Mittwoch, Mai 13, 2009

In China denkt man an das Erdbeben

Schon seit dem Wochenende kann man im Fernsehen und Radio nahezu pausenlos Gedenkveranstaltungen und Sendungen zu der Erdbebenkatastrophe, die am 12ten Mai vor einem Jahr in Sichuan passiert ist und besonders die Orte Wenchuan und Beichuan zerstoert hat, anhoeren. Unzaehlige Menschen werden interviewt und ihre besonderen Leistungen und Leiden in dieser Extrem - Situation vorgestellt. Es gibt Helden, die all ihre Kraefte und Moeglichkeiten eingesetzt haben, um anderen Menschen das Leben zu retten. Es gibt sogar erstaunlich viele solcher bewunderungswuerdigen Menschen in China. Und darauf ist man auch stolz.

Der Wiederaufbau laeuft trotz Wirtschaftskrise auf Hochtouren und die neuen Schulen sollen hohen Sicherheits Standards entsprechen. Tatsaechlich waren die meisten, der beim Erdbeben eingestuerzten Schulen noch vor 1988 errichtet worden. Damals gab es noch keine Normen zur Erdbebensicherheit, wie Ihr auch auf deutsch hier lesen koennt.

Erstaunlich finde ich die in China offensichtlich verbreitete Auffassung, dass Lehrer mit den vom Erdbeben traumatisierten Schuelern moeglichst wenig ueber diese Ereignisse sprechen sollten. „Kinder vergessen schnell und es wuerde sie nur unnoetig verstoeren, wenn wir dieses Thema ansprechen“ sagte ein Lehrer in einem Interview mit der Shanghai Daily. So versuchen die Lehrer zwar einfuehlsam und liebevoll mit den Kindern umzugehen, aber den "Blick nach vorne"zu richten. Ich denke, da unterscheidet sich die chinesische Weltanschauung von der westlichen Weltanschauung. Wir halten es fuer dringend notwendig die traumatisierenden Erlebnisse erstmal zu verarbeiten und zwar ohne "schoen zu reden" in ihrer Traurigkeit zu akzeptieren, bevor wir uns Neuem zuwenden koennen. In China versucht man so schnell wie moeglich zurueck zu einem einigermassen normalen Leben zu kommen. Die Zeit zur Trauer ist sehr kurz. Es wuerde ja wahrscheinlich die Kinder auch ueberfordern all den Kummer und Schrecken wirklich „aufzuarbeiten“. Da ist das Nicht-daran-denken wahrscheinlich doch der erfolgreichere Weg aus dem Chaos. Und ausserdem wird ja trotzdem daran gedacht. Aber eben mit dem „positiven Blick nach vorne“.

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Dienstag, Mai 12, 2009

Die Schweinegrippe in China/ Teil1

„eigentlich ist es gut, dass du verletzt bist und in naechster Zeit zu Hause bleiben musst..“ sagte mir mein fuersorglicher Ehemann heute morgen, als er sich auf eine seiner unzaehligen Dienstreisen verabschiedete. „Du musst aufpassen. Die Schweinegrippe gibt es jetzt auch in China.“

Haha! Ich soll aufpassen? Und er? Er, der taeglich in Firmen, Restaurants, Flughaefen und Hotels verkehrt? Warum traegt er denn keinen Mundschutz und warum soll ich dann einen tragen, wo ich mich doch nur in U-Bahnen und Bussen, ueberfuellten Maerkten, Abgas-durchfluteten Strassen und staubigen Baustellen aufhalte? Nee. Nicht mit mir. Bei dieser Hitze! Und ueberhaupt; Auch waehrend der SARS - Zeit habe ich mich immer ohne Mundschutz durch Shanghai bewegt, was den positiven Nebeneffekt hatte, dass mir veraengstigte Mitbuerger weitlaeufig Platz gemacht haben. Und krank bin ich trotzdem nicht geworden.....

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Mittwoch, April 29, 2009

Heute


Heute, ein Tag an dem ich noch viel vorhabe. Dieser Tag hat noch nicht so richtig angefangen, steckt noch in den Kinderschuhen so wie ich im Schlafanzug.

Es wird noch viel passieren und ich trinke meinen ploerigen, lauwarmen Kaffee in freudiger Erwartung. Das sonnige Wetter beschert uns Temperaturen um die 26 Grad und ueppig spriessende Baeume. Die Schwimmbad Saison , die in unserem Wohnviertel bereits begonnen hat, waehrend man sich in anderen Stadt Teilen noch etwas gedulden muss, treibt die Wasserratten alle zu uns...

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Samstag, April 18, 2009

Schockierende Veraenderungen

Nie haette ich gedacht, dass diese Alzheimerkrankheit sich so schnell verschlechtern kann. Meine Schwiegermutter ist – zumindest heute – extrem verwirrt und hat mir eben mit einer Ernsthaftigkeit voellig falsche Dinge erzaehlt. Ich wollte natuerlich wissen, wie es bei ihrer Schwester war und habe ihr einige Fragen gestellt. Wuerde ich meine Schwiegermutter nicht kennen, wuerde ich wahrscheinlich erstmal gar nicht merken, dass sie mir Unsinn erzaehlt, denn sie wirkt sehr vernuenftig und „nicht-verwirrt“. Aber da ich ja viele Fakten eh weiss, merke ich wie sehr sich der Zustand meiner Schwiegermutter in den letzten drei Wochen verschlechtert hat. Katastrophal!! So ist sie sich zum Beispiel sicher, dass sie in den letzten drei Wochen jeden Tag zu uns zum Essen zurueck nach Hause gekommen ist.

Ich war eigentlich „sauer“ auf meine Schwiegermutter, weil sie sich angeblich darueber beklagt haben soll, dass ich nicht bereit sei, sie zum Arzt zu begleiten. Aber wenn ich mir so anhoere, was sie sonst noch alles fuer verrueckte Sachen redet, dann kann ich nicht mehr boese auf sie sein, sondern es macht mich einfach nur traurig und frustriert mich total. Alzheimer ist eine schreckliche Krankheit.

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Sonntag, April 05, 2009

Wie verliere ich meinen Auslaenderinnen Status?

Eigentlich habe ich mir das ja immer gewuenscht und ich habe auch daraufhin gearbeitet: ich moechte in China nicht immer wie in einem goldenen Kaefig mit Sonderrechten gehalten werden.

Jetzt, wo ich diesen Sonderrechte – Schonstatus zumindest in einigen Bereichen verlassen habe, fuehle ich mich wohler. Lieber manchmal leiden, als immer ausserhalb der Gesellschaft stehen. Nichts hasse ich mehr, als dieses „privilegiert“ sein.

Da es in China besonders schwer ist, als Auslaender sich in die normale chinesische Gesellschaft zu integrieren, entwickeln solche Langzeitauslaender wie ich gewisse Symptome: besonders dramatisch ist das „Toleranzsymptom“. Als Gast – und vor allem als sehr gut behandelter Gast – faengt man an sich fuer seine kritischen Aeusserungen zu entschuldigen. Man hat ja eigentlich gar kein Recht dazu dauernd rumzumeckern, schliesslich will man nichts lieber als hier bleiben und – trotz Kritik – liebt man seine neue Heimat und moechte nicht mehr zurueck ins eigene Land.

Ihr koennt Euch gar nicht vorstellen wie froh ich bin, wenn mich jemand am Telefon fuer eine Chinesin aus einer anderen Provinz haelt! Man hoert zwar einen Akzent, aber denkt nicht an eine Europaerin, sondern an eine Suedchinesin! Das tut gut.

Unter diesem Aspekt muesst Ihr auch meine Aeusserungen zu dem Ballettunterricht verstehen, wie ich sie vor zwei Tagen hier geschrieben habe. Ich bin einfach froh, dass ich wenigstens an dieser Ballett Schule keinen Auslaender Status mehr habe und zu den Chinesen gerechnet werde. Das ist fuer mich schon fast ein Grund alles moegliche zu akzeptieren, was ich in Deutschland wahrscheinlich so nicht akzeptieren wuerde. Schlagende Lehrer akzeptiere ich aber auch jetzt nicht wirklich. Und da bin ich uebrigens nicht alleine. Einige Frauen in meiner Ballett Klasse haben sich zusammengetan und den schlagenden Trainer darum gebeten nicht mehr zu schlagen. Dieser Trainer hat das etwa zwei Stunden lang ausprobiert und uns dann verkuendet, dass er wieder schlagen wird, weil er sonst keinen guten Unterricht machen kann. Er trainiert normalerweise nur Profies und ist es nicht gewohnt Hobbieunterricht zu geben. So koennen wir uns nur entscheiden ob wir die Schlaege akzeptieren wollen oder ob wir den Trainer wechseln. Ich bin erst seit Januar regelmaessig in dieser Gruppe und will erstmal die Situation noch laenger testen. Das ist ja schliesslich ganz schoen interessant. Und ich kann eine Menge bei dem ansonsten sehr guten Trainer lernen.

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Samstag, April 04, 2009

Die eigenen Grenzen oeffnen

Alles, was ich in meinem Leben bisher aus eigener Initiative unternommen habe, hat eine Grundmotivation: meine eigenen Grenzen zu oeffnen.

Egal, ob ich mich darum bemuehe gut Gitarre spielen zu lernen, ob ich einen Chinesen heirate und nach China auswandere oder jetzt auch wieder dieses Ballett, dass ich seit etwa vier Jahren intensiv trainiere: Alles hilft mir, immer offener zu werden und das will ich und brauche ich. Ich moechte eigentlich ueberhaupt keine Grenzen mehr haben, aber andererseits weiss ich, dass ich mich immer sehr gut abgrenzen kann, sobald ich es fuer noetig halte. Doch ich halte es immer weniger fuer noetig mich abzugrenzen. Die Welt soll durch mich hindurch fliessen, dann fuehle ich mich gluecklich.

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Sonntag, März 29, 2009

germanmanagers.blogspot.com/knowledge-is-for-free.

Hier macht sich noch jemand Gedanken ueber das Internet. Lasst uns gemeinsam das kostenlose Wissen im Internet vermehren! Auf das jeder sich frei und nach eigenem Bedarf weiterbilden und informieren kann - auch wenn kein Geld fuer teure Kurse und Buecher da ist.

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Sonntag, März 01, 2009

Wechseljahre?!

Kuerzlich hat mich meine Haushaelterin gefragt, ob ich eventuell in die Wechseljahre gekommen sei? Ich waere viel unfreundlicher zu ihr als frueher und das koenne ja auch an den Wechseljahren liegen, immerhin sei ich bereits 45 Jahre alt. Oh, das hat mich aber geaergert!

Ich moechte jetzt nicht naeher auf die Beziehung zwischen mir und meiner Haushaelterinn eingehen – die uebrigens recht gut ist, sonst wuerden wir nicht so offen miteinander sprechen – sondern mal richtig laut und fuer alle hoerbar ueber Altersbeschwerden klagen. Und zwar spreche ich ausdruecklich ueber meine Veraenderungen und Probleme, denn die von anderen kenne ich nicht so gut.

Also bei mir ist das zur Zeit so: ich gehe immer sehr, sehr spaet ins Bett. Das liegt an zwei Dingen: 1. Komme ich erst abends gegen zehn Uhr – und manchmal noch spaeter – nach Hause zurueck und muss dann 2.noch Abendbrot essen, 3.mit meiner Familie sprechen, 4.fernsehen,5. im Internet surfen und 6.vor allem auch mit Deutschland telefonieren. Im Durchschnitt schaffe ich es nicht, nachts vor etwa halb zwei im Bett zu sein. Sehr ungesund!! Deswegen denke ich, dass mein etwas aufbrausendes Temperament nicht unbedingt ein Symptom fuer die Wechseljahre sein muss.

A b e r: ich habe schon ein paar andere altersbedingte Probleme, die mich echt stoeren. Zum Beispiel: muss ich mir die Haare faerben (sehr zeitaufwendig) weil ich sonst grau melliert im Ballet tanzen wuerde. Ausserdem schimpfen mich zur Zeit meine diversen Ballet Trainer dauernd. Ich saehe aus wie eine Frau, die im dritten Monat schwanger sei. Gemein! Dabei habe ich nur drei Kilo zugenommen und wiege jetzt 55 kg statt 52 kg, bei einer Koerpergroesse von 168 cm. Mein Bodyindex ist also nach europaeischen Gesichtspunkten noch ganz ordentlich. Aber fuer chinesische Ballet Taenzer gehoere ich bereits in die Kategorie „faul und fett“. Dabei werde ich aber immer besser – trotz des Alters. Meine motorischen Faehigkeiten scheinen noch keine Altersgrenze zu kennen und gaebe es keinen Spiegel wuerde ich mich selbst fuer etwa 27 Jahre alt halten. Aber leider gibt es Spiegel und darin sehe ich vor allem Falten, schwarzgeraenderte, rote Augen und eine gelbliche, ungesunde Gesichtsfarbe. Einfach unakzeptabel haesslich. Ausserdem hat auch meine Kondition stark nachgelassen, also hoffentlich wird das wieder besser, wenn ich es irgendwann schaffe rechtzeitig ins Bett zu gehen.

Naja, einigen Lesern sind meine Ausfuehrungen sicher nicht differenziert genug. Sie wollen wissen wie das mit meiner Menstruation ist und was es da sonst noch so an typischen Problemen gibt? Tut mir leid, muss ich Sie enttaeuschen, darueber schreibe ich hier nicht. Das ist auch nichts, was mich jetzt wirklich beschaeftigt. Was mich wirklich stoert, sind Alterserscheinungen, wie z.B. schlechtere Kondition, Falten im Gesicht und dergleichen. Und das stoert mich natuerlich noch mehr, weil ich in China lebe, wo man sehr viel Wert auf Aussehen legt. Ich selber bin wahrscheinlich auch eitel und wuerde gerne fuer immer jung bleiben und von meinen Ballet Trainern bewundert werden....

Was mir aber am Altern besonders missfaellt ist die Tatsache, dass einem von anderen Menschen weniger Entwicklungsfaehigkeit zugetraut wird. Und ich moechte auch noch auf dem Arbeitsmarkt eine Chance haben. Die ist aber in China fuer Frauen ueber 35 Jahren extrem schlecht. Die Situation ist so frustrierend, dass einige meiner chinesischen Freundinnen bereits ausgewandert sind.

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Sonntag, Februar 22, 2009

Menschenrechte oder Konsum Gueter?

Bei ihrem Besuch in Peking soll Hillary Clinton laut Nachrichten der deutschen Welle darauf verzichtet haben die Menschenrechte anzusprechen. Das kann sie sich wahrscheinlich inzwischen auch nicht mehr leisten, denn die wirtschaftliche Entwicklung Amerikas haengt auch von dem wohlwollenden Verhalten Chinas ab. Wie Frank Sieren kuerzlich gesagt hat, werden inzwischen die meisten amerikanischen Konsumgueter in China produziert und es ist fast unmoeglich diese Entwicklung ruecklaeufig zu machen, indem man anfaengt alle Waren wieder im eigenen Land herzustellen. Es sei denn, die Amerikaner wuerden sich radikal von ihrer Konsumgesellschaft verabschieden. Doch das halten Wirtschafts Experten fuer hoechst unwahrscheinlich und sogar unmoeglich. Aber warum?

Sind die westlichen Menschen inzwischen so schwach , dass sie lieber auf ihre vielgepriesenen Werte und eventuell sogar ihre Freiheit verzichten, anstatt mal fuer ein paar Jahre den Guertel enger zu schnallen? Es geht hier nicht um irgendwelche Kleinigkeiten, sondern um historische Entscheidungen.....

Oder glaubt irgendjemand ernsthaft daran, dass es eine Welt ohne Machtkaempfe geben wird und wir ab jetzt alle immer zusammenarbeiten werden? Obwohl: Die Chinesen sind ein relativ friedliches Volk und ein bischen mehr Einfluss und Macht der Chinesen in der Welt wird wahrscheinlich nicht schaden......

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Samstag, Februar 14, 2009

Noch mehr Frustgedanken: dievommond beschwert sich

Auch in Deutschland hat man es als avantgardistische Musikerin nicht leicht, denn gerade in Deutschland werden Menschen und Musik gerne in Schubladen geschoben, man denke nur an die rigorose Trennung zwischen “ernster” Musik und sogenannter Unterhaltungsmusik. Ich schliesse mich hier durchaus mit ein und merke immer wieder, dass ich selber auch in diesem Kategorien Denken befangen bin. Und dann die unertraegliche Ignoranz gewisser ansonsten durchaus ernstzunehmender und denkfaehiger Menschen, die sich auf anderen Gebieten bestens auskennen, aber in punkto Musik auf dem Niveau eines “Bildzeitungslesers” stehen geblieben sind! Zu dieser Sorte Menschen gehoeren auch viele meiner guten Freunde, was mein Leben nicht einfacher macht.

In China ist eben dieses Phaenomen noch viel mehr ausgepraegt. Es gibt dort prozentual gesehen weniger professionelle Musiker als in Europa, aber eine riesige Menge von sing – und musizierfreudigen Laien, die zu allem Ueberfluss auch noch mit einem ueberdimensional gut entwickelten Selbstbewusstsein ausgestattet zu sein scheinen. So muss man sich bei jeder Gelegenheit von gefuehlsgeschwellten Karaoke Auffuehrungen mit teilweise recht trivialen Liedern ueberfluten lassen, die dann von riesigen Publikumsmassen mit begeistertem Applaus belohnt werden. Klassische Gitarrenkonzerte sind dagegen hier nicht beliebt und beduerfen extrem guter Reklame und beruehmter Namen, um ueberhaupt einige Besucher anzulocken. Naja, bei den Romeros war der Saal voll, aber nach der Pause ist die Haelfte des Publikums nicht mehr wiedergekommen und am meisten geklatscht wurde erwartungsgemaess bei den populaeren Flamenco Hits und nicht etwa bei den etwas kantigeren und vielschichtigen Stuecken.

Waehrend ich mit meinem Musikhochschul Diplom in Deutschland an einer staedtischen Musikschule eine gesicherte Arbeit mit BAT Vertrag hatte, habe ich hier nur eine selbstgegruendete Gitarrenschule, die offiziell noch nicht einmal das Recht hat, sich als Schule zu bezeichnen und im Grunde nichts weiter ist als ein mit einem huebschen Namen verschleierter Privatunterricht ohne jegliche Absicherung und auch mit relativ geringem Verdienst. Im Grunde braucht mich hier niemand wirklich, ausser vielleicht meine Schueler, die mich schaetzen. Im Gegenteil: die chinesischen Gitarrenlehrer scheinen sogar meine Konkurrenz zu fuerchten – wie ich das immer wieder zu spueren bekomme, moechte ich hier nicht naeher erklaeren.

Und jetzt hat auch noch meine Schwiegermutter den ausdruecklichen Wunsch fuer immer bei uns wohnen zu duerfen. Nicht, dass ich etwas gegen meine Schwiegermutter habe: meine Schwiegermutter ist eine gutmuetige Frau und wir verstehen uns sehr gut. Dass ich trotzdem lieber mit meinem Mann alleine wohnen wuerde, kann sie aber nicht verstehen und ich glaube, viele Chinesen koennen das nicht verstehen und finden meinen Wunsch egoistisch und unfair. Schliesslich ist meine Schwiegermutter sehr nett und ausserdem alt und krank….

Ich fuehle mich aber dadurch – wahrscheinlich grundlos? – in meiner Freiheit bedroht und merke, dass ich mich zu Hause nicht mehr richtig konzentrieren kann.

So sitze ich heute mit meinem Leptop woanders – wo verrate ich nicht! – und schreibe mir den Frust von der Seele. Gestern war ich im Training und musste vor dem Unterricht die Toilette benutzen. Sie war verstopft. Am Waschbecken lagen die Innereien von irgendeinem geschlachteten Tier, dass der Hausmeister dort entweidet hat, ausserdem gab es keine Seife, sondern nur Kloputzmittel und ein Desinfektionsmittel, dass ich dann schliesslich zum Haendewaschen benutzt habe. Danach haben meine Haende stundenlang nach Clor gerochen. Trotzdem habe ich aber gut trainiert und heute sogar ein bischen Muskelkater.

Heute morgen bin ich dann mal wieder in einem hoffnungslos ueberfuellten Buss unten auf dem Tuerabtritt gestanden. Es war so eng, dass es nur Platz fuer einen meiner Fuesse gab. Die Fahrt ging ueber die zur Zeit gesperrte und nur fuer oeffentliche Busse freigegebene Autobahn und nach zwanzig Minuten war der Fuss, den ich nicht auf den Boden stellen konnte, komplett eingeschlafen. Da bin ich beim Aussteigen fast aus der Tuer gefallen. Doch trotz alledem gefaellt es mir hier gut und ich merke, wie die chinesische Umgebung meine Lebensenergie freisetzt. Auch wenn ich mich manchmal beklage: ich bin doch sehr gerne hier!

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Donnerstag, Januar 15, 2009

Die in einer Rolltreppe eingeklemmte Katze

Als ich heute die U;Bahn verlassen wollte und auf der Rolltreppe stand, sah ich ploetzlich am oberen Ende der Rolltreppe eine verzweifelte junge Katze, deren Hinterpfoten in der Rolltreppenwalze zermalmt wurden. Eine Frau versuchte vergeblich die Katze zu befreien. Die Katze strampelte mit vollen Kraeften, konnte sich aber auch selber nicht retten. Ich habe die Katze dann einfach herausgerissen, weil ich keine andere sanftere Moeglichkeit sah die Katze zu befreien. Natuerlich waren ihre Hinterfuesse voellig aufgerissen, die vorderen Teile der Hinterfuesse fehlten teilweise, die Knochen lagen frei. Ich bin es ueberhaupt nicht gewohnt schwere Verletzungen zu sehen und war sehr aufgeregt. Die andere Frau hat mir dann geholfen ein Taxi zu rufen, was um diese Zeit in dem Berufsverkehr nicht ganz einfach ist und anstatt Ballett zu trainieren habe ich die Katze zum Tierarzt gefahren. Das Taxi stand natuerlich stundenlang im Stau, der Tierarzt hatte bereits Feierabend und ich musste dann 100.- Euro sogenannte Emergency Gebuehr bezahlen, dazu kamen auch noch die Kosten fuer die Behandlung und Uebernachtung, denn ich habe die Katze erstmal beim Tierarzt gelassen. Morgen wird sich entscheiden, ob der Tierarzt die Fuesse der Katze soweit retten kann, dass sie wieder laufen kann. Ansonsten muss man sie wahrscheinlich einschlaefern.

Natuerlich habe ich noch keinen Plan, was ich mit der Katze machen soll, wenn es moeglich sein sollte sie zu retten. Unsere Familie hat bereits zwei Katzen und mein Mann war total dagegen noch diese dritte Katze zu adoptieren, als ich ihm am Telefon die Geschichte erzaehlt habe. Mal sehen, ob ich ihn noch umstimmen kann….

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Montag, Januar 12, 2009

schwieriges Zeitmanagement

Es ist erstaunlich, aber wahr: jetzt, wo ich endlich den idealen Internet und Blog-Schreibe Computer habe, habe ich aber keine Lust zu bloggen. So sitze ich gerade am Fruehstueckstisch und warte auf meine Haushaelterinn, die hoffendlich bald kommt. Dann werde ich sofort in mein Zimmer gehen und Gitarre ueben, denn das will ich wirklich. Oder nein: wahrscheinlich wird mich meine Ai noch dazu ueberreden, ihr mitgebrachtes, chinesisches Fruehstueck zu probieren, dass sie fuer meine Schwiegermutter eingekauft hat. Dann werden wir doch wieder eine halbe Stunde verschwaetzen und dann bin ich wahrscheinlich so muede, dass ich keine Lust mehr zum Ueben habe. Im Moment sitze ich hier unten, weil ich meiner Schwiegermutter Gesellschaft leisten moechte, die gerade aus Amerika zurueckgekommen ist und unter einer beginnenden Alzheimer Krankheit leidet. Ich weiss, dass sie nicht gerne alleine ist. Die Sonne scheint und besser waere es, einen Morgenspaziergang zu machen als hier herumzusitzen…..Aber ich fuerchte, bis wir uns angezogen haben ist schon wieder eine Stunde verflossen und bis wir von dem Spaziergang zurueck sind, waere es dann schon mehr oder weniger Zeit fuer ein Mittagessen. Also schreibe ich hier weiter…..
Es gibt bei mir aber gerade wirklich nicht viel zu erzaehlen. Das Wetter ist sonnig, aber kalt, ich habe starke Halsschmerzen, was bedeutet, dass ich in den naechsten Tagen mit einer Erkaeltung herumlaufen muss, was mich aber nicht daran hindern kann, trotzdem weiterhin ins Ballett Training zu gehen. Nicht zum Ballett zu gehen, waere gleichzusetzen mit: keine Lebensqualitaet zu geniessen…Ohne Ballett geht es bei mir einfach nicht. Andererseits wird mir das Ballett Training dieses Jahr sehr erschwert, da unser Highway in die Stadt wegen Erweiterung fuer mehrere Monate gesperrt worden ist und man auf den kleinen Strassen nun taeglich unabsehbare Zeiten im Stau stehen muss. So bin ich dazu gezwungen schon am fruehen Nachmittag loszufahren und dann entweder im Stau zu lesen oder,- wenn es wider Erwarten schneller gehen sollte – in der Stadt herumzubummeln….Gluecklicherweise kann man bei uns fast in allen oeffentlichen Cafes und Hotels kostenlos im Internet surfen…..

So, nun ist meine Ai (Haushaelterin) gekommen und ich kann anfangen zu ueben…..

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Freitag, Januar 02, 2009

Ich bin aber keine konsumorientierte Luxusdame!!

Kurz nachdem ich den letzten Artikel hier veroeffentlicht habe, bekam ich einen Anruf auf mein Handy. Eine deutsche Bekannte in Shanghai hatte bereits gelesen und war entsetzt: “Sowas wuerde ich an Deiner Stelle nicht schreiben. Das klingt ja wahnsinnig konsumorientiert!”

Na und? Wenn es wirklich so waere, waere ich dann schlechter als die meisten anderen Menschen? Eher nicht. Waehrend sich bei einigen Bekannten Schuhe und Klamotten in Schraenken stapeln, haeufen sich bei mir stattdessen Computer, Mikrophone, Handys, MP3 Player und co. Ist das so verwerflich? Immerhin sind diese huebschen technischen Errungenschaften einer der groessten Vorteile unseres Jahrhunderts. Ansonsten gibt es ja auch viele Nachteile, wie zum Beispiel die Umweltzerstoerung oder die Ausbreitung von AIDS und Atomwaffen. Anstatt sich wegen dieser und anderer negativen Dinge zu deprimieren, freue ich mich lieber ueber die vielleicht nicht ganz so zahlreichen, aber dafuer um so attraktiveren positiven Veraenderungen der Neuzeit. So kann man mit dem geschickten und passenden Gebrauch einiger technischer Geraete immer wieder wenigstens in kleinen Bereichen die durch Industrialisierung und Umweltzerstoerung verursachte Maengel ausgleichen. Ich zum Beispiel jogge fast immer mit Ipod. Auf diese Weise merke ich fast nicht, dass ich mich in der Einflugschneise eines internationalen Riesenflughafens befinde…..

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Mittwoch, November 05, 2008

auch die Chinesen moegen Obama

Zumindest die Chinesen, die ich kenne und die ich heute nach ihrer Meinung gefragt habe, freuen sich alle, dass die Amerikaner Obama zum Praesidenten gewaehlt haben. Der Wechsel in Amerika ist gut fuer die ganze Welt, auch wenn man hier eher skeptisch ist, ob ein Mann es schaffen kann, eine jahrelange, festgefahrene Politik wirklich positiv zu veraendern. Es ist auf jedenfall ein Riesenfortschritt, dass ein afrikanischer Amerikaner in Amerika Praesident werden kann und wer weiss: wenn die Afrikaner das schaffen, vielleicht gibt es ja dann auch mal einen chinesischen, amerikanischen Praesidenten?

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Dienstag, Oktober 28, 2008

Der Milchskandal und Veronika

Ich will hier nicht ueber die allgemeinen Folgen wie die kranken und gestorbenen Kinder schreiben, denn das tut bereits die offizielle Presse. Was ich hier schreibe, sind nur die unmittelbaren Auswirkungen , die ich selber erlebe und das ist natuerlich – verglichen mit dem Aussmass der Katastrophe – nicht viel.

Mein eigenes Leben hat sich seit dem Bekanntwerden der Milchverschmutzung sowieso nicht sehr veraendert. Ich habe keine Kinder fuer deren Gesundheit ich verantwortlich bin. Nun habe ich auch schon neun Jahre lang taeglich etwa einen halben Liter chinesische Milch getrunken (Marke Guangming) und dazu regelmaessig chinesisches Jogurt gegessen. Was liegt da naeher, als einfach weiter zu essen und zu trinken? Ich denke mir , dass jetzt – nach dem Skandal - die Kontrollen hoffendlich gewissenhafter durchgefuehrt werden. Beunruhigend ist allerdings, dass meine chinesischen Freunde nur noch die teure, auslaendische Milch kaufen oder gar keine Milchprodukte mehr zu sich nehmen.

Haette ich das Gefuehl, dass es sinnvoll waere komplett auf Milchprodukte zu verzichten, wuerde ich das natuerlich auch machen. Aber wer sagt mir denn, dass es nicht morgen oder uebermorgen einen neuen Skandal mit anderen Lebensmitteln gibt? Auch in Deutschland gab es schon diverse Lebensmittel Skandale, man denke nur an den Gammelfleisch Skandal von vor zwei Jahren. Wir koennen uns nicht so einfach schuetzen, es sei denn, wir verzichten komplett auf Essen, Trinken und Atmen. Ich glaube, nicht einmal ein Umzug koennte helfen. Denn auch in anderen Laendern gibt es gewissenlose Leute, die mit ihrem ignoranten und egoistischen Verhalten die Menschheit ruinieren. Und es dauert immer viel zu lange, bis solche Skandale endlich an die Oeffentlichkeit gebracht werden.

Interessanterweise hat mir eine Freundin genau zur passenden Stunde das passende Buch in die Hand gedrueckt: Paulo Coelho: Veronika beschliesst zu sterben :
Eine Frau wird wegen einem missglueckten Selbstmord Versuch in die Psychiatrie eingeliefert und dort von einem Arzt behandelt, der eine neue Technik ausprobiert: Heilung durch Todesangst! Er spritzt Veronika ein Mittel, dass einen nahenden Herzinfarkt vortaeuscht und erklaert ihr, dass sie innerhalb der naechsten Woche sterben muesse, weil sie durch ihren Selbstmordversuch mit Schlaftabletten ihr Herz unheilbar geschaedigt habe. Im Angesicht des Todes wird Veronika nun so langsam sich selbst bewusst und entdeckt ihre Lebensqualitaet. Sie verliebt sich, geniesst es Klavier zu spielen und ihre Gefuehle auszudruecken und flieht schliesslich mit ihrem Geliebten aus der Anstalt. Die Moral von der Geschichte: lebe! Und die zweite Moral von der Geschichte: akzeptiere dich selbst und hoere nicht auf, Deine Meinung zu sagen und dich selbst in die Gesellschaft einzubringen.

Naja, ich bilde mir ein, dass ich diese Moral schon lange kapiert habe (selbst auf die Schulter klopf) – naemlich bereits vor Jahren als ploetzlich einige nahe Familienmitglieder kurz hintereinander an Krebs erkrankten und starben. Diese Krebserkrankungen sollen ja auch teilweise eine Folge von Umweltverschmutzung sein und haben auf der ganzen Welt sehr zugenommen.

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Donnerstag, Oktober 23, 2008

Rettet das Internet!(www.rettet-das-internet.de)

Ich bin gerade durch das Forum "Internet" der Sueddeutschen Zeitung auf eine Internet Seite aufmerksam gemacht worden, die genau die Probleme anspricht, die mir schon lange im Kopf herumgehen.

Das, was das Internet so sinnvoll und faszinierend macht, ist die Arbeit all der vielen nicht-commerziellen Webmaster. Aus Idealissmus und Freude an der Sache sind Menschen bereit, kostenlos ihre Faehigkeiten und ihr Wissen der Allgemeinheit zur Verfuegung zu stellen mit dem Ergebniss, dass das Internet zur besten und demokratischsten Informationsquelle heranwaechst. Doch einigen wenigen Leuten passt das nicht ....

"Das Internet wurde aufgebaut von Millionen freien, quasi ehrenamtlichen Webmastern, die mit großem Einsatz und Fleiß, teils kleine, teils große Bausteine zu einem riesigen Mosaik von Homepages, Daten- und Linksammlungen zusammensetzten, und die großartigste und gleichzeitig demokratischste Informations-Institution aller Zeiten schufen.

Jetzt aber versuchen einige wenige Leute, das freie Internet ihren persönlichen, kommerziellen Interessen zu unterwerfen und alles beiseitezufegen, was diesen Interessen im Wege steht. Ihr Ziel ist es, sämtliche Veröffentlichungsrechte in wenigen Händen zu konzentrieren, und jeglichen freien Daten- und Informations-Austausch zu unterbinden." (Zitat:Rettet-das-Internet.de)


Besitzt Ihr eine Homepage, besucht Ihr gerne Funpages,
inseriert Ihr bei Ebay, verwendet Ihr Tauschbörsen ???

Spätestens seit Inkrafttreten des neuen Urheberrechts befinden wir uns ALLE mit einem Bein im Gefängnis! Besucht "Rettet das Internet" und macht Euch klar, wie absurd die Situation ist, die da von Konzernlobbies und einem willfährigen Gesetzgeber geschaffen wurde. Informiert Euch und leistet Widerstand!

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Samstag, Juni 28, 2008

Auch in Italien wackelt die Demokratie

Dem negativen “Vorbild” Amerikas folgend, scheinen jetzt auch in Europa einige Regierungen zu versuchen die Demokratie heimlich abzuschaffen. So gibt es in Italien jetzt ein neues Immunitaetsgesetz, dass fuehrende Staatsvertreter wie z.B. Ministerpraesidenten und Staatspraesidenten waehrend ihrer Amtszeit vor juristischer Verfolgung schuetzt. Waehrend man sich also lautstark ueber undemokratische Entscheidungen im fernen Osten empoert, passieren in Europa und Amerika noch viel schlimmere Veraenderungen. Irgendwann wird dann die ganze Welt eine einzige kapitalistische Diktatur sein. Tut mir leid, dass ich das so negativ sehe.

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Freitag, Juni 27, 2008

Ein "Grundrecht" auf Waffenbesitz

Laut deutscher Welle Nachrichten hat jeder Amerikaner ein Grundrecht auf Waffenbesitz. Dieses Grundrecht gilt noch vor der allgemeinen Sicherheit. Dies hat das oberste Gericht in Washington so entschieden, wenn ich mich recht erinnere.
Damit ist klar: ich werde nicht nur nicht in Amerika leben, sondern auch nicht dorthin auf Urlaub fahren. Zu gefaehrlich.

Der republikanische Praesidentschaftskandidat soll laut Reuters das Recht auf Waffenbesitz sogar mit dem Recht auf Meinungs - und Versammlungsfreiheit verglichen haben. Da kann man ja nur noch darauf warten, dass die Amerikaner auch noch das Recht auf Selbstjustiz erfinden. Viel Vergnuegen in Amerika!

Zu diesem Negativtrend passt uebrigens ein Artikel von einem amerikanischen Jugendlichen, den ich bei everything@everything2.com gelesen habe. Der Artikel heisst: “the half asian identity”. Der junge Mann beschreibt dort wie rassistisch seine amerikanische Familie sich gegenueber seiner chinesischen Mutter benimmt. Schluck.

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Mittwoch, Juni 18, 2008

Registrierte Journalisten

Das Internet mit der Moeglichkeit auf uneingeschraenkte Information
von und fuer jeden, scheint einigen Leuten immer mehr ein Dorn im
Auge zu sein. So duerfen in Weissreussland anscheinend von jetzt an
nur noch registrierte Journalisten Berichte und Fotos ins Internet
stellen. Zumindest gilt die Billigung eines derartigen Gesetzes als
Formsache, wie ich gerade in den Nachrichten der deutschen Welle
gelesen habe. Ausserdem sollen in Weissrussland zukuenftig
Jurnalisten ohne Vorwarnung wegen Weiterverbreitung auslaendischer
Nachrichten inhaftiert werden koennen.

Was in Weissrussland moeglich ist, ist theoretisch auf der ganzen
Welt moeglich, sollten die Vorraussetzungen entsprechend sein. So
sind unsere Freiheiten und Freuden wahrscheinlich nur von relativ
kurzer Dauer. Oder sehe ich das ( - hoffendlich) zu pessimistisch? -Gluecklicherweise ist es soviel ich weiss bisher nicht moeglich die Herkunft einer Computer ID hundertprozentig genau zu verfolgen. Die Computer aendern naemlich ihre ID`s immer wieder.

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Mittwoch, April 23, 2008

Vergangenheit


Zum Thema Geschichte und Gegenwart faellt mir ein, dass auch ich in naher Zukunft (verglichen mit der jahrtausenden alten Geschichte) der Vergangenheit angehoeren werde.

Was auch noch ziemlich sicher ist: all die U-Bahn Schaechte in Shanghai und die vielen Hochhaeuser werden hoechstwahrscheinlich in ein paar hundert Jahren verschwunden sein. Doch was gibt es dann stattdessen? Eine interessante Frage.: wie werden all diese Tunnel und Hochhaeuser verschwinden und wann? Passiert es vor oder nach meiner Zeit? Gut, dass ich keine Kinder habe. So muss ich mir keine Sorgen um die Zukunft meiner Kinder machen. Es wuerde mir die letzten Nerven rauben. Ohne Kinder kann man derartigen Veraenderungen relativ gelassen entgegenschauen. Die Frage reduziert sich dann auf: Wer oder was verschwindet zuerst: ich oder die Hochhaeuser?

Wie dem auch sei: allmaehlich fange ich an zu glauben, dass die meisten Menschen am Anfang unglueckliche Kinder waren. Die sogenannte “glueckliche Kindheit” bleibt nur wenigen auserwaehlten Spezialmenschen vorbehalten. In China sind die Kinder auch nicht gluecklicher als bei uns. Zumindest, wenn sie Kinder reicher Eltern sind. Ein Beispiel: der einjaehrige Sohn meiner sehr netten Nachbarn wurde vorallem von seiner Amme gepflegt. Doch nach einem Jahr entliessen die Eltern diese Amme. Kurz darauf beschloss dann auch noch seine Mutter alleine fuer mehrere Monate ins Ausland zu gehen und das Kind der Grossmutter zu ueberlassen. Der kleine Bub reagiert mit tiefer Trauer. Wenn man in sein Gesicht sieht, moechte man am liebsten weinen. Da gibt es (zumindest zur Zeit) keine Freude mehr. Der Sohn meiner Nachbarn ist kein Einzelfall. Die meisten wohlhabenden Kinder werden hier von Haushaelterinnen und Ammen grossgezogen. Leider gibt es viele Eltern, die oft diese Haushaelterinnen wechseln, was dann fuer die Kinder eine Katastrophe bedeuten kann. Die weniger wohlhabenden Kinder wachsen meistens bei den Grosseltern auf, was ja zumindest den Vorteil hat, dass Grosseltern nicht so einfach ausgetauscht werden koennen.

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