Donnerstag, Mai 28, 2009

An meine Freunde von Blogger.com

Leider kann ich Euch zur Zeit keine Kommentare zu Euren teilweise sehr interessanten Posts schreiben. Ich kann Eure Blogs nur noch ueber Proxy Server besuchen und - wie schon gesagt – funktionieren da auch nicht alle Seiten.
Das ist sehr schade, aber ich lese trotzdem weiter bei Euch mit!

Nicht jeder Blog von blogger.com ist gleich schwierig zu erreichen. Die Blogs, die auf einem eigenen Server gehostet sind, funktionieren besser als die, die direkt bei Blogger hosten.

Myspace ist auch kaputt. Ich kann mich dort nicht mehr einloggen und nicht – wie ich urspruenglich wollte – eine Seite dort aufmachen.

Labels: , , ,

Mittwoch, Mai 13, 2009

mein leerer Blog

Heute habe ich mal wieder einen Artikel in den leeren Blog geschrieben....

Labels: , ,

Dienstag, Mai 12, 2009

Die Schweinegrippe in China/ Teil1

„eigentlich ist es gut, dass du verletzt bist und in naechster Zeit zu Hause bleiben musst..“ sagte mir mein fuersorglicher Ehemann heute morgen, als er sich auf eine seiner unzaehligen Dienstreisen verabschiedete. „Du musst aufpassen. Die Schweinegrippe gibt es jetzt auch in China.“

Haha! Ich soll aufpassen? Und er? Er, der taeglich in Firmen, Restaurants, Flughaefen und Hotels verkehrt? Warum traegt er denn keinen Mundschutz und warum soll ich dann einen tragen, wo ich mich doch nur in U-Bahnen und Bussen, ueberfuellten Maerkten, Abgas-durchfluteten Strassen und staubigen Baustellen aufhalte? Nee. Nicht mit mir. Bei dieser Hitze! Und ueberhaupt; Auch waehrend der SARS - Zeit habe ich mich immer ohne Mundschutz durch Shanghai bewegt, was den positiven Nebeneffekt hatte, dass mir veraengstigte Mitbuerger weitlaeufig Platz gemacht haben. Und krank bin ich trotzdem nicht geworden.....

Labels: , , , , ,

Dienstag, Mai 05, 2009

Der Aerger mit meinem Blog

Wie schon oft erwaehnt, freue ich mich darueber, dass inzwischen relativ viele Menschen meinen Blog lesen. Doch manchmal hat das auch negative Folgen. So wurde zum Beispiel mein Artikel ueber den Ballett Unterricht anscheinend von meinen chinesischen Lesern als Kritik am chinesischen Unterricht aufgefasst und offensichtlich hat sogar jemand (wahrscheinlich Studenten aus der Ballett Schule, die hier auch mitlesen) den besagten Trainer ueber diesen Artikel informiert. Und zwar so, dass dieser Lehrer, der selber kein Deutsch spricht und deswegen nicht selber meinen Artikel lesen kann, nun ganz falsche Dinge ueber mich denkt. Und sein Verhalten zu mir sehr negativ veraendert hat.

Der Artikel war eigentlich positiv gemeint. Mir hat der Unterricht ja sehr gut gefallen. Ich wollte eigentlich nur zeigen, dass es nicht auf das Unterrichts System, sondern auf den Lehrer ankommt. Wichtig ist doch, dass ein Lehrer fleissig ist und sich um seine Schueler kuemmert. Und wenn Lehrer diese positive Einstellung haben, koennen sie im Grunde machen was sie wollen, denn die Schueler werden immer zufrieden sein.

Ich bin solchen Missverstaendnissen hoffnungslos ausgeliefert und kann in solchen Faellen gar nichts machen. Wie soll ich denn etwas aufklaeren, wenn man nicht offen mit mir spricht?

Labels: , , , , ,

Donnerstag, April 16, 2009

Sehnsucht nach europaeischer Kultur

Tja, die Deutsche Welle scheint jetzt leider auch mal wieder gesperrt zu sein. Und erstaunlicherweise wurde auch der Proxyserver, den ich in einem Internet Kommentar empfohlen hatte, sofort gesperrt. Das ist schon richtig aergerlich.

Diese Internet Sperren stoeren mich sehr, vorallem weil sie fuer mich so unverstaendlich sind. Fuer mich ist das Internet ein wichtiges Fenster zur Welt , vorallem auch nach Deutschland und zur europaeischen Kultur. Werden Seiten gesperrt, die ich gerne besuche, dann macht mich das traurig und unzufrieden.

Themawechsel. Wir geniessen hier Fruehlingswetter und ich versuche so oft wie moeglich ins Freie zu gehen. Die Kirschbaeume bluehen und ich bin froh, dass nun auch in unserem Garten so ein rosabluetiger, kleiner Baum steht.

Meine Sehnsucht nach Kultur treibt mich nicht nur ins Internet, sondern hat mich auch auf die Idee gebracht einer Theatergruppe beizutreten. Durch diese neue Aktivitaet habe ich einige nette neue Menschen kennengelernt und ueberhaupt scheint diese Richtung fuer mich zu stimmen, obwohl ich nach wie vor meine Ausdrucksmoeglichkeiten musikalisch suche. Es ist immer gut sich zu oeffnen. Sich einschraenken kann man ja spaeter, wenn es denn sein muss. Neue Erfahrungen bringen neue Ideen und setzen Energie frei.

Fuer meine Gitarrenvideos habe ich durch diese Theatergruppe nun halbwegs professionelle Hilfe gefunden. Es wird noch ein paar Wochen dauern und wenn dann Youtube wieder erreichbar ist, hoffe ich, Euch einige gut aufgenommene Stuecke praesentieren zu koennen.

Labels: , , , , , , ,

Dienstag, April 14, 2009

Wie sinnvoll ist die Internetzensur

Seid etwa zwei Wochen ist in China bezw. Shanghai Youtube nicht mehr zu oeffnen. Ich gehe davon aus, dass es sich hier nicht um ein technisches Problem bei Youtube, sondern wahrscheinlich eher um eine richtige Sperre handelt. Es sind ploetzlich auch noch einige andere Seiten unerreichbar, die bis vor Kurzem alle problemlos geoeffnet werden konnten.

Natuerlich weiss ich nicht die Ursache bezw. den Hintergrund fuer diese Einschraenkung.

Eigentlich hat sich China in den letzten Jahren sehr geoeffnet und ich fuehle mich hier genauso frei wie in Europa. Wenn da nur nicht immer wieder diese fuer mich unverstaendlichen Internet Sperren waeren.

Youtube ist eine der wichtigsten Webseiten ueberhaupt, nicht nur fuer uns westliche Menschen, sondern gerade auch fuer die Chinesen. So benutzen meine chinesischen Schueler alle Youtube, um sich ihre Gitarrenstuecke fuer die Art Level Examinations anzuhoeren. Meine Ballett Schule hostet ihre Videos ebenfalls bei Youtube. Youtube ist ein internationaler Kulturvermittler und sowieso schon lange – genau wie Google – mit einer eigenen chinesischen Seite vertreten, die aber jetzt auch nicht mehr erreichbar ist.

Und ich frage mich, ob es nicht besser waere, sich auf das Urteilsvermoegen der doch im Durchschnitt ziemlich intelligenten Bevoelkerung zu verlassen. Erziehung funktioniert nicht nur bei Kindern besser, wenn man ihnen durch Informationen und Aufklaerung die Sinne schaerft. Verbote sind oft kontraproduktiv und bewirken nur, dass die Menschen misstrauisch werden und versuchen sich heimlich zu holen, was sie offiziell nicht sehen duerfen.

Natuerlich gibt es Seiten, die wirklich schaedlich und schlecht sind, vor allem fuer die grosse Masse der ganz jungen und noch nicht so stabilen Internet Nutzer. Dazu zaehlen fuer mich vor allem gewaltverherrlichende und diskriminierende Seiten. Man kann auch im Internet Verbrechen begehen und die Menschenrechte verletzen. Dies zu verhindern ist richtig und entsprechende Seiten zu sperren finde ich akzeptabel. Doch leider scheint es nicht moeglich, ganz gezielt nur die wirklich destruktiven Seiten zu sperren. Es werden – wahrscheinlich aus technischen Gruenden - immer gleich eine ganze Reihe von guten und wertvollen Seiten mitgesperrt. Das macht diese Internetkontrolle zu einer sehr unerfreulichen und nervigen Beeintraechtigung.

Labels: , , , , , , ,

Samstag, April 04, 2009

Die eigenen Grenzen oeffnen

Alles, was ich in meinem Leben bisher aus eigener Initiative unternommen habe, hat eine Grundmotivation: meine eigenen Grenzen zu oeffnen.

Egal, ob ich mich darum bemuehe gut Gitarre spielen zu lernen, ob ich einen Chinesen heirate und nach China auswandere oder jetzt auch wieder dieses Ballett, dass ich seit etwa vier Jahren intensiv trainiere: Alles hilft mir, immer offener zu werden und das will ich und brauche ich. Ich moechte eigentlich ueberhaupt keine Grenzen mehr haben, aber andererseits weiss ich, dass ich mich immer sehr gut abgrenzen kann, sobald ich es fuer noetig halte. Doch ich halte es immer weniger fuer noetig mich abzugrenzen. Die Welt soll durch mich hindurch fliessen, dann fuehle ich mich gluecklich.

Labels: , , , , ,

Sonntag, März 29, 2009

germanmanagers.blogspot.com/knowledge-is-for-free.

Hier macht sich noch jemand Gedanken ueber das Internet. Lasst uns gemeinsam das kostenlose Wissen im Internet vermehren! Auf das jeder sich frei und nach eigenem Bedarf weiterbilden und informieren kann - auch wenn kein Geld fuer teure Kurse und Buecher da ist.

Labels: , , , , , ,

Mittwoch, März 25, 2009

Xiao Hui Wang in Shanghai Talk at the German School

Gestern abend nach dem Gitarrenunterricht war ich noch in der deutschen Schule zum „Shanghai Talk“. Die deutsche Schule veranstaltet immer wieder diesen sogenannten Shanghai Talk, der von den elften Klassen ausgerichtet wird. Jedesmal werden interessante Persoehnlichkeiten zum Gespraech gebeten. Diesmal wurde die Professorin und Fotokuenstlerin Xiao Hui Wang eingeladen.

Xiao Hui Wang hat in Shanghai Architektur studiert und 1986 ein Stipendium in Muenchen gewonnen. Dort entwickelte sie sich zu einer Fotokuenstlerin.

Die Kulturrevolution in der sie gross geworden ist, hat sie tief gepraegt. So behandelt auch eine ihrer Fotoserien dieses Thema. Ein anderes Thema, das mir besonders nahe steht, ist: Shanghai – Frauen.

Leider kenne ich noch nicht viel von dieser Kuenstlerin, aber was ich gestern gesehen habe, hat mich sehr beeindruckt. Ihre Fotos sind sehr ausdrucksvoll. Ein bischen scheint es mir, dass ihre Fotos das ausdruecken, was die Choreographin Jin Xing in ihren Choroegraphien auch ausdrueckt. Kann man da von einem gemeinsamen, chinesischen, zeitgenoessischen Ausdruck sprechen?

Jedenfalls handelt es sich bei beiden Frauen um grosse und wichtige Kuenstler -Persoenlichkeiten.

Ihr offenes und ehrliches Auftreten gestern Abend beweist einmal mehr, dass Menschen, die etwas zu sagen haben, keinerlei Arroganz benoetigen. Diese Frau ist ja so sympathisch!! Hoffentlich werde ich ihr noch oefters begegnen.

Xiao Hui Wang hat auch eine englisch – sprachige Website: www.xiaohuiwang.com

Labels: , , , , , ,

Dienstag, März 24, 2009

Unsere Sendung laeuft schon seit gestern

Und ich habe selber den ersten Teil verpasst. Wer haette gedacht, dass die so schnell arbeiten koennen?

Heute morgen bin ich dann frueh aufgestanden, denn natuerlich war ich sehr neugierig mich im Fernsehen zu sehen. Das sieht ja ganz gut aus. Besser als ich dachte!

Darum bin ich nun schon wach und schreibe hier. Aber immer, wenn es viele Dinge gibt, die mir im Kopf herumgehen und die ich gerne jemandem erzaehlen wuerde, kann ich hier ueberhaupt nichts mehr schreiben. Ich bin wie blockiert. Wenn ich anfangen wuerde etwas zu sagen, dann waere das viel zu privat und zu persoenlich und wuerde mir nur unnoetige Schwierigkeiten bereiten. Nicht dass ich nicht bereit waere auch mal ganz persoenliche Probleme auszusprechen, - alles was ich bisher geschrieben habe ist ja persoenlich und ernst gemeint -, aber – na ja – ich muss eben erst mal Ordnung schaffen in meinem Kopf und das macht man doch am besten ganz alleine, oder?

Jedenfalls bei mir ist das so.

Bei mir gibt es heute einen Gitarren Tag. Nach dem Fruehstueck werde ich den Primavera Portena Tango von Piazolla weiter ueben und nach dem Mittagessen muss ich meine deutschen Schueler in Lakeside unterrichten. Und auf diese Weise werden sich bei mir alle Dinge so nach und nach relativieren und wenn ich abends immer noch Probleme habe, dann uebe ich noch mal Gitarre und gehe frueh ins Bett.

Labels: , , , , , ,

Sonntag, März 01, 2009

Ein Plaedoyer fuer die Internet Kultur

Immer wieder muss ich feststellen, dass die ueberwiegende Mehrheit meiner offline Frueunde und Kollegen dem Internet und auch speziell der Bloggerszene sehr skeptisch und sogar ablehnend gegenueberstehen. Blog schreibende Menschen sind in den Augen dieser meiner Freunde exhibitionistisch veranlagte in der Pubertaet stehen gebliebene, weltfremde Zeitverschwender. Eine Deutschlehrerin sagte mir, dass sie nicht bereit sei Blogs zu lesen, denn da schreibe „Hinz und Kunz“ und so was interessiere sie nicht, da sei ihre Zeit zu kostbar. Uff.
Ich dagegen bin bisher eigentlich nur interessanten Blogs begegnet . Die so viel beschworenen „Zeitverschwender Dummi Blogs“ finde ich einfach nicht. Es kommt wohl beim Bloggen und Twittern nicht nur auf den Schreiber, sondern auch auf den Leser an. Fuer mich sind gerade die dahingeworfenen Aeusserungen mitteilungsbeduerftiger Zeitgenossen literarisch wertvoll. Einige sind zugegebenermassen sprachgewandter, man wird von feingewebten und ueberraschend gestalteten Saetzen in den Bann gezogen, andere schreiben eher so wie ihnen gerade der Mund gewachsen ist – mich interessiert das Alles. Es gibt keine uninteressanten Blogeintraege fuer mich, denn sie alle sind Ausdruck dieser Zeit und spiegeln den momentanen Zustand eines schreibenden Menschen. Und wer schreibt, der denkt.

Es gibt auch Blogger – und zu denen zaehle ich mich selber, deren Sprachniveau und Ausdrucksfaehigkeit schwankt und ganz offensichtlich von allen moeglichen Faktoren abhaengig ist. Aber auch diese – ungewollten – Beeintaechtigungen interessieren mich. Ich kann beim Lesen von Blogs eine Menge erfahren und lernen . Und ich bewundere die Menschen, die offen aus ihrem Leben berichten koennen. Ich selber versuche das ja auch, aber ich weiss, dass ich vieles nicht sagen kann, was ich eigentlich gerne sagen wuerde und was nicht zu schreiben sicher schade ist, denn in Wirklichkeit geht es ja auch beim Erzaehlen privater Dinge gar nicht um diese private Lebensgeschichte, sondern um allgemeingueltige Wahrheiten.

Soviel zum Bloggen. Aber Internet Kultur besteht ja nicht nur aus Weblogs, sondern auch aus Seiten wie Youtube und Google. Wie uninformiert und abgeschieden von meinen Kollegen waere ich in Shanghai ohne Youtube! Aber so koennen ich und auch meine Schueler uns Filme von anderen Gitarristen anschauen und bei Gelegenheit entstehen durch das gegenseitige Anschauen bzw. Hoeren von Filmen sogar Freundschaften. Und gerade die Tatsache, dass jeder mitmachen darf, fasziniert mich. Endlich mal haben auch nichtkommerzielle Projekte Chance von einer Oeffentlichkeit wahrgenommen zu werden!

Labels: , , , , ,

Sonntag, Februar 22, 2009

Menschenrechte oder Konsum Gueter?

Bei ihrem Besuch in Peking soll Hillary Clinton laut Nachrichten der deutschen Welle darauf verzichtet haben die Menschenrechte anzusprechen. Das kann sie sich wahrscheinlich inzwischen auch nicht mehr leisten, denn die wirtschaftliche Entwicklung Amerikas haengt auch von dem wohlwollenden Verhalten Chinas ab. Wie Frank Sieren kuerzlich gesagt hat, werden inzwischen die meisten amerikanischen Konsumgueter in China produziert und es ist fast unmoeglich diese Entwicklung ruecklaeufig zu machen, indem man anfaengt alle Waren wieder im eigenen Land herzustellen. Es sei denn, die Amerikaner wuerden sich radikal von ihrer Konsumgesellschaft verabschieden. Doch das halten Wirtschafts Experten fuer hoechst unwahrscheinlich und sogar unmoeglich. Aber warum?

Sind die westlichen Menschen inzwischen so schwach , dass sie lieber auf ihre vielgepriesenen Werte und eventuell sogar ihre Freiheit verzichten, anstatt mal fuer ein paar Jahre den Guertel enger zu schnallen? Es geht hier nicht um irgendwelche Kleinigkeiten, sondern um historische Entscheidungen.....

Oder glaubt irgendjemand ernsthaft daran, dass es eine Welt ohne Machtkaempfe geben wird und wir ab jetzt alle immer zusammenarbeiten werden? Obwohl: Die Chinesen sind ein relativ friedliches Volk und ein bischen mehr Einfluss und Macht der Chinesen in der Welt wird wahrscheinlich nicht schaden......

Labels: , , , , , , , , , ,

Sonntag, Februar 15, 2009

Nachgeseufze...

Leider passiert es mir manchmal, dass ich Kommentare unter anderer Leute Artikel schreibe, die ich spaetestens nach drei Stunden wieder loeschen wuerde oder wenigstens veraendern wuerde, was aber leider nicht geht...und manchmal schreibe ich auch in meinem Blog Dinge, die man so eigentlich fast nicht stehen lassen kann...man muesste das genauer ausfuehren, erklaeren u.s.w. , naja.

So ist das bei mir. Aber trotzdem: erwartet jetzt bitte keine Aenderungs - und Verbesserungs - Versprechen. Ich kann das nicht aendern, es wird mir immer wieder so gehen und ich ahne, dass ich mich noch desoefteren ueber mich selber aergern werde. ....

Das sind eben die Nachteile der ansonsten oft gelobten Spontanitaet. Und andererseits ist das Internet mit seinen Chats und Twitters von Natur aus spontan. Da ist Unsinn nicht immer zu vermeiden und ich sage mir jetzt zum Trost: auch der doofeste Kommentar belebt die Szene. Immerhin war er ja mindestens fuenf Minuten lang ernst gemeint.

Labels: , ,

Samstag, Dezember 06, 2008

Unser Komitee, das Wetter und andere Wichtigkeiten..

Manchmal finde ich es richtig schade, dass ich hier eben doch nicht alles so frei erzaehlen kann wie ich gerne moechte. Das liegt allerdings nicht an den Besonderheiten des Landes in dem ich lebe, sondern - wie ich in meinem Aufsatz ueber Meinungsfreiheit schon geschrieben habe - an dem, was man so als privates Umfeld bezeichnen koennte. Sprich: in Deutschland waere das ja genauso.....

Heute hat unser frisch gewaehltes Komitee zum erstenmal getagt. Ich bin, was die Zusammenarbeit mit diesen Leuten betrifft, eigentlich zuversichtlich. Die scheinen alle gutmuetig und relativ vernuenftig zu sein. Meine Umweltschutz Aktivitaeten wurden sehr begruesst.

Leider wird demnaechst unser Highway in die Stadt wegen Erweiterung fuer etwa ein Jahr gesperrt. Das bedeutet unglaublich lange Zeiten auf dem Weg zu meinen chinesischen Schuelern und zum Ballett. Ich sehe mich schon taeglich stundenlang auf der Strasse im Stau. Das sind keine guten Aussichten und deswegen habe ich jetzt ordentlich schlechte Laune.

Ueberhaupt: jetzt, wo es ploetzlich kalt geworden ist, macht das Leben hier keinen richtigen Spass mehr. Mein Mann ist auch dauernd unterwegs und mein Zimmer ist schrecklich unaufgeraeumt. Gerade ist mir auch noch zu allem Ueberfluss einer meiner gepflegten Gitarren-Fingernaegel abgebrochen. Bei der Kaelte wird die Luft so trocken, dass der Hydrometer an seine untersten Grenzen stoesst und die Gitarren sich in hoechster Gefahr befinden. Die Decken koennen jetzt reissen und dann ist so ein teures Instrument fuer immer unbrauchbar. ..

Heute habe ich einen neuen Gitarrenschueler bekommen. Er ist ein amerikanischer Junge, zwoelf Jahre alt und geht nicht zur Schule. Er hat noch fuenf Geschwister, die offensichtlich alle nicht zur Schule gehen. Die Mutter ist Lehrerin und organisiert den Unterricht zu Hause selbst. Die Mutter und die Kinder sprechen ausgezeichnet Chinesisch und scheinen ueberhaupt ziemlich intelligent zu sein. Erstaunlich. Ich wusste gar nicht, dass es so was gibt. Jahrelang nicht zur Schule gehen und trotzdem schlau sein! Bin schon sehr gespannt wie der Unterricht sich entwickelt.

Labels: , , , ,

Samstag, November 15, 2008

frueh morgens

schon seit etwa fünf Uhr morgens sitze ich am öffentlichen Computer des Hotels, schreibe Mails, lese Nachrichten. Ein uralter Langsam - Computer, der viele Seiten nicht vollständig öffnen kann, dafür kostenlos Tag und Nacht benutzbar. Gestern in Berlin angekommen, bin ich nach einer Mini Pause im Hotel sofort ins Krankenhaus gefahren. Es geht schon wieder etwas besser, ich fühle mich erleichtert. Aber hier ist nicht der richtige Platz, um allzu detailiert über meine Familie zu berichten. Die würden das nicht wollen und sich nur über mich ärgern, denn sie würden sich in ihrer Privatsphäre verletzt fühlen und das muss ich respektieren. Wer hat schon Lust darauf, seine Krankengeschichte im Internet nachzulesen? Ich auch nicht!!!

Inzwischen sind die ersten Frühstücksgäste gekommen und wieder gegangen. Sie haben sich, verteilt über zwei Tische, laut auf Serbisch unterhalten. Die Sprache höre ich in Shanghai nur selten. Überhaupt: je länger ich in Shanghai lebe, desto mehr Dinge empfinde ich in Deutschland als aufällig und eigenartig, während mir meine Umgebung in Shanghai inzwischen so vertraut ist, dass ich teilweise erst durch Bemerkungen anderer Ausländer einige Besonderheiten wahrnehme.

Deswegen muss ich mir ein wenig Zeit nehmen und über Eigenarten in Berlin erzählen. Ihr, die Ihr hier wohnt, werdet diese von mir als interessant empfundenen Besonderheiten wahrscheinlich kaum noch bemerken.

Erstes Thema: irrsinnig komplizierte Fahrkartenkauferei in der U-Bahn!
gestern wollte ich mir ein 72 Stunden Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel kaufen. Doch an der U-Bahn Haltestelle, wo ich eingestiegen bin, gab es keinen Fahrkartenschalter. Nur einen Fahrkarten Automaten konnte ich finden, bei dem man aber nur mit Karte oder mit Münzen zahlen konnte. Ich wollte aber mit Scheinen zahlen. Also musste ich erst eine Station "schwarz" fahren, um zu einer U-Bahn Haltestelle mit menschlich vorhandenem Fahrkarten Service zu gelangen. Dass man in Deutschland überhaupt schwarz fahren kann und , wenn man erwischt wird, auch noch Strafe zahlen muss, finde ich unglaublich. In Shanghai hindern einen die Gates am Schwarzfahren. Sollte man es trotzdem tun oder zum Beispiel zu wenig bezahlen, bzw zu weit fahren, wird man beim Aussteigen abgefangen und muss den Restbetrag - ohne Strafe!- nachzahlen. Sehr, sehr arme Menschen (Bettler)werden auch ohne dass sie Nachzahlen, von den Kontrolleuren durchgelassen. Das Fahrkartenkaufen ist in Shanghai im wahrsten Sinne des Wortes idiotensicher. Jeder Mensch, auch nicht chinesisch sprechende Ausländer können die passende Fahrkarte an jeder U-Bahn Haltestelle ohne sich auskennen zu müssen erwerben. Sollte doch mal jemand einen Fehler machen, wird das ohne Umstände beim Verlassen der U-Bahn korrigiert.

So, jetzt frühstücke ich erstmal..

Labels: , , , ,

Montag, Oktober 27, 2008

The Bobs : Das Rating hat begonnen!

Heute, am 27ten Oktober beginnt der Endspurt und das Rating fuer die Blog Awards 2008. Ihr koennt einen Monat lang auf der Webseite der deutschen Welle Euch die nominierten Blogs anschauen und dann voten. Mein Blog gehoert bereits zu den elf Blogs, die fuer den besten deutschen Weblog ausgewaehlt wurden. Natuerlich wuerde ich mich sehr freuen, wenn Ihr fuer meinen Blog voten wuerdet. Ihr koennt dazu einfach den Link in der Sidebar verwenden oder Hier klicken.

30.10.2008: Haha, ich habe erst jetzt gemerkt, dass das Rating mit dem Voting nichts zu tun hat und zweierlei Dinge sind. Wenn Ihr mir die fuenf Sterne gebt und nette Kommentare schreibt, freue ich mich zwar auch, aber wenn Ihr wirklich fuer mich voten wollt, muesst Ihr erst noch W A E H L E N gehen

Labels: , , , ,

Donnerstag, Oktober 23, 2008

Rettet das Internet!(www.rettet-das-internet.de)

Ich bin gerade durch das Forum "Internet" der Sueddeutschen Zeitung auf eine Internet Seite aufmerksam gemacht worden, die genau die Probleme anspricht, die mir schon lange im Kopf herumgehen.

Das, was das Internet so sinnvoll und faszinierend macht, ist die Arbeit all der vielen nicht-commerziellen Webmaster. Aus Idealissmus und Freude an der Sache sind Menschen bereit, kostenlos ihre Faehigkeiten und ihr Wissen der Allgemeinheit zur Verfuegung zu stellen mit dem Ergebniss, dass das Internet zur besten und demokratischsten Informationsquelle heranwaechst. Doch einigen wenigen Leuten passt das nicht ....

"Das Internet wurde aufgebaut von Millionen freien, quasi ehrenamtlichen Webmastern, die mit großem Einsatz und Fleiß, teils kleine, teils große Bausteine zu einem riesigen Mosaik von Homepages, Daten- und Linksammlungen zusammensetzten, und die großartigste und gleichzeitig demokratischste Informations-Institution aller Zeiten schufen.

Jetzt aber versuchen einige wenige Leute, das freie Internet ihren persönlichen, kommerziellen Interessen zu unterwerfen und alles beiseitezufegen, was diesen Interessen im Wege steht. Ihr Ziel ist es, sämtliche Veröffentlichungsrechte in wenigen Händen zu konzentrieren, und jeglichen freien Daten- und Informations-Austausch zu unterbinden." (Zitat:Rettet-das-Internet.de)


Besitzt Ihr eine Homepage, besucht Ihr gerne Funpages,
inseriert Ihr bei Ebay, verwendet Ihr Tauschbörsen ???

Spätestens seit Inkrafttreten des neuen Urheberrechts befinden wir uns ALLE mit einem Bein im Gefängnis! Besucht "Rettet das Internet" und macht Euch klar, wie absurd die Situation ist, die da von Konzernlobbies und einem willfährigen Gesetzgeber geschaffen wurde. Informiert Euch und leistet Widerstand!

Labels: , , , , , ,

Donnerstag, Oktober 16, 2008

Kommunikation und Gefuehl oder meine Katzen sind manchmal stinkesauer

Wenn meine Nachbarn mal wieder zur Abwechslung ihr Haus in die Luft sprengen und dabei einige unserer Fensterscheiben und ausserdem noch zwei Unbeteiligte um ein Haar ihr Leben verlieren, dann freue ich mich darueber, dass Kommunikation mehr ist, als nur mit Hilfe von Sprache transportierte Mitteilung. Im Gegenteil: Kommunikation beginnt dort, wo die Sprache noch keine Gelegenheit hatte. Wahrscheinlich fuehlen sich deswegen viele Menschen so gluecklich, wenn sie in ferne Laender verreisen. Mangels Sprachkenntnisse muessen sie endlich einmal ihre Gefuehle zeigen und das verwirklichen, was ihnen im eigenen Land die Hemmungen verwehren: Kommunikation!

Wer nicht versteht, was ich hier meine, sollte mich besuchen und sich meine beiden Katzen mal genauer anschauen: beide weiss wie frischgewaschene Hemden aber so verschieden wie Brokoli und Spinat. Und beide haben ihre ganz persoenliche Art sich auszudruecken. Schneeli ist die Saengerin unter den Katzen. Ihre Stimme kennt unendliche Nuancen und sie ahmt uns sogar im Tonfall nach. Jeder kann deswegen verstehen, wenn sie mal mehr oder weniger energisch um Futter bittet oder sich das Fenster oeffnen lassen moechte. Pangmimi ist anders. Sie hatte frueher ihre Stimme gar nicht benutzt und sich benommen wie ein Kaninchen. Wenn sie Futter wollte, sass sie stundenlang stumm vor dem leeren Napf, bis sie endlich von mir bemerkt wurde. Doch Katzen sind lernfaehig und Pangmimi hat eines Tages beschlossen das Sprechen zu lernen. Leider schafft sie aber nur wenige immer ziemlich gleich klingende Miaus. Egal ob sie Futter will oder auf den Tisch gehoben werden moechte (Mimi kann nicht springen) immer sagt sie es auf dieselbe Weise. Doch weil mich nun beide Katzen anmiauen, bin ich manchmal etwas ignorant und tue so, als ob ich nichts gehoert haette. Das aergert aber meine Katzen!! Wer haette das gedacht? Die werden richtig sauer, reden mehrere Tage gar nicht mehr mit mir, drehen den Kopf weg, wenn ich mit ihnen spreche, lassen sich nicht mehr streicheln – kurz: sie ignorieren mich so gut sie koennen und sogar das leckerste Futter hilft dann erstmal nichts mehr. Mimi neigt zur stummen Trauer und verschlaeft den Frust ueber ihren nicht sehr erfolgreichen Miau-Versuch im hintersten Winkel unterm Sofa. Das tut mir natuerlich besonders leid. Naja, gluecklicherweise hat sie mir inzwischen wieder verziehen. Die Geschichte ist schon einige Tage her und ich habe daraus gelernt, dass ich unbedingt die mehr oder weniger hoeflichen Bitten meiner Vierbeiner respektieren und beantworten muss.

Labels: , , ,

Freitag, Oktober 03, 2008

Meinungsfreiheit oder Selbstbetrug? Durch wen eigentlich werden wir in unserer Meinungsfreiheit vorallem eingeschraenkt?

Eines der vielen Vorurteile, die westliche Menschen oft haben, ist die Ueberzeugung in einem sogenannten demokratischen Land uneingeschraenkt seine Meinung aeussern zu koennen, waehrend in asiatischen Laendern, besonders in China man seine Meinung nicht so einfach sagen kann.

Doch ist das wirklich so? Auch in Laendern, die lauthals “Meinungsfreiheit” propagieren, kann man ganz schoen Aerger kriegen, wenn man seine Meinung sagt!

So einfach ist es leider doch nicht mit diesem zur Mode gewordenen Begriff. Wir haben zwar die Freiheit unsere Meinung zu sagen, doch die Konsequenzen muessen wir auch ertragen koennen, sonst gibt es diese Meinungsfreiheit nicht. Und zwar nirgends! Auch nicht in Deutschland.

Fange ich zum Beispiel an, ueber meine Freunde , Familienmitglieder oder Nachbarn zu schreiben und dabei z.B. irgendwelche Unstimmigkeiten oder Peinlichkeiten an die Oeffentlichkeit zu bringen - dann kann mein Leben ganz schoen ungemuetlich werden, auch wenn das, was ich schreibe, in keiner Weise politisch ist und keine Regierung auf dieser Welt jemals stoeren wird. Das ist ueberall so - egal in welchem Land oder System. Wir sind alle nur Menschen. Also werde ich mir – auch wenn ich in Deutschland oder einem anderen westlichen Land lebe – genau ueberlegen wie ich was schreibe oder sage und vieles, was eigentlich gesagt werden koennte, bleibt wahrscheinlich aus Ruecksicht auf die lieben Naechsten doch lieber ungesagt?

Der Unterschied zwischen den verschiedenen Arten von Meinungsfreiheiten in den verschiedenen Laendern besteht vorallem in der Wahrnehmung dieses Problems. Waehrend man sich im Westen verzweifelt vormacht, im besseren mit mehr Meinungsfreiheit ausgestatteten Land zu leben und seine Meinung uneingeschraenkt aeussern zu duerfen, tut man es unbewusst aber doch oft nur, wenn man dabei eh nichts zu befuerchten hat und dann oft ziemlich plump, direkt und uneffektiv.

Hier in China dagegen weiss jedes Kind, dass es bei dem, was es sagt, auch an die Konsequenzen denken sollte, also daran, wie sich der Gegnueber fuehlt und was die Worte bewirken koennen. Die Menschen sagen trotzdem ihre Meinung – aber nur, wenn sie auch wirklich eine haben, die so wichtig ist, dass sie gesagt werden muss. Und sie sagen ihre Meinung mehr einfuehlsam und darauf bedacht, niemanden blosszustellen oder zu verletzen. Ist das falsch?

Alles hat seine zwei Seiten. Viele Chinesen moechten, dass in China die Menschen so direkt und unbedacht wie die Europaeer ihre Ansichten aeussern koennen. Vorallem die Chinesen, die lange Zeit im Ausland gelebt haben, bemuehen sich, moeglichst klar und unumwunden ihre Meinung zu sagen und sind uns da in diesem Punkt inzwischen schon sehr aehnlich geworden.

Doch durch die einseitige Berichterstattung ueber China in der westlichen Presse und die offensichtliche Arroganz vieler Expats in China, hat der urspruengliche Reiz, den die unbefangene Art der Europaer auf einige Chinesen ausgeuebt hat, sehr verloren. In China hat man gemerkt: Die Amerikaner und Europaer benutzen das Wort “Meinungsfreiheit” als Propaganda Mittel, aber sind weit davon entfernt, wirklich so tolerant und aufgeschlossen zu sein, wie sie sein muessten, damit diese Meinungsfreiheit mehr sein kann, als nur ein Selbstbetrug.

Aber was hat das alles mit der politischen Meinungsfreiheit zu tun? werden Einige denken. Doch ich glaube, dass es sich mit der politischen Meinungsfreiheit genauso verhaelt wie mit der Meinungsfreiheit im privaten Bereich. Wer ernstgenommen werden will, muss sich ueber die Wirkung seiner Worte Gedanken machen. Und wer zu sehr ins Fettnaepfchen tritt, wird auf jedenfall auch Konsequenzen zu spueren bekommen, und zwar nicht nur in China. Umgekehrt kann man auch in China seine Meinung sagen, wenn man die richtige Art und Weise findet.

Labels: , ,

Sonntag, September 14, 2008

Radio China International

Heute moechte ich hier eine Webseite vorstellen, die sich zum Ziel gesetzt hat, Nachrichten aus China in verschiedenen Sprachen - unter anderem auch Deutsch - der Weltoeffentlichkeit zu Verfuegung zu stellen. Ziel ist es, moeglichst umfassend und objektiv zu informieren, um damit dem Weltfrieden zu dienen. Die deutsche Redaktion dieser Website besteht sowohl aus Deutschen als auch - vorwiegend - Chinesischen Mitgliedern. Ich denke, wer an China interessiert ist, wird dort eine Menge Nachrichten finden. Diese Seite liest sich fuer mich gut, denn sie berichtet weder gehaessig noch sonst irgendwie arrogant oder haemisch und ich finde dort eine Menge Informationen, die ich sonst in deutschen Zeitungen nicht lesen kann. Natuerlich sollte man immer mehrere Informationsquellen zu einem Thema lesen oder am besten sich selber vor Ort mit eigenen Augen informieren, doch das ist oft aus verschiedenen Gruenden nicht moeglich. So ist Radio China International eine weitere Nachrichtenquelle fuer alle Menschen, denen China wichtiger ist, als nur ein Blick in ihre deutsche Tageszeitung.

Labels: , , , ,

Freitag, September 05, 2008

Am Ende triumphiert die Ehrlichkeit

Nachdem ich heute morgen auf der Webseite der deutschen Welle mehrere Artikel zum Thema “China hilft Afrika” gelesen habe, ist mir zu diesem Thema folgendes eingefallen:

Der Westen – also Europa und auch Amerika stehen doch vorwiegend in christlicher Tradition, waehrend China ganz andere philosophische Wurzeln hat. Ein grosser Teil der jetztigen Unterschiede sind wahrscheinlich immer noch auf diese verschiedenen philosophischen Wurzeln zurueckzufuehren.

So haben die Christen traditionell immer sehr hohe moralische Anforderungen, die aber von der herrschenden politischen Klasse normalerweise nicht erfuellt werden. Um diese Differenz zu verbergen, muss man unglaublich komplizierte Geschichten erfinden, die dann mit viel Geschick als “Wahrheit” verkauft werden. Angefangen hat es wahrscheinlich mit dem Versuch die Menschheit an eine jungfraeuliche Geburt von Jesus glauben zu lassen. Objektiv gesehen ist so eine jungfraeuliche Empfaengniss ja nicht moeglich! Die moderneren Nachkommen von dieser Geschichte sind dann die angebliche Freiheit im Westen und noch witziger: die sogenannte Entwicklungshilfe.

Im Gegensatz dazu steht der Realismus und Pragmatismus der chinesischen Machthaber. In China weiss jeder Mensch, dass es so eine idealistische Auffassung von Freiheit und uneigennutziger Entwicklungshilfe nicht wirklich geben kann – und dass, wer gibt auch nehmen will und umgekehrt. Kurz: Man hat zu seinem natuerlichen, menschlichen Egoismus eine relativ positive Einstellung und kann die Dinge so sehen wie sie sind. Die Menschen muessen also weniger Energie verschwenden, um an Dinge zu glauben, die es gar nicht gibt. Und das ist meiner Meinung nach auch mit ein Grund fuer den Erfolg, den die chinesische Regierung in den letzten Jahren verbuchen kann. Probleme werden nicht moralisch schoen geredet, sondern man bemueht sich akzeptable Loesungen und Kompromisse zu finden mit denen alle Seiten so einigermassen zufrieden sind. Handeln statt moralische Heuchelei steht im Vordergrund. Das sieht man auch bei Chinas Engagement in Afrika.

Warum ich das schreibe? Weil ich natuerlich hoffe, dass die Menschen in Deutschland und in der westlichen Welt allmaehlich mehr offen fuer andere Weltanschauungen werden. Waehrend die Chinesen doch relativ gut ueber die westliche Welt Bescheid wissen und sich – im Gegensatz zu allen Behauptungen – auch ganz gut informieren koennen, bemuehen sich die westlichen Autoritaeten anscheinend verzweifelt, den Glauben an die Ueberlegenheit ihrer Ideologien aufrechtzuerhalten, was dann leider zu einer gewissen Fehlinformiertheit in der (westlichen) Bevoelkerung fuehrt. Dabei koennte man soviel von China lernen!

Doch ich stelle auch fest, dass sich die positiven Bemerkungen ueber China in der deutschen Presse langsam zu vermehren beginnen. So sind die Artikel, die ich heute morgen bei der deutschen Welle gelesen habe, keineswegs nur noch negativ.

Hier nochmal der Link zu den Artikeln auf DW-World.com

Labels: , , ,

Montag, August 18, 2008

Warum ich diesen Blog schreibe

Zuerstmal: diesen Blog schreibe ich vorallem fuer deutsche Leser.
Da ich sehe, dass viele Deutsche nur sehr wenig oder gar nichts ueber
China wissen und oft voll sind mit Vorurteilen, dachte ich als
Privatperson durch die Erzaehlung meiner eigenen Erfahrungen etwas
zur Voelkerverstaendigung beitragen zu koennen. Seit neun Jahren lebe
ich in Shanghai und ich lebe gerne hier. Es gibt viel Gutes zu
erzaehlen und auch die negativen Seiten, die es natuerlich gibt – wie
ueberall - sehen doch anders aus, als man es in Deutschland aus der
Presse erfahren kann.

Ich schreibe nur, was ich selber erlebe und denke und ich habe
keinerlei Interesse an Ideologien, egal woher sie kommen. Mich
interessiert das Leben und die Wahrheitssuche bei Problemen.
Jedesmal, wenn ich nach Deutschland komme, machen mich die
unglaublich negativen und teilweise gehaessigen Aeusserungen ueber
China in der Presse und auch von Bekannten traurig. Das heisst aber
nicht, dass ich nicht bereit bin die Probleme, die es hier gibt, zu
sehen! Es gibt fuer mich auch keinen Grund die Dinge hier schoen zu
reden. Was mir nicht gefaellt, gefaellt mir nicht. Und das kann ich
auch schreiben. Aber was gut ist und vorallem: was anders ist, als
man in Deutschland so denkt, sollte auch gesagt werden koennen, ohne
gleich von einigen Leuten als "Propagandaopfer" verdaechtigt zu
werden. Wer hier Opfer welcher Propaganda ist, sei dahingestellt.
Meine Meinung jedenfalls beruht auf Erfahrung und auch auf intensiver
geistiger Auseinandersetzung.

Und nun wuensche ich allen meinen geschaetzten Lesern weiterhin gute
Unterhaltung!

Labels: , , , , , , , , ,

Samstag, August 16, 2008

Nachtrag zum Thema Meinungsfreiheit bei der sueddeutschen Zeitung

Dass die sueddeutsche Zeitung in puncto Meinungsfreiheit offenbar wirklich ein Problem hat, kann man unter anderem auch diesem Artikel im "The Inquire" entnehmen. Hier geht es um die Moderation von Web Kommentaren des Online Magazins. 

Labels: , ,

Die Sueddeutsche und die Meinungsfreiheit

Auf dem Rueckflug nach Shanghai habe ich im Flugzeug in einer chinesischen Zeitung einen Artikel von einem chinesischen Studenten gelesen, der sein Interview bei der Sueddeutschen Zeitung beschrieb. Weil die Sueddeutsche ueber Studenten in Deutschland aus der dritten Welt berichten wollte und der Professor des chinesischen Studenten mit diesem Projekt viel zu tun hatte, wurde der Student zusammen mit einem Studenten aus dem Sudan zu einem Interview eingeladen. Bei diesem Interview ging es nicht um wissenschaftliche Fragen, sondern die Reporterin wollte vorallem private Dinge ueber das Leben in China wissen, unter anderem auch die finanzielle Situation des Studenten und seiner Familie. Als der Student erzaehlte, dass er in China bereits waehrend der Schulzeit ein Stipendium gewonnen habe so dass seine Eltern ihn nicht unterstuetzen muessten, sondern von ihrer Rente leben koennten, schien die Journalistin sehr ueberrascht und sogar etwas enttaeuscht. Sie erzaehlte dem chinesischen Studenten von dem Interview mit dem sudanesischen Studenten, der offensichtlich sehr grosse finanzielle Probleme hatte und fragte dann: anscheinend ist die Situation in China ganz anders als im Sudan? Daraufhin erzaehlte der chinesische Student, dass das Lebensniveau in Chinas Grossstaedten etwa so sei wie in Europa. Obwohl es viele Gebiete gaebe in denen China sich noch entwickeln muesse, haette die chinesische Regierung diese Probleme bereits erkannt und wuerde auch viel tun, um das Land voran zu bringen. Aber das brauche eben alles seine Zeit. Ueber diese positive Einstellung des chinesischen Studenten zu seiner Regierung schien die Reporterin der Sueddeutschen sehr traurig und enttaeuscht. Eigenartigerweise wurde nur das Interview mit dem Sudanesen veroeffentlicht, aber nicht das mit dem Chinesen, da seine Aussagen nicht zu dem Chinabild passten, dass die Deutschen haben (sollten).

Labels: , , ,