Youtube is back!
Youtube ist wieder hier.
Labels: Kultur
shanghai blog about living, culture, music, china special, politics and much more in shanghai
"Frauen haben ihre biologischen Grenzen" hat gestern eine Freundin zu
Wie dem auch sei, dass Thema ist fuer mich nach wie vor ziemlich
aktuell: habe ich doch mit fast 45 Jahren wahrscheinlich demnaechst
die Altersgrenze zum Kinderkriegen ueberschritten ohne je eines
bekommen zu haben. Muss ich mich dafuer rechtfertigen? Natuerlich
nicht. Trotzdem spuere ich , wie mir auf Grund dieser Tatsache die
Vorurteile entgegen kommen. Speziell die Frauen, die einen grossen
Teil ihres Lebens dem Aufzucht des Nachkommenschaft gewidmet haben,
verhalten sich mir gegenueber oft sehr argwoehnisch und unsicher.
Einerseits argwoehnisch, weil sie vermuten, dass ich , wo ich doch
selbst keine Kinder habe, logischerweise weder Kinder mag noch mit
Kindern umgehen kann. "Kann so eine Frau ueberhaupt guten
Gitarrenunterricht geben?" steht da als Frage unausgesprochen im
Raum. Andererseits unsicher, weil sie sehen, wie ich meine eigenen
Faehigkeiten immer weiterentwickele und ihnen oft in vieler Hinsicht
ueberlegen bin.
Wenn sich die Frauen meines Alters zum Kaffeeklatsch treffen, sind
die Kinder ein wichtiger Bestandteil ihrer Unterhaltung. Oft sogar
das wichtigste Gespraechsthema.
Man koennte meinen, das bei vielen Frauen mit dem Kinderkriegen die
Persoenlichkeit radikal veraendert wird. Wollten sie davor selber
arbeiten, lernen und am politischen und kulturellen Leben teilnehmen,
interessieren sie sich danach vorallem fuer Kinderspielplaetze,
Babynahrung und Schulprobleme. Deswegen ist es ganz richtig und
natuerlich, wenn sich dann die Muetter gleichaltriger Kinder treffen
– mit dem einzigen Ziel: Kinderprobleme zu diskutieren. Viele Frauen
suchen sich entsprechend die Freundinnen nach dem Alter der Kinder .
Was aber machen die Frauen ohne Kinder? In Shanghai hoert man nicht
viel von solchen Frauen. Entweder es gibt nur wenige davon oder sie
verkriechen sich so gut, dass sie nicht einmal von Gleichgesinnten
gefunden werden.
Ich selbst treffe mich eigentlich gerne mit Frauen, die Kinder haben,
denn ich mag Kinder und interessiere mich auch fuer deren Probleme,
obwohl es nicht meine eigenen sind. Doch nerven mich eben manchmal
diverse Vorurteile. Warum soll ich ungluecklich sein, wenn ich kein
eigenes Kind habe? Warum soll ich Kinderprobleme nicht verstehen
koennen? Warum muessen mich Kinder zwangslaeufig stoeren?
Nichts von dem ist in meinem Fall richtig.
Vielleicht brauche ich einfach kein Kind. Bei Kindern geht es mir
irgendwie so aehnlich wie bei Tieren: ich mag sie a l l e . Aber ist
das ein Grund unbedingt selber eines grossziehen zu muessen?
Jedesmal, wenn China in Konflikt mit anderen Laendern geraet, verschwinden hier viele Internetseiten. So koennen wir z.B seit einigen Tagen Youtube nicht mehr erreichen, was bedeutet, dass auch meine bei Youtube gehosteten Videos hier nicht mehr zu sehen sind. Manchmal ist auch GMX fuer einige Tage gesperrt. Vielleicht konnte ich ja deswegen heute morgen meinen Account nicht abrufen. Aber das ist alles nicht so tragisch: nach einiger Zeit kommen die Seiten meistens wieder. Manchmal dauert es etwas laenger, so wie mit den Blogspot Blogs von Google, die bis heute noch nicht problemlos erreichbar sind.
Meiyou Yinyang
Labels: Kulturunterschiede, my home
Labels: Kulturunterschiede, my home
Labels: China spezial, Komitee, my home, Politik
Dieses Jahr frustriert es mich, Ananas zu essen. Wahrend ich mich
Ob das am Wetter liegt? Oder an der Umweltverschmutzung? Auf
jedenfall sehr schade.
Das Leben ist so wechselhaft. Als wir vor zwei Jahren in dieses neue
Wohnviertel gezogen sind, hat sich unsere Lebensqualitaet sehr
verbessert. Zum erstenmal seit unserer Zeit in Shanghai konnte ich
wieder ungestoert Musik hoeren und Gitarre spielen. Auch geniessen
wir es sehr, dass wir wieder – wie frueher in Deutschland – die
Voegel singen hoeren. Jiangpings Weg zur Arbeit hat sich verkuerzt,
so dass er oeftermal zu Hause relaxen kann. So war dieser Umzug
eigentlich eine gute Entscheidung. Doch dann habe ich angefangen, in
dem politischen Komitee unseres Wohnviertels mitzuarbeiten. Die Folge
ist, dass ich statt Gitarre zu spielen, am Telefon oder in
Versammlungen sitze . Die unterschiedlichen Auffassungen von
Gerechtigkeit koennen sehr nervend sein.
Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, alle meine Aktivitaeten mit
einem Schlag aufzugeben und – so wie am Anfang hier – jeden Tag
spontan zu gestalten. Doch dazu muessten wir mal wieder umziehen. Und
auch ein Umzug ist keine Garantie fuer Freiheit. Am besten waere ein
Umzug in eine andere chinesische Stadt. Mehr suedlich – wegen des
Wetters – waere von Vorteil. Auch wuerde mir eine etwas kleinere
Stadt besser gefallen, als dieser Riesenmoloch Shanghai.
P.S.: diesmal ist das Foto uebrigens nicht von mir gemacht.
Zur Zeit bin ich zu viel mit anderen Menschen beschaeftigt. Unser politisches Komitee hatte versucht eine bessere Management Firma fuer unser Wohnviertel zu finden, doch ist dieser Versuch klaeglich gescheitert. Ueber die Firma, die die Ausschreibung letzten Endes gewonnen hat, kursieren eine Menge beaengstigender Geruechte. Die Einwohner unseres Viertels haben Unterschriften gesammelt und uns gezwungen, den Vertrag nicht zu unterschreiben. Wir muessen jetzt erst noch einmal alle Einwohner abstimmen lassen. Dazu kommt noch, dass unsere Sekretaerin gekuendigt hat und nun die Bueroarbeit selbst gemacht werden muss. Mein Telefon klingelt staendig. Stress.
Da habe ich mir heute nachmittag einen Spaziergang genehmigt und bin
nach Songjiang zur Universitaets Stadt gefahren. Die ist nicht weit
von meinem Wohnviertel entfernt (etwa eine halbe Stunde Bus) aber
weit genug, um mal tief Luft holen zu koennen.
Dort habe ich das Foto gemacht.