hier unzufrieden zu machen?

Denn unzufrieden machen diese Einschraenkungen! Vorallem Youtube: Youtube wird inzwischen in ganz China viel benutzt und ist hier genauso beliebt wie in Deutschland. Wenn man das jetzt nicht mehr erreichen kann, nimmt man vielen Menschen eine ihrer liebsten Freizeitbeschaeftigungen. Das macht natuerlich schlechte Stimmung. Doch wem nutzt die Unzufriedenheit in der Bevoelkerung? Ganz sicher nicht der Regierung. 

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Samstag, März 15, 2008

Laester Talk Nr.2

Meiyou Yinyang

Je reicher die Menschen, desto mehr Angst haben sie zu verhungern. Waehrend ein armer Mensch sich freut, wenn er genug essen kann, achten die reichen Leute auf die Inhaltsstoffe der Nahrung. So kann es bei uns im Viertel durchaus passieren, dass Essen weggeworfen wird, nur weil es noch vom Vortag ist. “meiyou yinyang”, das meint so etwa: “keine Vitamine” - ist Grund genug ein Essen abzulehnen. Ich kenne Menschen die Panik bekommen, wenn sie mal zwei Tage kein Fleisch oder Fisch gegessen haben. Sie befuerchten ernsthaft, Mangelerscheinungen zu bekommen.

Noch krasser finde ich die Leute, die ihrer Haushaelterin die Ueberreste vom Vortag zu essen geben, waehrend sie selber nur ganz frisch zubereitete Speisen zu sich nehmen. Solche Leute gibt es viele.

Typisch ist auch die Tatsache, dass nicht nur bei der Nahrungsaufnahme, sondern bei fast allen Taetigkeiten immer zuerst die Frage in den Raum gestellt wird: “wozu nuetzt mir das?” Sogar so erfreuliche Beschaeftigungen wie Gitarre lernen oder Tanzen werden unter dem Nutz Aspekt betrachtet. So wollen viele Eltern, dass ihr Kind Gitarre lernt, um in der Schule bei den Mathematikpruefungen besser bewertet zu werden. Wer ein Instrument spielt, bekommt in China Vorteile bei der Bewertung in der Schule. Viele Frauen, die Tanzen, tun dies nicht, weil sie Freude am Tanzen haben, sondern weil sie glauben, dass sie dadurch ihre Figur verbessern koennen.

Ich bin schon zu lange aus Deutschland weg und kann nicht beurteilen, ob die Deutschen ( oder ein Teil der Deutschen) genauso denken. In Deutschland geniert man sich, seinen Pragmatismus so offen zur Schau zu stellen. Man heuchelt da lieber irgendwelche tugendhaften Ziele vor. Ob die Menschen aber innerlich wirklich soviel anders sind, wage ich zu bezweifeln.

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eine positive Bemerkung


Das Foto heute habe ich in unserem Garten gemacht und das ist immerhin eine positive Bemerkung: kaum war der Schnee weg, haben bei uns die Rosen angefangen zu bluehen. Sie bluehen nun schon mehrere Wochen und sind bald wieder verwelkt. Wir haben tagsueber wieder angenehme Temperaturen um die zwanzig Grad und brauchen nicht mehr zu frieren!

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Laester Talk



Ich glaube nicht, dass es moeglich ist, seine geistigen Faehigkeiten zu entwickeln, ohne dabei auf koerplerliche Fitness zu achten. Umgekehrt: meiner Meinung nach trainiert man mit der koerperlichen Gelenkigkeit und der Koerperbeherrschung auch seine geistigen Faehigkeiten. Schliesslich ist das Gehirn auch nur ein Koerperteil, oder?

In Deutschland kann man im Wald spazieren gehen. Hier leider nicht. Im Gegenteil: viele Chinesen halten zu Fuss gehen offensichtlich fuer eine entzetzlich anstrengende und ueberfluessige Zeitverschwendung. Jedenfalls in unserem Wohnviertel, wo eigentlich jede Familie inzwischen mindestens ein bis zwei Autos vor der Haustuer stehen hat, faehrt man sogar zum nachbarlichen Kaffeeklatsch mit dem Auto. Das sind etwa 300 meter. Gluecklicherweise werden hier die Autos alle mit Benzin gefuettert. Sollten sich hier die Bioautos durchsetzen, gaebe es wahrscheinlich in den laendlichen Gebieten ein paar Millionen Hungerstote.

Die armen Menschen in China koennen sich schon jetzt kaum noch gesunde Nahrungsmittel leisten. Die Lebensmittelpreise haben sich im letzten halben Jahr verdreifacht. Die Loehne fuer Arbeiter sind aber schon seit Jahren gleich niedrig und je reicher die Chefs, desto niedriger die Loehne der Arbeiter und Hausangestellten. Da gibt es kein Mitleid, sondern hoechstens Angst vor Uebergriffen.

Was mich betrifft: ich bin eine Laestertasche. Immer muss ich meine Umgebung kritisch sehen und es ist Pech fuer die Chinesen, dass es mich nach Shanghai verschlagen hat. Wuerde ich in Deutschland leben, wuerde ich natuerlich ueber Deutschland laestern, denn dort ist es auch nicht besser. Immerhin bleibe ich mir relativ treu: ich habe bis heute noch keine Zeit gefunden den Fuehrerschein zu machen und werde wahrscheinlich mein restliches Leben ohne Fuehrerschein bleiben, denn ich vermisse ihn nicht.



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Freitag, März 14, 2008

Auf dem Weg






Shanghai ist bedrueckend...
aber auch entzueckend......
Sich im Berufsverkehr in Busse pressen
und dann beim Balett den Aerger vergessen...

Heute bin ich so muede, dass mir nur noch solche bloeden Sprueche einfallen.
Ich muss mir ueber unser Komitee Gedanken machen: Wir sind eine komische Gruppe: Bis auf mich, die ich zu diesem Job irgendwie gekommen bin, ohne genau zu wissen, was mir da blueht,
haben offensichtlich alle anderen Mitglieder ein gemeinsames Ziel: Das jetztige Management zu vertreiben. Ich habe keinerlei Probleme mit diesem Management und bin deswegen mit meiner Meinung immer in der Minderheit. Witzigerweise entspricht meine Meinung aber anscheinend der Mehrheit der Einwohner.  Inzwischen sind wir in so einer Art Pattsituation, koennen weder vor noch zurueck und schaffen es kaum noch irgendeinen Entschluss zu fassen. 
Bevor ich mehr erzaehle, muss ich erstmal schlafen. Gute Nacht!







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Samstag, März 08, 2008

Ananas Probleme

Dieses Jahr frustriert es mich, Ananas zu essen. Wahrend ich mich
bisher immer sehr ueber die Ananas Zeit gefreut habe und jedes Jahr
im Maerz Unmengen davon vertilgt habe, betruebt es mich nun Ananas zu
essen. Sie schmecken einfach nicht mehr gut, sind nicht suess, sehr
geschmacklos und erinnern irgendwie an Gurke.

Ob das am Wetter liegt? Oder an der Umweltverschmutzung? Auf
jedenfall sehr schade.

Das Leben ist so wechselhaft. Als wir vor zwei Jahren in dieses neue
Wohnviertel gezogen sind, hat sich unsere Lebensqualitaet sehr
verbessert. Zum erstenmal seit unserer Zeit in Shanghai konnte ich
wieder ungestoert Musik hoeren und Gitarre spielen. Auch geniessen
wir es sehr, dass wir wieder – wie frueher in Deutschland – die
Voegel singen hoeren. Jiangpings Weg zur Arbeit hat sich verkuerzt,
so dass er oeftermal zu Hause relaxen kann. So war dieser Umzug
eigentlich eine gute Entscheidung. Doch dann habe ich angefangen, in
dem politischen Komitee unseres Wohnviertels mitzuarbeiten. Die Folge
ist, dass ich statt Gitarre zu spielen, am Telefon oder in
Versammlungen sitze . Die unterschiedlichen Auffassungen von
Gerechtigkeit koennen sehr nervend sein.

Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, alle meine Aktivitaeten mit
einem Schlag aufzugeben und – so wie am Anfang hier – jeden Tag
spontan zu gestalten. Doch dazu muessten wir mal wieder umziehen. Und
auch ein Umzug ist keine Garantie fuer Freiheit. Am besten waere ein
Umzug in eine andere chinesische Stadt. Mehr suedlich – wegen des
Wetters – waere von Vorteil. Auch wuerde mir eine etwas kleinere
Stadt besser gefallen, als dieser Riesenmoloch Shanghai.

P.S.: diesmal ist das Foto uebrigens nicht von mir gemacht.

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Dienstag, März 04, 2008

Luft holen

Zur Zeit bin ich zu viel mit anderen Menschen beschaeftigt. Unser politisches Komitee hatte versucht eine bessere Management Firma fuer unser Wohnviertel zu finden, doch ist dieser Versuch klaeglich gescheitert. Ueber die Firma, die die Ausschreibung letzten Endes gewonnen hat, kursieren eine Menge beaengstigender Geruechte. Die Einwohner unseres Viertels haben Unterschriften gesammelt und uns gezwungen, den Vertrag nicht zu unterschreiben. Wir muessen jetzt erst noch einmal alle Einwohner abstimmen lassen. Dazu kommt noch, dass unsere Sekretaerin gekuendigt hat und nun die Bueroarbeit selbst gemacht werden muss. Mein Telefon klingelt staendig. Stress.

Da habe ich mir heute nachmittag einen Spaziergang genehmigt und bin
nach Songjiang zur Universitaets Stadt gefahren. Die ist nicht weit
von meinem Wohnviertel entfernt (etwa eine halbe Stunde Bus) aber
weit genug, um mal tief Luft holen zu koennen.

Dort habe ich das Foto gemacht.

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