Freitag, Juni 26, 2009

Nicht ganz freiwillige Sommerpause

Mir ist das Leben zur Zeit etwas zu anstrengend. Die ewige Fahrerei mit den Verkehrsstaus und der schlechten Luft und das alles bei etwa 35 Grad .....

Und dann sind fuer mich wichtige Webseiten zur Zeit nicht erreichbar, so dass das surfen auch nicht mehr soviel Freude macht wie frueher....

Und dann habe ich auch sonst nicht viel zu erzaehlen...

Zur Zeit muesste ich anonym schreiben, um all das ausdruecken zu koennen, was ich gerne rauslassen wuerde, aber ich kann nicht anonym schreiben und der Weg das zu sagen, was gesagt werden muss, ist noch nicht gefunden...macht Euch Hoffnung: es handelt sich bei meinen „Geheimnissen“ vor allem um persoenliche Erlebnisse und Gefuehle....tja.

Und nun noch die alltaeglichen Banalitaeten: meine eine Katze hat im Garten einen Kater gesehen und ist seitdem ununterbrochen rollig und das in dem zarten Alter von etwa 12 Jahren! Meine andere Katze, die kastriert ist, hat sich von dem Geschrei anstecken lassen und versucht nun ebenfalls zu miauen, wahrscheinlich um dadurch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch da die Klimaanlagen ununterbrochen surren, nimmt man so Katzengeschrei nach einiger Gewoehnungszeit kaum noch wahr, ich jedenfalls kann trotzdem schlafen. Neben mir schnarcht ja ausserdem normalerweise noch mein Mann......und Flugzeuge fliegen hier auch bis spaet in die Nacht, denn wir befinden uns in einer Anflugschneise......

Im Sommer habe ich meistens wenig Appetit, was sich sehr positiv auf meine Ballett Figur auswirkt. So hat sich mein Fettpolster auf den Hueften fast vollstaendig zurueckgebildet und ich wiege nur noch 53kg, das ist nur noch 1,5kg ueber dem Normalgewicht. Nicht einmal chinesische Ballett Lehrer wagen es noch, mich als fett zu bezeichnen!......Manche Probleme loesen sich eben ganz von selbst, wenn man sich auf seine Gefuehle verlaesst.

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Montag, Mai 25, 2009

Karl Kani und mein Sofa

Nachdem meine Katze Schneeli mit Vorliebe auf das Sofa in meinem Zimmer kotzt, habe ich nun endlich mal den Bezug gewechselt. Der neue Bezug ist orange mit Zeitungsdruck. Der Inhalt dieser Zeitungsausschnitte ist relativ belanglos und lobpreist einen Jeans Hersteller namens Karl Kani.



Natuerlich wusste ich, als ich diesen Bezug auswaehlte, nicht, dass es tatsaechlich einen Karl Kani gibt, der Jeans verkauft. Doch ein Stadtbummel hat mich gelehrt: mein Sofabezug ist eine Reklameveranstaltung:

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Montag, Mai 11, 2009

Unangenehm

Gestern abend bin ich ausgerutscht und die Treppe hinuntergefallen. Nun kann ich mich kaum noch ruehren. Dort, wo das Steissbein aufhoert, am oberen Ende des Po ist ein riesiger Bluterguss und die Stelle fuehlt sich taub an. Sieht so aus, als ob ich mein Ballett Training erstmal streichen muss. Nichteinmal eine Kniebeuge kann ich mehr machen. Beim Katzenfuettern muss mein Mann assistieren, denn ich komme weder herunter noch herauf. Richtig bloed. Weiss auch nicht, wie das passiert ist. Meine Hausschuhe sind extrem rutschig und wenn ich muede bin, sehe ich oft nicht richtig.

Diese Woche werde ich wohl vor allem liegend verbringen. Auch meinen Schuelern muss ich absagen, denn langes Sitzen geht nicht.

Trotzdem bin ich froh, dass nicht noch mehr passiert ist. Ich haette mir ja auch einen Arm brechen koennen und das waere fuer mich noch viel schlimmer. So habe ich mal wieder Glueck im Unglueck gehabt.

Habe ich schon erwaehnt, dass das Wetter hier ohne Zwischenstopp vom Winter in den Hochsommer uebergesprungen ist? Seit einigen Tagen haben wir hier etwa 34 Grad und auch Nachts bleibt es – wie im Sommer – recht warm. Ich habe meine Fruehlings Kleidung noch nicht richtig getragen, sondern konnte die Pullover mehr oder weniger diekt mit den kurzaermeligen T-Shirts und Tops austauschen.

„Das ist doch angenehm..“ werden vielleicht einige von Euch denken. Aber so angenehm ist es nicht, denn nun, wo Tag und Nacht die Fenster offen stehen, macht sich die Luftverschmutzung hier erst so richtig bemerkbar. Das wird jedes Jahr schlimmer.

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Montag, März 02, 2009

Fruehstueckszeremonie: Zeitunglesen im 21ten Jahrhundert....

Gerade habe ich den Computer ausgeschaltet, nun schalte ich ihn wieder ein. Ich habe mir angewoehnt, nach dem Fruehstueck bei der zweiten Tasse Kaffee meine Emails zu lesen und auch die Blogs in meinem RSS Reader zu besuchen. Jeden Tag schaffe ich das nicht, dazu abonniere ich bereits zu viele Blogs und es kommen auch immer neue dazu. Diese Blogs sind unterhaltsamer, als alle Tageszeitungen, die ich kenne zusammengenommen! So dehnt sich die Internetzeit nach dem Fruehstueck immer mehr in die Laenge .....

Ich habe oft Lust, an den von mir selbst bereits veroeffentlichten Blogeintraegen weiterzuschreiben, doch irgendwie das Gefuehl „das man so was nicht macht“ . Meistens bleibt es bei kleinen, heimlichen Korrekturen...

Es gibt wirklich sehr gute Leute, die im Internet schreiben, um nicht bei den Verlagen „jedes Mal um Veroeffentlichung betteln zu muesen“ wie es Connie Müller-Gödecke auf ihrer Homepage „Avantart“ ausdrueckt. Diese Hompage gehoert zu meinen neuesten Entdeckungen und ich kann sie allen Musik und Literatur interessierten Lesern weiterempfehlen.

Dann habe ich heute morgen auch noch den Blog „Hofgeschnatter“ besucht und bin dadurch auf die Hompage von „Deine Stimme gegen Armut“ gestossen. Waehrend ich mit Monika von „Hofgeschnatter“ um ihre verschwundene Katze getrauert habe, hat sich eine meiner Katzen auf meinem Stuhl in meinen Ruecken gedrueckt.

Nun beende ich meinem morgendlichen Internetspaziergang. Es ist bereits elf Uhr!! Und ich habe noch soviel zu tun.......was mache ich bloss?

Trotzdem: Diese Zeit im Internet bereue ich nicht

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Samstag, Januar 17, 2009

Das traurige Ende der Katzengeschichte

Heute bin ich vor Unterrichtsbeginn (ich arbeite am Samstagnachmittag) in die Tierarztpraxis gegangen, um die kleine Katze zu besuchen. Sie lag in einem winzigen wahrscheinlich urspruenglich als Abstellraum gedachten kleinen Zimmerchen auf dem kalten Steinboden auf einer duennen Decke, hatte weder zu essen noch zu trinken und die Assistentin des Tierarztes erklaerte mir, dass diese Katze immer noch sehr wuetend und unfreundlich waere. Das waere eben eine Wildkatze und keine Hauskatze….Ich erkundigte mich, wann ich das Tier zu mir nach Hause mitnehmen koenne. Im Moment ginge das nicht, die Katze muesse mindestens eine Woche isoliert bleiben, damit man beobachten kann, ob sie irgendwelche gefaehrlichen Krankheiten habe. Geimpft koenne diese Katze jetzt auch nicht werden, denn sie habe Schnupfen und Probleme beim Atmen. Auf die Frage warum diese Katze weder zu essen noch zu trinken habe, antwortete die Pflegerin, dass die Katze bereits gefruehstueckt habe. Dann habe ich noch mit dem Tierarzt gesprochen, der meinte, dass diese Katze sehr krank sei und man wahrscheinlich noch die Reste der uebriggebliebenen Hinterpfoten amputieren muesse. Es hat sich ausserdem bei dem Gespraech herausgestellt, dass dieser Tierarzt mir schon von Anfang an empfohlen hatte, die Katze einschlaefern zu lassen. Aus irgendwelchen Gruenden hatte ich das nicht verstanden. Fuer mich sah diese Katze immer noch sehr lebenslustig aus. Woher nehme ich denn das Recht darueber zu entscheiden, ob das Leben eines anderen Lebewesens noch lebenswert ist oder nicht? Das ist doch nicht nur von solchen aeusseren Dingen abhaengig, sondern individuell ganz verschieden. Wenn ich diese Katze waere, haette ich vielleicht in meinem Unglueck darauf gehofft, dass das Leben eines Tages wieder besser werden kann und waere nicht damit einverstanden gewesen, mich einschlaefern zu lassen. Trotzdem habe ich mich schweren Herzens dafuer entschieden, die Katze einschlaefern zu lassen. Ausschlaggebend waren fuer mich zwei Tatsachen: 1.) eine Katze ohne Hinterfuesse kann nicht mehr laufen und da eine Katze eine Katze ist und kein Mensch, kann sie weder lesen noch andere schoene Ersatzbeschaeftigungen finden. (-Allerdings schlafen auch gesunde Katzen den groessten Teil ihres Lebens und den anderen Teil ihres Lebens liegen sie an gemuetlichen Plaetzen und beobachten die Welt. Das kann auch eine Katze ohne Hinterpfoten machen!) Aber, was mich vorallem zu dieser Entscheidung bewegt hat, war 2.) das Gefuehl, dass ich nicht in der Lage bin, selber dafuer zu sorgen, dass es der Katze besser geht. In dieser Tierarztpraxis ging es ihr nicht sehr gut und ich frage mich, ob es nicht besser gewesen waere, die Katze anstatt zum Tierarzt zu bringen mit nach Hause zu nehmen und selber zu pflegen. Katzen haben ja angeblich sieben Leben, vielleicht haette sie sich ja so langsam erholt. Aber das konnte ich meinen beiden Hauskatzen nicht zumuten, denn das Risiko einer ansteckenden Krankheit ist bei solchen Tieren durchaus vorhanden. Leider sind die Wildkatzen in China unbeliebt und werden als ueberfluessig, laestig, gefaehrlich und dreckig empfunden. Diese armen Tiere bekommen normalerweise keinen Respekt und um sicher zu gehen, dass diese Katze so freundlich behandelt wird wie sie es braucht, haette ich sie selber pflegen muessen. Das ging aber nicht. Trotzdem bin ich mir gar nicht sicher, ob meine Entscheidung richtig war und es tut mir auf jedenfall sehr, sehr leid.

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Freitag, Januar 16, 2009

Die in einer Rolltreppe eingeklemmte Katze, Teil 2

Wichtig zu erwaehnen ist noch, dass so ein Unglueck in Deutschland wahrscheinlich nicht passiert waere. Denn in Deutschland haben alle Rolltreppen einen Notschalter zum Abschalten. In China gibt es das noch nicht, zumindest diese Rolltreppe hatte keinen solchen Schalter. Ich habe natuerlich erst nach diesem Schalter gesucht und dann, weil es diesen Schalter nicht gab, die Katze bei laufender Rolltreppe herausgezogen bzw. gerissen. Heute morgen habe ich mich in der Tierarzt Praxis erkundigt: die Katze hat in der Nacht etwas gegessen und getrunken. Heute Mittag wird sie noch weiter untersucht, denn eventuell hat sie noch andere Verletzungen. Doch wahrscheinlich wird sie sich trotz allem erholen und irgendwann wieder einigermassen laufen koennen.

Auch heute schreibe ich bei uns unten in der Kueche. Unsere Haushaelterin prutzelt neben mir Entenhaxen. Meine Schwiegermutter ordnet ihre Sachen, draussen scheint die Sonne und zu meiner Freude ist es waermer geworden. Naechste Woche – am 24ten Januar - beginnt das Fruehlingsfest und damit hoffendlich auch der Fruehling! Aber meistens wird es Ende Januar nochmal kalt, bevor sich dann der Winter endgueltig verabschiedet.

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Donnerstag, Januar 15, 2009

Die in einer Rolltreppe eingeklemmte Katze

Als ich heute die U;Bahn verlassen wollte und auf der Rolltreppe stand, sah ich ploetzlich am oberen Ende der Rolltreppe eine verzweifelte junge Katze, deren Hinterpfoten in der Rolltreppenwalze zermalmt wurden. Eine Frau versuchte vergeblich die Katze zu befreien. Die Katze strampelte mit vollen Kraeften, konnte sich aber auch selber nicht retten. Ich habe die Katze dann einfach herausgerissen, weil ich keine andere sanftere Moeglichkeit sah die Katze zu befreien. Natuerlich waren ihre Hinterfuesse voellig aufgerissen, die vorderen Teile der Hinterfuesse fehlten teilweise, die Knochen lagen frei. Ich bin es ueberhaupt nicht gewohnt schwere Verletzungen zu sehen und war sehr aufgeregt. Die andere Frau hat mir dann geholfen ein Taxi zu rufen, was um diese Zeit in dem Berufsverkehr nicht ganz einfach ist und anstatt Ballett zu trainieren habe ich die Katze zum Tierarzt gefahren. Das Taxi stand natuerlich stundenlang im Stau, der Tierarzt hatte bereits Feierabend und ich musste dann 100.- Euro sogenannte Emergency Gebuehr bezahlen, dazu kamen auch noch die Kosten fuer die Behandlung und Uebernachtung, denn ich habe die Katze erstmal beim Tierarzt gelassen. Morgen wird sich entscheiden, ob der Tierarzt die Fuesse der Katze soweit retten kann, dass sie wieder laufen kann. Ansonsten muss man sie wahrscheinlich einschlaefern.

Natuerlich habe ich noch keinen Plan, was ich mit der Katze machen soll, wenn es moeglich sein sollte sie zu retten. Unsere Familie hat bereits zwei Katzen und mein Mann war total dagegen noch diese dritte Katze zu adoptieren, als ich ihm am Telefon die Geschichte erzaehlt habe. Mal sehen, ob ich ihn noch umstimmen kann….

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Samstag, Januar 03, 2009

fragwuerdige Vorteile


,....halb auf dem Sofa liegend halb sitzend waehrend der Media Player irgendwelchen sogenannten Mainstream aus dem Internet Radio dahinplaetschert, daneben Mausprobleme mit der ungewohnten Leptop Maus..So werde ich also in Zukunft auf Reisen im Hotel die Zeit verbringen. Das bedeutet meine Neuerrungenschaft ist auch ein Bewegungskiller - wie fast alle diese modernen Spielereien...Bisher hiess es fuer mich immer entweder zum Internet Cafe spazieren oder Buecher lesen und in Hefte schreiben, wenn ich unterwegs war. Das bedeutete, dass ich fast taeglich ausgedehnte Nachtspaziergaenge zu bewaeltigen hatte. Bei meiner naechsten Reise wird mir der Grund fuer einen derartigen Spaziergang fehlen. Aber dafuer werde ich es umso mehr geniessen, dass ich ab jetzt in Cafes und Restaurants, beim aufs Essen warten, den Computer benutzen kann. In China gibt es in fast allen oeffentlichen Raeumen kostenloses Internet und auch ohne Internet ist dieser Computer eine feine Sache.

Heute surfe ich schon waehrend des Fruehstuecks am Esstisch. Meinen Katzen gefaellt das weniger, denn sonst habe ich mich mehr mit ihnen unterhalten. Aber mein Mann hat auch einen Computer und nun koennen wir beide zusammen beim Essen gleichzeitig auch ins Internet. Sehr gemuetlich!

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Mittwoch, Oktober 22, 2008

Die Geschichten meiner Haushaelterin Nr.1

Meine Ai – so nennen wir hier die Haushaelterinnen – erzaehlt mir jeden Tag Geschichten. Wahrscheinlich bin ich ja ihre wichtigste Gespraechspartnerin, denn wir sind immerhin mehrere Stunden am Tag zusammen und essen sogar gemeinsam.

Oft sind es traurige Geschichten von armen Menschen, die kaum wissen, wie sie ueber die Runden kommen sollen. Heute hat sie mir eine - wieder mal sehr traurige -Katzengeschichte erzaehlt, die sie gerade erlebt hat.

In ihrer Nachbarschaft hatte eine Katze Junge bekommen. Irgendjemand - wahrscheinlich die Tochter, die es besonders gut machen wollte - , hatte beide Katzenkinder in einen winzigen Karton gelegt und - damit sie es besonders gemuetlich haben – die Tiere sogar noch mit einem Stueck Stoff bedeckt. Der Kasten war so klein, dass die Katzenmutter nicht hineinsteigen konnte, um ihre Jungen zu saeugen. Die Katzenkinder schrieen pausenlos nach ihrer Mutter, doch niemand kam auf die Idee, dass eventuell der Kasten zu klein und zu hoch sein koennte. Die Katzenmutter musste mit anhoeren, wie ihre Kinder verhungern, dabei hatte sie Milch und hat stundenlang verzweifelt versucht zu ihren Jungen zu gelangen. Und niemand hat ihr geholfen! Dabei waere es so einfach gewesen die Katzenkinder zu retten. Meine Ai, die untertags bei mir arbeitet, war auch nicht da, um zu helfen. Als sie abends nach Hause kam, waren die jungen Katzen gestorben und die Katzenmutter weinte. Katzen koennen richtig weinen, ich habe das auch schon gesehen. Wenn ich solche Geschichten hoere, muss ich auch weinen. Einfach weil die Menschen unglaublich dumm sind. Und jetzt soll bitte keiner sagen, dass so etwas nur in China passiert.

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Donnerstag, Oktober 16, 2008

Kommunikation und Gefuehl oder meine Katzen sind manchmal stinkesauer

Wenn meine Nachbarn mal wieder zur Abwechslung ihr Haus in die Luft sprengen und dabei einige unserer Fensterscheiben und ausserdem noch zwei Unbeteiligte um ein Haar ihr Leben verlieren, dann freue ich mich darueber, dass Kommunikation mehr ist, als nur mit Hilfe von Sprache transportierte Mitteilung. Im Gegenteil: Kommunikation beginnt dort, wo die Sprache noch keine Gelegenheit hatte. Wahrscheinlich fuehlen sich deswegen viele Menschen so gluecklich, wenn sie in ferne Laender verreisen. Mangels Sprachkenntnisse muessen sie endlich einmal ihre Gefuehle zeigen und das verwirklichen, was ihnen im eigenen Land die Hemmungen verwehren: Kommunikation!

Wer nicht versteht, was ich hier meine, sollte mich besuchen und sich meine beiden Katzen mal genauer anschauen: beide weiss wie frischgewaschene Hemden aber so verschieden wie Brokoli und Spinat. Und beide haben ihre ganz persoenliche Art sich auszudruecken. Schneeli ist die Saengerin unter den Katzen. Ihre Stimme kennt unendliche Nuancen und sie ahmt uns sogar im Tonfall nach. Jeder kann deswegen verstehen, wenn sie mal mehr oder weniger energisch um Futter bittet oder sich das Fenster oeffnen lassen moechte. Pangmimi ist anders. Sie hatte frueher ihre Stimme gar nicht benutzt und sich benommen wie ein Kaninchen. Wenn sie Futter wollte, sass sie stundenlang stumm vor dem leeren Napf, bis sie endlich von mir bemerkt wurde. Doch Katzen sind lernfaehig und Pangmimi hat eines Tages beschlossen das Sprechen zu lernen. Leider schafft sie aber nur wenige immer ziemlich gleich klingende Miaus. Egal ob sie Futter will oder auf den Tisch gehoben werden moechte (Mimi kann nicht springen) immer sagt sie es auf dieselbe Weise. Doch weil mich nun beide Katzen anmiauen, bin ich manchmal etwas ignorant und tue so, als ob ich nichts gehoert haette. Das aergert aber meine Katzen!! Wer haette das gedacht? Die werden richtig sauer, reden mehrere Tage gar nicht mehr mit mir, drehen den Kopf weg, wenn ich mit ihnen spreche, lassen sich nicht mehr streicheln – kurz: sie ignorieren mich so gut sie koennen und sogar das leckerste Futter hilft dann erstmal nichts mehr. Mimi neigt zur stummen Trauer und verschlaeft den Frust ueber ihren nicht sehr erfolgreichen Miau-Versuch im hintersten Winkel unterm Sofa. Das tut mir natuerlich besonders leid. Naja, gluecklicherweise hat sie mir inzwischen wieder verziehen. Die Geschichte ist schon einige Tage her und ich habe daraus gelernt, dass ich unbedingt die mehr oder weniger hoeflichen Bitten meiner Vierbeiner respektieren und beantworten muss.

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Montag, April 30, 2007

die Katze und der Bauch

Die Katze und der Bauch

Die Katze legt sich auf den Bauch. “Das ist gemuetlich” denkt der Bauch und gluckst vergnuegt.
Die Katze schnurrt und verursacht im Bauch ein angenehmes Surren.
“Ich denke nach” sagt die Katze und der Bauch antwortet: “und ich verdaue.” “Dann passen wir ja gut zusammen” meint die Katze, hockt sich auf die Hinterbeine und beginnt sich mit den Vorderpfoten das Gesicht zu waschen. “Was machst Du eigentlich, wenn Du mal nicht nachdenkst” fragt der Bauch die Katze. “dann wasche ich mich. Und was machst Du, wenn Du nicht verdaust?” “ich verkrampfe mich.” “Das ist natuerlich auch eine gute Art seine Zeit zu verbringen,” findet die Katze.

Am naechsten Tag nach dem Mittagessen, springt die Katze wieder auf den Bauch. Der Bauch gluckst, die Katze schnurrt. Wieder ist es die Katze, die anfaengt zu sprechen: “ich habe heute Fisch gegessen. Und du?” Der Bauch seufzt tief:”auch ich habe Fisch gegessen.” “Fisch ist meine Leibspeise” meint die Katze. “Mir hat es auch geschmeckt.” antwortet der Bauch. Die Katze schnurrt, der Bauch gluckst, dann schlafen beide ein.

Nach einiger Zeit klingelt der Wecker und der Bauch zuckt erschrocken mit den Muskeln. Die Katze springt herunter und laeuft weg. Der Bauch ordnet seine Gefuehle und steht auf. Er gehoert einem etwa vierzig Jahre alten Junggesellen, der allerdings nichts von den Gespraechen weiss, die sein Bauch heimlich mit der Katze fuehrt. Der Junggeselle leidet unter Verstopfung. Der Bauch leidet unter den Abfuehrmitteln, sagt aber aus Scham nichts davon der Katze. Nur wenn die Katze nicht da ist, kruemmt er sich und krampft sich zusammen bis ihm die Luft wegbleibt. Dann rennt der Junggeselle auf die Toilette und pfurzt.
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