Klassentreffen
Eine meiner ehemaligen Schulklassen wird dieses Jahr ein Klassentreffen veranstalten. Und natuerlich waere ich gerne mit dabei. Denn ich finde es sehr spannend zu sehen, was aus meinen ehemaligen Klassenkameraden so geworden ist. An die Meisten kann ich mich kaum noch erinnern und wahrscheinlich wuerde ich auf so einem Treffen viele nicht mehr wieder erkennen. Aber das ist nichts Schlechtes. Denn das heisst ja nur, dass wir uns alle weiterentwickelt haben.
Ich finde Entwicklung und Veraenderung auf jedenfall interessant und bin etwas verschaemt, weil ich vermute, dass ich mich wahrscheinlich am wenigsten veraendert habe. Nicht nur optisch bin ich fast gleich geblieben – bis auf ein paar Falten – sondern auch beruflich hat sich bei mir nicht viel getan. Schon als Jugendliche habe ich mich ausschliesslich fuer Theater und Musik interessiert und auch jetzt noch beschaeftige ich mich hauptsaechlich mit Theater und Musik und das noch nichteinmal sonderlich erfolgreich.....
Einige meiner Klassenkameraden dagegen kann man als Berichterstatter im Fernsehen hoeren oder als Opernsaenger bewundern. Es gibt Wissenschaftler, Doktoren, Professoren und auch mehrfache Muetter und sogar Hotelbesitzer.
Nur was den Ortswechsel betrifft, scheine ich mich von meinem Ursprung am weitesten entfernt zu haben. Waehrend offensichtlich die meisten meiner ehemaligen Mitschueler im Landkreis oder zumindest im Land geblieben sind, muss ich aus China mit dem Flugzeug anreisen – falls ich ueberhaupt kommen kann, was noch gar nicht sicher ist.
Manchmal ist es nicht so einfach fuer mich, mit meiner Entfernung klar zu kommen. Irgendwie bin ich ja nicht nur koerperlich entfernt, sondern auch geistig und so ein Wiedersehen mit Menschen aus einem laengst vergangenen Lebensabschnitt benoetigt Mut.
Labels: Deutschland, my home, unglueckliche Kindheit
3 Kommentare:
Das geht nicht nur dir allein so. München ist nun von den Orten meiner Schulzeit nicht so weit weg wie China, aber für manche der ehemaligen Mitschüler scheinbar doch. Das betrifft weniger die Abiturkollegen als viele Leute aus der Grundschulzeit. "Was? Du wohnst in München? Das ist doch soweit weg von Zuhause???" Es fällt denen sehr schwer zu verstehen, daß man 1. freiwillig weggeht und 2. woanders auch "Zuhause" sein kann, vielleicht sogar mehr als der Herkunftsort. Entsprechend merkwürdig sind dann teilweise auch die Unterhaltungen, weil die Biografien und Lebenseinstellungen teilweise doch arg unterschiedlich sind. Interessant ist es aber allemal.
ach, das ist dann bei mir doch anders. Die meisten meiner Bekannten reagieren eher mit Bewunderung und Neugierde, wenn sie hoeren, dass ich in China lebe. Und ich wiederum bewundere meine Klassenkameraden fuer ihre teilweise sehr interessanten und erfolgreichen Berufswege.
Da fällt mir der Kommentar meiner Mutter ein:
" Na Du hast Dich ja nicht besonders weit bewegt....."
Und sie hat Recht: Ich bin wieder im Landkreis gelandet......aber spielt das denn eine Rolle?
Was sind Entfernungen schon?!
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