Kurz bevor ich Anfang August nach Deutschland geflogen bin, hat mir mein Mann verkuendet, dass ich ganz schnell unser Appartement an der Lianhua Road verlassen muesste, da er es nun endlich verkauft habe. Ich hatte nur noch drei Tage bis zur meiner Abreise und wusste nicht wohin mit meinen Sachen. Also hat mir mein Mann geholfen schnell im selben Wohnviertel ein anderes Appartement zu mieten, wo ich dann meine Sachen abstellen konnte. Zu meinem Entzetzen war diese Wohnung allerdings ohne Fenster und so ueberredete ich die Vermieter, mir ab September eine andere Wohnung mit Fenster zu geben. Sicher wundert Ihr Euch, dass ich eine Zweitwohnung brauche, wo wir doch in einer so schoenen Villa ausserhalb der Stadt leben? Nun ja, die ist eben manchmal etwas zu ausserhalb und ich brauche einen fuer meine Privatschueler gut erreichbaren Unterrichtsraum.
Fuer die neue Wohnung zahlen wir seit dem zehnten August Miete. Gestern wollte ich sie benutzen, doch zu meinem Erstaunen war sie von den Vermietern waehrend meiner Abwesenheit als Abstellraum benutzt worden und noch nicht wieder leergeraeumt…..Man bot mir fuer eine Zwischenzeit ein anderes Zimmer an, dass allerdings auch nicht ganz leergeraeumt war…..als ich daraufhin die Monatsmiete von August wieder zurueckhaben wollte, musste ich zu meinem Entzetzen feststellen, dass mein Mann offensichtlich sich mit dieser „anderweitigen Nutzung“ meiner Wohnung einverstanden erklaert hatte. Na so was…!
In China ist eben Flexibilitaet angesagt. Immer wieder wird man mit eigenartigen Umstaenden konfrontiert und auch ich kann nach zehn Jahren „Chinaerfahrung“ noch Ueberraschungen erleben…waer ja auch langweilig sonst………
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– August 30, 2009
Waehrend in China selbstverstaendlich an allen Flughaefen und anderen oeffentlichen Raeumen und Plaetzen kostenloser Internet Anschluss vorhanden ist, muss man in Deutschland an solchen Stellen extrem hohe Gebuehren zahlen. Heute fliege ich aber wieder zurueck und mit der Vorfreude auf Shanghai bekomme ich auch wieder Lust hier zu schreiben. Eigentlich hat es mir in Deutschland sehr gut gefallen. Ich hatte eine kurze aber gute Zeit mit meiner Mutter und habe natuerlich auch die Ruhe und die frische Luft genossen.
Wenn ich morgen aus dem Flugzeug steige wird mir die heisse und schwuele Luft erstmal den Atem verschlagen. Nach einer langen Autobahnfahrt durch triste Industrielandschaften mit meinem Mann, der mich abholt, werde ich von zwei miauenden Katzen empfangen werden und dann die Kraft haben gleich mal ins Schwimmbad zu gehen bevor ich mich ans Auspacken mache. Am Mittwoch beginnt dann wieder das Ballett Training und ich werde einige Tage mit einem graesslichen Muskelkater herumhantieren, nach etwa drei Wochen Pause unvermeidbar. Die Schule beginnt am 26ten August. Das bedeutet eine Menge neuer Schueler und neue Termine. Die Ferien sind vorbei und die naechsten Ferien - nur sehr kurz – erst im Oktober.
So nun habe ich doch noch eine Bar mit kostenlosem Internet gefunden und zusaetzlich sogar mit guter Musik und einem Riesenfernseher auf dem mutige Wellenreiter Kunststuecke vorfuehren….
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– August 24, 2009
Am meisten vermisse ich waehrend meiner Deutschlandbesuche das Ballett. Es sind ja wie immer Ferien in Deutschland, was bedeutet, dass hier alle Ballettschulen geschlossen sind. So zaehle ich bereits die Tage bis zur naechsten Ballett Stunde in Shanghai. Manchmal mache ich – um nicht komplett zu verfaulen einen Dauerlauf durch den Stadtpark.. Witzigerweise werde ich jedesmal angesprochen. Gestern hat sich dabei herausgestellt, dass mein Gegenueber ein Mann ist, der seit 12 Jahren in Deutschland lebt und leidenschaftlich Stahlsaiten Gitarre spielt. Nachdem dieser Flirt beendet war, begegnete ich einem Radler aus Ulm, der taeglich mindestens 3 Stunden radelt um sich in Radfahr Meditation zu ueben. Er ist sich sicher, dass er dadurch bereits eine hoehere Bewusstseinsebene erreicht hat. Gluecklicherweise wollte er aber niemanden missionieren. Die letzte Begegnung auf meinem etwa 1 stuendigen Dauerlauf waren zwei Frauen, die ebenfalls laufen wollten und zufaelligerweise dieselbe Strecke in etwa dem doppelten Tempo wie ich gerannt sind. Sie haben mich nach der Uhrzeit gefragt.
Ich kann zur Zeit eigentlich nichts hier schreiben, denn ich habe nicht wirklich was zu sagen. Oder soll ich von dem leckeren Essen erzaehlen, dass meine Tanten in Urach gestern fuer mich bereitet haben? Oder von dem Besuch der Nachbarin meiner Mutter?
Sowieso bin ich zur Zeit dauernd etwas schummerig im Kopf, denn ich trinke viel Rotwein, der mir zwar schmeckt, den ich aber nicht so gut vertrage. Ich glaube, ich passe nicht mehr nach Deutschland, doch das heisst leider noch lange nicht, dass ich nun in Shanghai wirklich passe. So fuehle ich mich ueberall etwas ausserhalb.
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– August 22, 2009
Ist nun vorbei und ich habe einen kurzen Bericht darueber auf
Guitarshanghai veroeffentlicht.
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– August 17, 2009
jeden Tag werde ich von allen moeglichen Leuten mit immer wieder denselben Fragen zum Thema China konfrontiert. Ich weiss, dass ich inzwischen, was China anbetrifft, eine Expertin bin und fuehle mich deswegen auch irgendwie verpflichtet, geduldig und umfassend Auskunft zu geben. Aber nun bin ich ja zum Gitarre spielen nach Iserlohn gekommen und es war aber so : kein Mensch wollte wissen wie ich Gitarre spiele, niemand hat mich gebeten vorzuspielen, aber unzaehlige Kursteilnehmer haben mich in Gespraeche ueber mein Leben in China verwickelt und immer wieder dieselben Fragen gefragt…Ich musste soviele Fragen beantworten, dass ich oft Kopfschmerzen hatte. Nicht, dass ich nicht bereit waere zu antworten oder das Interesse nicht verstehen kann, aber es war einfach zuviel in dieser Richtung, zumal sich eigentlich niemand fuer meine Gitarre interessiert hat, die mir persoenlich aber wichtiger ist.
Ich weiss nicht, was ich aus dieser Erfahrung lernen soll: vielleicht muss ich nun jedesmal, wenn ich in Deutschland bin, einen Workshop ueber China anbieten? Dort duerfen dann alle an China Interessierten nach herzenslust Fragen stellen, die ich, so gut ich kann, beantworten werde. Nach Ende des Workshops allerdings waere ich sehr froh, wenn man mit mir auch manchmal ueber andere Themen sprechen wuerde. Und vorallem waere ich wirklich froh, wenn es manchmal Menschen gaebe, die mich musikalisch wahrnehmen wuerden…Aber das ist ja wahrscheinlich zuviel verlangt….
Nein,nein, so war es nun auch wieder nicht. Gluecklicherweise habe ich in dem Ensemble mitgespielt. Das hat sehr viel Spass gemacht und war eigentlich genau das, was ich brauche: mit anderen Menschen zusammen Musik machen! Ich habe auch sonst eine Menge gitarristischer Anregungen bekommen!
Und: zum kommunizieren gehoeren immer mindestens zwei Seiten. Jede Seite ist zu etwa 50% mitverantwortlich. Also, ich sollte mich nicht beklagen. Schliesslich war es mein Fehler immer bereitwillig zu erzaehlen, dass ich aus Shanghai komme. Oder wer denn sonst hat dieses Geruecht verbreitet? Sososo…
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– August 17, 2009
Egal wie ich mich auch herrichte: ich sehe zur Zeit schlecht aus und habe mich offensichtlich ueberanstrengt. Heute allerdings habe ich die Konsequenzen gezogen und eine Ruhepause eingelegt, ausserdem habe ich mich gestern aus dieser dummen Filmkompanie hinausgestritten, was mir auch ganz angenehm ist. Man soll sich nicht alles gefallen lassen. (Die wollten, dass ich einen Vertrag unterschreibe, wo ich auf jegliche Rechte ueber meine Fotos und meine Noten verzichte. Das kann ich aber nicht.)
Zur Feier meiner noch immer vorhandenen Eigensinnigkeit und weil mein Mann leider arbeiten muss, bin ich zum Mittagessen alleine in ein Kaffee spaziert, dass sich in unserem kleinen Ort befindet. Dort habe ich fetten Aal bestellt (meine Leibspeise) und – wie immer – eine Bananenmilch. Dazu lass ich eine Geschichten Zeitschrift und vertiefte mich in eine aufregende Liebesgeschichte. Als ich aufblickte sah ich, dass es draussen wie aus Kuebeln schuettete. So konnte ich erstmal eine zeitlang nicht nach Hause gehen. Erst nachmittags so gegen vier Uhr versuchte ich eine Regenpause zu nutzen, um nach Hause zu laufen, kam aber nicht weit, denn es fing schon wieder an mit dem Platzregen. Unsere Strassen waren zu fast unpassierbaren Fluessen geworden und ich musste teilweise bis zu den Oberschenkeln im Wasser waten. Auch der richtige Fluss in XinQiao ist ueber seine Ufer getreten. Mir gefaellt dieses Wetter. Es passt zu meiner Stimmung, die auch irgendwie verregnet ist. Ich moechte mal ein paar Tage einfach nichts machen.
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– August 2, 2009
Heute hat mir unser Taxifahrer ein lebendiges Huhn geschenkt. Er hatte es selber als Kuecken gekauft und in seiner Kueche zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter grossgezogen. Nun da es geschlachtet werden sollte, hat die Familie gestreikt. Auch dem Taxifahrer war weh ums Herz, deswegen konnte er nicht, wie versprochen, das Huhn fuer mich schlachten lassen . Meine Haushaelterin, eine Teebaeuerin aus Anhui, ist glaeubige Buddistin und will auch keine Tiere toeten. “Das musst Du schon selber machen…” .Nun, ich finde diese Huehner ja sympatisch und nachdem ich es zehn Minuten gestreichelt hatte, wollte ich es auch nicht mehr schlachten. Also, beschloss ich in Zukunft unseren Haushalt mit selbstgelegten Huehnereiern zu begluecken und rief einen Handwerker an, um mir ein Gehege bauen zu lassen.. Als wir bereits im Garten den noetigen Platz abgesteckt hatten, erfuhr ich, dass es wegen der Huehnergrippe in unserem Wohnviertel nicht erlaubt ist, Huehner im Freien zu halten. Im Wohnzimmer kann ich aber den Geruch von Huehnern auf Dauer nicht vertragen, also musste es nun doch geschlachtet werden. Ich ueberredete meine Haushaelterin das Huhn zu einer nahe gelegenen Gastwirtschaft zu bringen und dort schlachten zu lassen. Schon nach etwa einer Viertelstunde kam sie mit dem inzwischen federlosen, toten Tier zurueck, zerlegte es fachgerecht und verfrachtete es in den Kochtopf, wo es nun so vor sich hinkoechelt, denn es soll heute abend Huehnersuppe geben. Das Huhn duftet inzwischen mindestens so gut wie es davor sympatisch gewesen war. Manchmal habe ich aber das Gefuehl, aus dem Kochtopf ein Jammern zu hoeren. Gluecklicherweise bin ich kein Huhn. Ich bin mir sicher, diese Tiere verstehen uns und das Huhn hat gehoert wie wir ueber seine Zukunft diskutiert haben. So gross ist der Unterschied zwischen Tier und Mensch nicht, und ich moechte nicht wissen, wie dieses Huhn sich heute morgen gefuehlt hat. Erst unsanft im Kofferraum des Taxis transportiert, dann bei uns eine Stunde gefesselt in der Garage gelegen - eventuell schon ahnend was im blueht….um dann unschuldig den Kopf abgeschnitten zu bekommen….
Und gerade hat es hier innerhalb einer halben Stunde soviel geregnet, dass unser Haus nun in einem See steht und auch die kleine Strasse vor unserem Haus sich in einen Fluss verwandelt hat. Die Toilette im Erdgeschoss wird gleich ueberlaufen, wenn der Regen nicht endlich aufhoert und dann koennen wir im Bdezimmer schwimmen. Waere das Huhn kein Huhn, sondern eine Ente gewesen und auch noch nicht tot, haetten wir mit dieser Ente nun viel Spass gehabt. Aber so gibts halt Huehnersuppe…..
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– July 30, 2009
Heute habe ich mal in einer anderen Ballett Schule trainiert. Dort bin ich neu und nach dem Training passierte folgendes Gespraech:
Wir waren eine Gruppe von etwa fuenf Frauen, die gemeinsam in den Lift stiegen, eine davon entpuppte sich als erst fuenfzehnjaehriges Maedchen, aber die anderen Frauen, obwohl angeblich schon dreissig Jahre alt, sahen auch noch sehr jung aus. Die fuenfzehnjaehrige erzaehlte mir, dass sie normalerweise mit ihrer Mutter komme, die hier auch tanze.
Ich: wie alt ist denn deine Mutter?
Das Maedchen: 46 Jahre, 1963 geboren.
Ich: oh, wie ich! Dann bin ich ja gar nicht die Aelteste.
Die anderen Damen: Was? Du bist schon ueber 40 ? Wir haben dich fuer 35 gehalten. Du hast ja eine Superfigur fuer dein Alter….
Ich: ja, die Figur geht noch, aber das Gesicht ist haesslich…
Eine Frau: na ja, ihr Auslaender seht fuer uns sowieso immer etwas baeuerlich aus..
Uff. „Baeuerlich“ ist nun mal in China wirklich kein Kompliment. Seit einiger Zeit passiert es mir auch immer wieder, dass ich fuer eine Uigurin gehalten werde. Die Uiguren wirken auf die Han Chinesen auch sehr baeuerlich. Sogar mein Mann findet, dass ich wie eine Uigurin aussehe. Fuer mich schauen die Uiguren aber so aehnlich aus wie Tuerken und zwar wie Kurden. Es gibt ja tatsaechlich auch blauaeugige Kurden und Uiguren. Mich stoert meine angebliche Aehnlichkeit mit den Uiguren nicht, im Gegenteil: ich finde das lustig. Manchmal mache ich auch Spass und sage, dass ich eine deutsche Bauersfrau bin. Die „Bauersfrau“ glauben mir die Chinesen, aber das „Deutsch“ glauben sie mir nicht unbedingt. Die denken immer, ich wuerde behaupten, dass ich aus Deutschland bin, weil ich nicht zugeben moechte, dass ich aus Russland oder sonst woher komme. Warum die mir oft nicht glauben, dass ich Deutsche bin? Wahrscheinlich, weil die Deutschen in China alle gross und dick sind. Ich aber nicht. Und dann weil mein Gesicht so aehnlich aussieht wie die Gesichter der Uiguren. Und da sieht man mal wieder, was es alles fuer Vorurteile gibt…
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– July 28, 2009
Fuehrt uns oft in unsere kleine Vorortstadt. Dort haben wir heute abend an diesem kleinen Tisch im Freien gesessen und vegetarische Jiauzen gegessen, das sind chinesische Maultaschen. Danach haben wir noch das Tanzen auf dem Stadtplatz beobachtet und beim Schuhe reparieren festgestellt, dass ich den Shanghaier Dialekt besser verstehe, als mein Mann. Diese Kleinstadt ist ja so was von lebendig und interessant! Das Leben findet praktisch auf der Strasse statt und gleicht einer riesigen Party. Beim abendlichen Tanzen schieben sich die Menschen nach chinesischer Popmusik ueber einen Platz, das sieht aus als ob sie auf Wasserwellen gehen wuerden. Dieses kleine Jiauzen Restaurant ist aber ein Familienunternehmen und liegt in einer stillen Strasse. …
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– July 26, 2009
Also ich stand da so auf unserem Balkon und habe meine zweite Tasse Morgenkaffee getrunken, als ich ploetzlich bemerkte, dass der Himmel im Suedwesten sehr dunkel wurde. „Da kommt ja ein Riesen Donnerwetter..“ dachte ich mir und schon spuerte ich die ersten Tropfen. Was sich dann abspielte erstaunte mich sehr: innerhalb von wenigen Minuten wurde es Nacht – richtig Nacht!!! – dabei war es gerade mal so etwa halb zehn Uhr morgens. „…vielleicht ein chemischer Unfall?.. oder eine Naturkatastrophe..?“ irgendwie konnte ich diese Dunkelheit nicht so richtig einordnen, bis mir dann mein Mann am Telefon versicherte, dass es sich bei diesem ungewoehnlichen Phaenomen nur um eine Sonnenfinsternis handele. Wie immer habe ich also meinem Spitznamen „dievommond“ mal wieder alle Ehre gemacht, denn auch bei der Einschaetzung dieses Ereignisses war ich etwas langsamer als der Rest der Welt. Zumindest als der Rest der chinesischen Welt. Denn hier wussten offensichtlich alle Bescheid….
Fotografiert habe ich dieses Jahrhundertereignis deswegen leider nicht. Es hat ja auch waehrend dieser Finsternis dermassen geschuettet…mamamia…danach stand unsere Wiese halb unter Wasser und die untere Toilette drohte ueberzulaufen, denn da stimmt was nicht mit der Kanalisation. Jeder groessere Wolkenbruch laesst sich am Wasserspiegel unserer Toilette im Erdgeschoss ablesen. Sollte es noch mehr regnen, wuerde unser Haus von innen heraus weggeschwemmt. …
Die Sonnenfinsternis fand gestern statt, aber ich komme erst heute dazu hier zu bloggen, denn ich bin immer sehr beschaeftigt. Dieses Wochenende spiele ich zusaetzlich zu meinen sonstigen Taetigkeiten auch noch in dem Film „Everything is possible“ von James Taris eine Aerztin. Da muss ich noch das Blutdruckmessen lernen….
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– July 23, 2009
Heute musste ich mit meinen beiden Katzen zum Tierarzt. Eine von beiden verliert zur Zeit immer etwas Blut, die andere hat eine Kralle, die in die Pfote hinein waechst.
Weil mir eine Freundin erzaehlt hat, dass es in dieser Tierarzt Praxis eine deutsche Tieraerztin gibt, bin ich in die Hami Road 440 gefahren. Die deutsche Aerztin ist zwar gerade in Deutschland, aber der chinesische Arzt und seine Helfer waren sehr, sehr gut. Alle koennen gut mit Tieren umgehen und sind sehr freundlich sowohl zu Mensch als auch zu den Tieren.
Ausser einer Tierarztpraxis gibt es dort auch ein Ferienhotel fuer Tiere. Das ist auch sehr schoen. Die Katzen koennen da sogar in einem grossen Raum frei rumlaufen und die zahlreichen Kletterbaeume besteigen. Auf mich hat das alles einen tierfreundlichen und angenehmen Eindruck gemacht und ich werde ab jetzt mit meinen Tieren immer dorthin gehen.
Wir haben heute 40 Grad im Schatten. Das ist auch fuer hiesige Verhaeltnisse ziemlich heiss. In Deutschland haette man bei solchen Temperaturen hitzefrei, hier gibt es kein hitzefrei, aber die Menschen vermeiden es hinauszugehen und so ist unser Freibad wie ausgestorben. Auch ich spiele mit dem Gedanken fuer den Rest des Tages zu Hause zu bleiben…..mal sehen.
Mimi muss die naechsten zwei Tage mit diesem Plastikkranz herumlaufen….
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– July 20, 2009
Nachdem ich tagsueber geschlafen habe, bin ich jetzt wach und sitze alleine in der Nacht vor dem Computer, hoere sehr interessante zeitgenoessische, chinesische Kunstmusik.
Heute habe ich mir ein Taxi genommen und waehrend ich im Stau vor mich hindaemmerte, hoerte der Taxifahrer eine Radiosendung ueber gesundes Leben. Die Sprecherin sagte, dass Wissenschaftler herausgefunden haetten, dass man niemals aufhoeren duerfe seinen Kopf zu trainieren. Waehrend die Muskulatur im sonstigen Koerper nach Erschlaffung eher wieder regeneriert werden koenne, wuerden die intellektuellen Faehigkeiten bei entsprechender Faulheit fuer immer verloren gehen. Soso. ..
Ich freue mich zur Zeit sehr oft auf mein Bett….
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– July 19, 2009
weil ein Freund von mir die begleitende Gitarrenmusik macht, habe ich heute morgen diesen interessanten Hinweis bekommen. Abgesehen davon, dass ich da selber gerne mitmachen wuerde, finde ich solche kulturellen Ereignisse sehr bemerkenswert und interessant. Etwas, was mir speziell an dem modernen Deutschland gut gefaellt.
Bitte schaut Euch das an! http://link.brightcove.com/services/player/bcpid14685981001?bctid=29227994001
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– July 14, 2009
Die Schwester meiner Schwiegermutter liegt im Sterben. Sie hat Lungenkrebs, wie so viele Menschen hier. Mein Schwiegervater ist auch an Lungenkrebs gestorben. Lungenkrebs und Alzheimer scheinen sich hier zu extrem haeufigen Volkskrankheiten zu entwickeln. Um die Schwester meiner Schwiegermutter nocheinmal sehen zu koennen, sind wir gestern nach Ningbo gefahren. Die Bruecke ueber das Meer hat sechs Phasen. Man kann das an den Farben des Gelaenders erkennen: in Richtung Ningbo : lila, blau, tuerkis, beige, purple und rosa. Auf dem Rueckweg ist es umgekehrt. An den Autobahnhaltestellen werden Landesspezialitaeten angeboten. Die Haltestelle auf dem Meer befindet sich allerdings noch im Bau, wir fahren immer zu einer am Ufer. Dort kaufen wir Zunzen, das sind in Bambusblaetter gewickelte Klebreistaschen mit suesser Bohnen Fuellung. Es gibt auch noch andere Fuellungen, die ich aber nicht essen kann, weil sie alle Schweinefleisch enthalten. Mein Mann mag auch nur die Fuellung ohne Fleisch.
Gestern habe ich auch noch stinkigen Tofu mit scharfer Sosse gegessen. Das mag ich sehr gerne, aber mein Mann ueberhaupt nicht. Er hat stattdessen Teetofu genommen.
Meine Tante ist mager geworden, kann nicht mehr essen und sich kaum noch bewegen, ist aber bei vollem Bewusstsein. Wir haben mit ihr Spass gemacht und sind etwa eine Stunde im Krankenhaus geblieben. Danach mussten wir wieder nach Hause fahren. Auf dem Rueckweg haben wir einen Abstecher nach Pinghu gemacht. Es war aber schon dunkel und ich habe fast nichts gesehen. Mehrmals sind wir nur knapp an einer Karambulage mit unvorsichtigen Verkehrsteilnehmern vorbeigeschlittert. Die Landbevoelkerung hier hat ueberhaupt keine Angst vor den Autos und die unbeleuchteten Fahraeder und Mofas fahren auch Nachts wie sie gerade Lust haben kreuz und quer.
Heute morgen habe ich alleine trotz der Hitze im Garten gefruehstueckt. Deswegen konnte ich sehen, wie einer der Gaertner unseres Wohnviertels, ohne mich davor um Erlaubnis zu fragen, unseren Bambus ruiniert hat. Er wollte ihn aus seiner Sicht verbessern. Doch das, was er gut fand, hat mir gar nicht gefallen. Er hat einfach das natuerliche Chaos beseitigt, in dem er einige Pflanzen zusammen gebunden hat und andere sogar abgeschnitten. Ich war empoert. Auch nach zehn Jahren China Erfahrung kann ich mich noch nicht an solche Uebergriffe gewoehnen. Diesen Bambus habe ich von meinem Geld gekauft und angepflanzt. Wer das veraendern will, sollte sich besser erst mit mir absprechen. Zumal mir pflanzliches Chaos besser gefaellt als solch ein brutaler Kahlschlag. Sicher wundert Ihr Euch, warum ich nicht rechtzeitig eingegriffen habe? Nun als ich den Arbeiter in unseren Garten kommen sah, dachte ich die Gelegenheit zu nutzen und mir eine zweite Tasse Kaffee zu machen. Und als ich wieder raus kam, war es schon zu spaet. Doch wiederum typisch fuer China: der Gaertner hat mir zum Trost vier neue Bambusstraeucher geschenkt und eingepflanzt. Jetzt sieht unser Bambuswald mindestens genauso gut aus wie frueher.
Gestern hatte ich zwar den Fotoapparat dabei, habe aber nicht fotographiert. Das Foto ist noch von der vorherigen Fahrt nach Ningbo.
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– July 13, 2009
Das habe ich jetzt aber noetig. Bei dieser Hitze auch noch mit dem Radl nach Xin Qiao zum Obst kaufen! Wir haben hier mehr als 37 Grad im Schatten und nachts sinken die Tiefsttemperaturen nicht unter 28 Grad. Meine Haushaelterinn kommt schon seit Tagen immer zwei Stunden zu frueh zur Arbeit und will am liebsten gar nicht mehr nach Hause, denn sie hat zu Hause keine Airkondition.
Und dann die Muehe beim Zeitungslesen! Ausserdem muss man hier immer mehrere Zeitungen lesen, denn jede schreibt die Dinge anders. So hat die Zeitung unseres Shuttlebusfahrers gestern katastrophale Zerstoerungsbilder aus Xinjiang gezeigt, waehrend die Global Times (auch eine chinesische Zeitung!!), die wir abonniert haben, behauptet, dass sich die Proteste nur auf Wulumuqi beschraenken und die Normalbuerger sich von den Turbulenzen fernhalten. Die Global Times bringt auch keine Fotos und behauptet, dass das Ausland diesmal auf der Seite Chinas steht.
Aber was solls. Heute Nachmittag bekomme ich Besuch und dann gehen wir ins Schwimmbad. Gestern war ich im Ballett Training, aber mein Lieblings Trainer (das ist der, mit den chinesischen Trainingsmethoden ueber den ich schon mal in dem Artikel „wie viel Disziplin brauchen Kinder und Menschen..“ geschrieben habe), kam nicht und stattdessen hat eine relativ langweilige Trainerin den Unterricht gemacht, so dass ich ein bischen das Gefuehl hatte, den weiten Weg umsonst gemacht zu haben. Ein Grund mehr, heute zu Hause zu bleiben.
Nun hat sich doch meine Haushaelterin angeboten fuer mich das Obst in Xin Qiao zu kaufen. S u p e r !! Aber dafuer funktioniert ploetzlich mein Telefon nicht mehr und ich muss auf die Arbeiter warten….
Und was gibt es sonst noch zu stoehnen? V i e l. S e u f z…..
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– July 9, 2009
Und die Popos dafuer umso dicker…
Die Veraenderung der Lebensgewohnheiten kann man schon ziemlich deutlich am Aussehen der Menschen erkennen. Vor zehn Jahren als ich gerade nach Shanghai gekommen bin, kam ich mir selber ziemlich dick und mit meiner damaligen Kurzhaarfrisur auch sehr burschikos vor. Denn die meisten Chinesinnen vor zehn Jahren waren schlank und langhaarig. Doch das ist jetzt anders. Inzwischen sind die Menschen nicht nur dicker geworden, sondern sogar groesser. Und die neueste Mode sind Kurzhaarfrisuren. Am haeufigsten sieht man hier zur Zeit den sogenannten Bubikopf. Oftmals recht gut geschnitten und durchgestylt, aber auch immer wieder entzetzlich verunstaltet…im Stil der zwanziger Jahre als die Friseure noch keine guten Frauenfrisuren fabrizieren konnten. …..
So werden die Chinesen den Amerikanern immer aehnlicher. Am erschreckendsten finde ich die vielen uebergewichtigen Kinder und jungen Menschen. Der Zusammenhang zwischen Mc Donalds Food und Fettleibigkeit ist dabei mehr als offensichtlich. Denn inzwischen gibt es auch hier an fast jeder Strassenecke Mc Donalds und KFC. Schade, dass es keine Strafen fuer Eltern gibt, die ihre Kinder mit Fast Food kaputt machen.
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– July 7, 2009
gestern habe ich in einer Zeitung (Shanghai Daily vom 24. Juni) gelesen, dass in Somalia vier Maenner dazu verurteilt worden sind, jeweils eine Hand bezw. ein Bein abgehackt zu bekommen. Wegen der derzeitigen Hitze soll die Strafe aber erst im Herbst vollstreckt werden, denn man befuerchtet, dass die Maenner jetzt dabei verbluten koennten. Die Maenner hatten Waffen geschmuggelt.
Diese unmenschliche Strafmassnahme moechte ich hier erwaehnen, da mir beim Lesen des Artikels schlecht geworden ist und ich anschliessend mein Abendbrot nicht mehr essen konnte. Solche furchtbaren Strafen gibt es also heute noch! Da ist ja die Todesstrafe direkt human dagegen….
Meine Fragen: wer wird diese Strafe denn ausfuehren? Einem anderen Menschen die Hand oder das Bein abzuhacken….wer kann denn sowas schreckliches ueber sich bringen? Wenn ich einer der Maenner waere, wuerde ich mich auf jedenfall davor umbringen.
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– July 6, 2009
Als Obstessende Mitbewohnerin, teile ich mir innerlich das Jahr ein in Obstzeiten. In Shanghai beginnt die Annanaszeit im Februar, gefolgt von der Mango Zeit. Im Juni/Juli ist dann Pfirsich und Melonen Zeit, aber auch die Durian Frucht schmeckt jetzt besonders gut, obwohl die nicht direkt in Shanghai waechst. Pfirsische und Melonen wachsen aber hier auf den Feldern zwischen den Fabriken und Autobahnen. Und schmecken trotz der zunehmenden Industrialisierung immer noch extrem lecker.
Ich bin stolz darauf, dass ich sehr gut Obst einkaufen kann. Darin bin ich wesentlich erfolgreicher als mein Mann oder meine Haushaelterin. Wahrscheinlich, weil ich es so gerne esse, kann ich es auch gut einkaufen. So habe ich nun schon dreimal hintereinander optisch zwar etwas unansehnliche, aber geschmacklich fantastische Pfirsiche gekauft. Einmal habe ich dann beim Essen fast in einen fetten Wurm gebissen, dem der Pfirsisch offensichtlich auch geschmeckt hat. Das hat mich in meinem Verhalten bestaetigt. Im Gegensatz zu meinen chinesischen Freunden esse ich die Schale immer mit. Meine chinesische Familie und Freunde behaupten aber, dass man die Schale abmachen muss, wegen der starken Umweltverschmutzung.
Nun ja, das schaffe ich bis jetzt noch nicht. Auch die Trauben werden in China ohne Schale gegessen. Die Traubenzeit beginnt uebrigens jetzt dann auch. Viel frueher als in Deutschland….
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– July 5, 2009
Gerade habe ich meinen dritten Post auf chinesisch geschrieben. Er beschreibt die Schwierigkeiten, sich hier immer rechtzeitig mit frischen Kaffeebohnen einzudecken. Es macht mir Spass auf Chinesisch zu schreiben und ich hoffe, dass mir nicht zu peinliche Sprachfehler passieren. Leider finde ich einfach kein gutes, ausfuehrliches Deutsch/Chinesisch – Chinesisch/ Deutsches Lexikon. Mir bleibt wohl nichts anderes uebrig, als meinen Wortschatz und meine Ausdrucksfaehigkeit zu ueben, indem ich chinesische Romane lese. Ein abenteuerliches Vorhaben. Aber Buecher gibt es bei uns zu Hause auf jedenfall genug, denn mein Mann ist eine Leseratte.
Und bevor ich hier nun noch mehr schreibe, muss ich mich mal kurz ins Schwimmbad verabschieden…..
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– July 5, 2009
sonnige Strasse
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By admin
– July 4, 2009
liebe Leser,
da ich hier in China nun ueberhaupt keine Moeglichkeit mehr habe , meinen Blog bei Blogger zu bearbeiten und neue Posts zu veroeffentlichen, versuche ich jetzt auf Wordpress umzusteigen. (Leider ist mein urspruenglicher Blog nicht in der neuen Betaversion vorhanden, so dass ich ihn nicht hier importieren kann. Aber vielleicht schaffe ich das, wenn ich mal in Deutschland bin und wieder Zugang zu Blogger habe.)
Meine neuen Probleme mit dem Internet bestehen vorallem darin, dass China nun auch die Proxyserver sperrt.
Nun bin ich immer der Meinung, dass aller Aerger auch gute Seiten hat und so werde ich in Zukunft auf einem chinesischen Server in Chinesisch fuer meine chinesischen Freunde schreiben. Das ist noch schwer fuer mich, aber man soll ja versuchen dazu zu lernen. Mein chinesischer Blog hat folgende Adresse: http://blog.163.com/dievommond
meinen alten Blog bei Blogger koennt Ihr mit dieser Adresse erreichen: http://www.shanghai-megabreit.de/blogger.html
die neue Version meines Blogs wird sich in naechster Zeit ganz sicher zumindest aeusserlich noch verbessern. Bitte habt Verstaendniss, wenn ich nicht alle Links sofort wieder eintrage. Es braucht eben alles seine Zeit und Zeit ist bei mir absolute Mangelware….
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By admin
– July 3, 2009
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