Dienstag, April 21, 2009

Essen, was auf den Tisch kommt: Vergewaltigung? Ein Artikel im Blog "Wortgefecht"

Gerade habe ich bei Joel in seinem Blog Wortgefechtt geschmoekert und bin auf einen Eintrag ueber Kindheitserinnerungen beim Essen gestossen. Wer kennt das nicht: man ist Kind und sitzt am Tisch, vor sich einen Teller mit vollkommen ungeniessbarem, verabscheuungswuerdigem Essen, neben einem ein Erwachsener, der einen dazu zwingt diesen ekelhaften Frass hinunterzuwuergen?

Ich wuerde diese Erziehungsmassnahme als Vergewaltigung bezeichnen und ich bin sicher, dass solche Erlebnisse sehr negative Folgen fuer die Kinder haben koennen. Zum Beispiel verlieren sie ihr Gefuehl fuer sich selbst und verlernen, sich auf ihr eigenes Urteilsvermoegen zu verlassen.

Umgekehrt trifft man aber heute auch oft auf junge Menschen, die jede zweite Speise nicht essen wollen. Das ist dann die Folge des umgekehrten Extrems. Und auch nicht gut.

Ich selber bin von meinen Eltern oft zu Dingen gezwungen worden, die ich urspruenglich nicht wollte. (Zum Beispiel: Rhabarberkompott, Holunderbeerensaft, Bergsteigen.....). Aber sie haben mich meistens mit Argumenten ueberzeugt und solange manipuliert bis ich mehr oder weniger "freiwillig" gegessen bezw. getan habe, was sie wollten. Auch habe ich nie vergessen, was ich eigentlich urspruenglich wollte bezw. nicht wollte. Ich musste es auch nicht vergessen, denn meine Eltern haben mich immer wieder daran erinnert. Trotzdem habe ich mich oft manipuliert bzw. gezwungen gefuehlt. Und Rhabarberkompott bzw. Holunderbeerensaft mag ich bis heute nicht. Bergsteigen aber sehr. Geht es denn auch ohne diese "Vergewaltigungen" in der Kindererziehung? Was sind die Folgen, wenn man seine Kinder gar nicht zwingt? Gut, dass ich keine Kinder habe! Ich wuesste ueberhaupt nicht, wie ich sie erziehen sollte.

Wie war das bei Euch?

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Montag, Februar 09, 2009

Frustgedanken


Auch ich habe sie manchmal: diese Frustgedanken.
Meine Frustgedanken verfluechtigen sich allerdings schnell, wenn ich sie zu fassen suche. Heute Nacht habe ich getraeumt, dass ein von mir eigentlich sehr gemochter Hund ploetzlich riesengross geworden ist und dass ich ihm auch nicht in Shanghai, sondern im Haus meiner Kindheit begegnet bin. Niemand ausser mir hat gemerkt wie gross dieser Hund ploetzlich geworden ist. Da war ich sehr verunsichert und irritiert. Genau dieses Gefuehl ist es, dass mich heute zu diesem kleinen Aufsatz verleitet, auch wenn ich eigentlich nicht – oder nicht nur – ueber vergroesserte Hunde schreiben moechte....Andere Menschen empfinden vielleicht andere Dinge frustrierend als ich. Mich frustriert es, dass ich oft als Einzige eine Sache sehe und erkenne. Niemand nimmt mich in solchen Situationen ernst . Doch spaeter, wenn sich dann so nach und nach herausstellt, dass ich Recht hatte, werden meine Ansichten von allen moeglichen Leuten uebernommen und keiner erinnert sich mehr daran, dass ich es war, die schon frueh auf entsprechende Dinge hingewiesen hat. So passiert das immer wieder. Eigentlich sollte ich mich darueber freuen, anstatt zu klagen. Aber ich beklage mich doch ein bischen.
In dieselbe Schublade gehoert fuer mich auch die Tatsache, dass mein Gitarrenvideo (die LB Story) nur von wenigen Menschen erkannt worden ist. Die meisten Menschen haben eben selber kein eigenes Urteilsvermoegen und muessen erst gesagt bekommen was gut ist, bevor sie sich trauen, selber besser hinzuhoeren. Nun fuer alle, die es noch nicht wissen: Die LB Story ist ein sehr schoenes Stueck Musik, auch wenn es bisher nicht oft gespielt wurde. Ausserdem biete ich in meinem Video eine „excellente Interpretation“ , wie mir der Komponist selber freundlicherweise gesagt hat.

Aber was solls.

Heute habe ich hiermit meinen 210ten (zweihundertzehnten) Post geschrieben. Haette ich das frueher gemerkt, waere der Titel anders gewaehlt. Nein, ich bin normalerweise nicht frustriert, sondern freue mich darueber, dass ich immer wieder Zeit finde mich hier zu aeussern.

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Samstag, Dezember 06, 2008

Unser Komitee, das Wetter und andere Wichtigkeiten..

Manchmal finde ich es richtig schade, dass ich hier eben doch nicht alles so frei erzaehlen kann wie ich gerne moechte. Das liegt allerdings nicht an den Besonderheiten des Landes in dem ich lebe, sondern - wie ich in meinem Aufsatz ueber Meinungsfreiheit schon geschrieben habe - an dem, was man so als privates Umfeld bezeichnen koennte. Sprich: in Deutschland waere das ja genauso.....

Heute hat unser frisch gewaehltes Komitee zum erstenmal getagt. Ich bin, was die Zusammenarbeit mit diesen Leuten betrifft, eigentlich zuversichtlich. Die scheinen alle gutmuetig und relativ vernuenftig zu sein. Meine Umweltschutz Aktivitaeten wurden sehr begruesst.

Leider wird demnaechst unser Highway in die Stadt wegen Erweiterung fuer etwa ein Jahr gesperrt. Das bedeutet unglaublich lange Zeiten auf dem Weg zu meinen chinesischen Schuelern und zum Ballett. Ich sehe mich schon taeglich stundenlang auf der Strasse im Stau. Das sind keine guten Aussichten und deswegen habe ich jetzt ordentlich schlechte Laune.

Ueberhaupt: jetzt, wo es ploetzlich kalt geworden ist, macht das Leben hier keinen richtigen Spass mehr. Mein Mann ist auch dauernd unterwegs und mein Zimmer ist schrecklich unaufgeraeumt. Gerade ist mir auch noch zu allem Ueberfluss einer meiner gepflegten Gitarren-Fingernaegel abgebrochen. Bei der Kaelte wird die Luft so trocken, dass der Hydrometer an seine untersten Grenzen stoesst und die Gitarren sich in hoechster Gefahr befinden. Die Decken koennen jetzt reissen und dann ist so ein teures Instrument fuer immer unbrauchbar. ..

Heute habe ich einen neuen Gitarrenschueler bekommen. Er ist ein amerikanischer Junge, zwoelf Jahre alt und geht nicht zur Schule. Er hat noch fuenf Geschwister, die offensichtlich alle nicht zur Schule gehen. Die Mutter ist Lehrerin und organisiert den Unterricht zu Hause selbst. Die Mutter und die Kinder sprechen ausgezeichnet Chinesisch und scheinen ueberhaupt ziemlich intelligent zu sein. Erstaunlich. Ich wusste gar nicht, dass es so was gibt. Jahrelang nicht zur Schule gehen und trotzdem schlau sein! Bin schon sehr gespannt wie der Unterricht sich entwickelt.

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Donnerstag, November 06, 2008

Die Ballettlehrerin Xiao Gao



Eine meiner wichtigsten Ballett Lehrerinnen ist Xiao Gao. Sie unterrichtet uns sehr engagiert und gibt die Hoffnung nicht auf, auch wenn es ja schon auf Grund des Alters eigentlich unmoeglich ist, dass z.B. Leute wie ich jemals den hohen Anforderungen von Frau Gao genuegen koennen.

Xiao Gao ist nicht etwa – wie es zu erwarten waere – fruehzeitig von ihren Eltern zum Ballett Unterricht geschickt worden, sondern hat selber erst mit elf Jahren durch eine Fernsehsendung ueber Ballett ihre Lust zum Tanzen erfahren. Sie war so begeistert, dass ihre Eltern sie schliesslich auf einer oertlichen Kunstschule angemeldet haben. Doch Xiao Gao kommt aus Chongqing in Sizhuan und dort gab es zu dieser Zeit noch kaum Ballett Unterricht. Deswegen lernte sie zuerst chinesischen Volkstanz. Sie war sehr eifrig und schaffte schon nach einem Jahr die Aufnahmepruefung auf die Ballettschule in Peking. Doch Peking ist weit weg von Sizhuan und Xiao Gao`s Eltern sind normale Arbeiter. Ihr Vater brachte sie nach Peking und musste dann nach einer Woche zurueck nach Sizhuan. Seine Tochter blieb alleine auf der Schule in der fremden Stadt.

Xiao Gao litt furchtbar unter Heimweh, hat einen Monat lang fast pausenlos geweint und im zweiten Monat weinte sie auch noch viel, so dass ihre Mitschueler sie als “Wecker” bezeichneten, da sie nachts immer im Schlafsaal mit ihrem Weinen die anderen Schueler aufgeweckt hat. Im dritten Monat gab es dann die in China an Schulen und Universitaeten obligatorische Gesundheitsuntersuchung und weil Xiao Gao vom vielen Weinen, dem fremden Essen und dem fuer sie ungewoehnlichen Wetter geschwaecht war, hat man sie mit Verdacht auf Hepatitis im Krankenhaus isoliert. Grundlos wie die Aerzte leider erst nach zwei Monaten merkten. Als Xiao Gao endlich wieder zur Schule durfte, waren ihre Klassenkameraden bereits weit fortgeschritten und hatten viel gelernt. Sie musste nun den verpassten Stoff nachholen. Zudem war sie im Krankenhaus dick geworden und die Lehrer verpassten ihr deswegen eine schreckliche Abmagerungskur. Die Ausbildung zur Taenzerin dauert in China sieben Jahre. Obwohl sie sich zweimal am Fuss und einmal an der Wirbelsaeule verletzte, schaffte sie puenktlich ihre Abschlusspruefung und wurde gleich als Ballett Taenzerin im Shanghaier Ballett aufgenommen. Mit dem Shanghaier Ballett ging sie eine zeitlang auf Tournee bis es dann direkt zu dem Zeitpunkt, als man sie fuer eine Hauptrolle vorgeschlagen hatte, leider wieder eine Verletzung gab. Zwei Sehnen im rechten Fuss waren gerissen und mussten – ohne operiert zu werden! – langsam zusammenwachsen. Waehrend dieser Zeit ging der alte Ballettmeister Ling Yangyang in Rente und die neue Ballettmeisterin Xing Lili mochte Xiao Gao nicht besonders. Wer aber Karriere machen will, braucht vorallem auch Gelegenheit seine Faehigkeiten zeigen zu koennen. Ling Yangyang mochte Xiao Gao und hat sie immer vorne und als Leader tanzen lassen, waehrend die neue Ballettmeisterin andere Taenzerinnen bevorzugte. Die unglaublichen Schmerzen bei dem Neueinstieg nach der Verletzung kombiniert mit der unfreundlichen neuen Ballettmeisterin haben bewirkt, dass Xiao Gao keine Freude mehr bei der Arbeit spuerte. Deswegen hat sie eines Tages um ihre Entlassung gebeten. Inzwischen ist sie eine ausgezeichnete, sehr beliebte, charismatische Lehrerin und eine moderne, weltoffene, junge Frau. Sie ist ein Mensch, der den Mut hat, auf ihre eigenen Gefuehle zu hoeren.
Weil Xiao Gao das Shanghaier Ballett vorzeitig verlassen hat, bekommt sie keine Rente und ist ueberhaupt nicht sozial abgesichert. Auch die Arbeit an der Ballett Schule ist ohne soziale Absicherung.

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Montag, November 03, 2008

Die Lieder meiner Haushaelterin

Meine Ai hat eine wunderbare, kraeftige Stimme und kann sehr schoen ihre chinesischen Volkslieder singen. Sie freut sich, dass mir ihre Lieder gefallen und ist auch bereit fuer mich die Lieder aufzunehmen. Sie hat mir erlaubt, dieses Lied hier im Internet zu veroeffentlichen, um meinen deutschen Freunden die chinesische Volksmusik naeher zu bringen.

Meine Ai ist auf einer Teefarm in Anhui geboren. Sie ist jetzt etwa 55 Jahre alt. Weil ihr Mann vor einigen Jahren einem Betrug zum Opfer gefallen ist, hat die Familie sehr viel Geld verloren. Deswegen ist die Familie nach Shanghai gegangen, um Geld zu verdienen. Morgens frueh hilft meine Ai ihrem Mann ein kleines Fruehstuecksrestaurant zu betreiben. Es handelt sich aber dabei nicht um ein richtiges Restaurant, sondern um einen Mini - Raum indem gekocht und dann das Essen durchs Fenster an die Kunden verkauft wird. Nach dem Fruehstueck ruht sich meine Ai etwas aus, dann geht sie zum Markt und kauft fuer mich ein, um elf Uhr vormittags beginnt sie dann bei uns. Kein leichtes Leben. Speziell wenn es soviel regent, hat meine Ai Schwierigkeiten. Die Betten und Kleider in ihrer Wohnung fangen an zu schimmeln und es gibt nirgends einen Platz, an dem sie mal alles trocknen koennte. Dieses Wochenende kamen Diebe und haben meiner Ai waehrend sie auf der Toilette sass, ihr Handy und ein paar andere Sachen gestohlen. Gerade in den aermeren Vierteln wird gestohlen, denn dort haben die Menschen fast keine Moeglichkeit ihr Hab und Gut ausreichend abzusichern. So hebt meine Ai schon lange ihre Wertsachen in unserer Wohnung auf.

Als Kind durfte meine Ai an der Schule in einer Theatergruppe mitspielen, was sie tief gepraegt hat und was sie mir als ihre schoenste Kindheits Erinnerung schildert. Ich bin mir sicher, sie haette das Talent gehabt eine gute Schauspielerin zu werden, doch leider waren die Umstaende unguenstig und anstatt zu lernen und sich selbst zu verwirklichen, musste sie schon frueh die Schule verlassen um Geld zu verdienen. Immerhin durfte sie eine Ausbildung zur Schneiderin machen. Meine Ai redet zur Zeit oft sehr traurige Gedanken zu mir und ich mache mir Sorgen um sie. Sie hat mir gesagt, dass sie nur noch darauf wartet endlich sterben zu duerfen und dass sie in ihrem Leben immer nur versagt und verloren hat. Sie ist eine ausgezeichnete Haushaelterin und ein liebenswerter, interessanter Mensch. Als meine Ai mir gesagt hat, dass sie sterben moechte, habe ich sie geschimpft und ihr gesagt, dass ich fuer Menschen, die sowas sagen, keinerlei Mitleid habe, weil ich finde, dass jeder fuer sich selbst verantwortlich ist. Wer handelt, muss nicht verzweifeln. Doch natuerlich bin ich zutiefst beunruhigt. Ihre derartigen Aeusserungen sind nicht so neu. Inzwischen ist etwa ein Monat vergangen und gluecklicherweise lebt sie immer noch. Vielleicht kann ich ihre wunderschoenen Lieder aufnehmen und damit eine CD machen. Die koennte sie dann verkaufen. Das wuerde nicht nur ihre finanzielle Situation verbessern, sondern ganz sicher auch ihr Selbstwertgefuehl.

Hier ist erstmal eine kostenlose Gehoerprobe: Minge.MP3

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Mittwoch, Juni 11, 2008

vom Regen in die Traufe...

Warum mich dieses Thema ueberhaupt beschaeftigt, ist wahrscheinlich die Tatsache, dass meine beiden Eltern (Vater und Mutter) an der Kunstakademie studiert haben und sich als professionelle Maler durchs Leben geschlagen haben, was nicht so einfach war. Von den finanziellen Engpaessen abgesehen, gab es vorallem Platzprobleme. Bilder brauchen viel Platz und werden, wenn sie nicht verkauft werden, immer mehr. Maler brauchen ausserdem einen grossen Raum (Atelier) zum Malen. Irgendwie fand ich das so bedrueckend, dass ich beschlossen habe, auf jedenfall nicht auch noch solche sperrigen Produkte schaffen zu wollen. Es verursacht eine Menge Stress, wenn ein Mensch soviel Platz braucht. Naja, was ich dabei natuerlich vergessen habe zu bedenken ist die Tatsache, dass ein Musiker zwar nicht unbedingt so viel Platz benoetigt, aber dafuer viel Laerm produziert....

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Mittwoch, April 23, 2008

Vergangenheit


Zum Thema Geschichte und Gegenwart faellt mir ein, dass auch ich in naher Zukunft (verglichen mit der jahrtausenden alten Geschichte) der Vergangenheit angehoeren werde.

Was auch noch ziemlich sicher ist: all die U-Bahn Schaechte in Shanghai und die vielen Hochhaeuser werden hoechstwahrscheinlich in ein paar hundert Jahren verschwunden sein. Doch was gibt es dann stattdessen? Eine interessante Frage.: wie werden all diese Tunnel und Hochhaeuser verschwinden und wann? Passiert es vor oder nach meiner Zeit? Gut, dass ich keine Kinder habe. So muss ich mir keine Sorgen um die Zukunft meiner Kinder machen. Es wuerde mir die letzten Nerven rauben. Ohne Kinder kann man derartigen Veraenderungen relativ gelassen entgegenschauen. Die Frage reduziert sich dann auf: Wer oder was verschwindet zuerst: ich oder die Hochhaeuser?

Wie dem auch sei: allmaehlich fange ich an zu glauben, dass die meisten Menschen am Anfang unglueckliche Kinder waren. Die sogenannte “glueckliche Kindheit” bleibt nur wenigen auserwaehlten Spezialmenschen vorbehalten. In China sind die Kinder auch nicht gluecklicher als bei uns. Zumindest, wenn sie Kinder reicher Eltern sind. Ein Beispiel: der einjaehrige Sohn meiner sehr netten Nachbarn wurde vorallem von seiner Amme gepflegt. Doch nach einem Jahr entliessen die Eltern diese Amme. Kurz darauf beschloss dann auch noch seine Mutter alleine fuer mehrere Monate ins Ausland zu gehen und das Kind der Grossmutter zu ueberlassen. Der kleine Bub reagiert mit tiefer Trauer. Wenn man in sein Gesicht sieht, moechte man am liebsten weinen. Da gibt es (zumindest zur Zeit) keine Freude mehr. Der Sohn meiner Nachbarn ist kein Einzelfall. Die meisten wohlhabenden Kinder werden hier von Haushaelterinnen und Ammen grossgezogen. Leider gibt es viele Eltern, die oft diese Haushaelterinnen wechseln, was dann fuer die Kinder eine Katastrophe bedeuten kann. Die weniger wohlhabenden Kinder wachsen meistens bei den Grosseltern auf, was ja zumindest den Vorteil hat, dass Grosseltern nicht so einfach ausgetauscht werden koennen.

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