Zur Zeit lebe ich im Krankenhaus. Allerdings nicht als Patientin,sondern als Angehörige eines Kranken.
In China läßt man die Kranken nicht alleine im Krankenhaus, sondern rund um die Uhr, also auch nachts, wachen die Familienangehörigen am Bett des Kranken und leisten Pflegedienste. Natürlich kann man sich für Geld (etwa 200RMB pro Tag) eine professionelle Pflegekraft bezahlen, die dann Hilfe bei den Arbeiten leistet, die man sich selbst nicht zutraut. Doch diese Pflegerinnen betreuen viele Patienten auf mal und erwarten, daß die Angehörigen zumindest da sind und “aufpassen”. Wer nur eine kleine Familie hat, muß sich dann eben für den Krankenhausaufenthalt seines Nächsten Urlaub nehmen und selbst mit im Krankenhaus wohnen. Ich habe hier niemanden, der mich ablösen kann und bin schon seit mehreren Tagen hier. Dafür habe ich allerdings auch ein Bett mit im Krankenzimmer bekommen. Wer sich aber nur “Holzklasse” leisten kann, bekommt kein Bett, sondern schläft im Sitzen. Die “erste Klasse” Patienten zahlen in China wahrscheinlich noch mehr als in Deutschland, genießen dafür aber ein Einzelzimmer mit einem zweitem Bett für die Angehörigen.
Wir sind im Zhongshan Krankenhaus , was in Shanghai für seine guten Ärzte bekannt ist. Weil die Ärzte hier gut sein sollen, ist es aber auch eine Massenveranstaltung mit mehr als zehn großen Gebäuden. Unten bei der Anmeldung tümmeln sich unglaubliche Mengen an Menschen. Man wird erstmal geschubst und gestoßen und von recht unfreundlichen, gestreßten Schwestern “behandelt”. Da es in China nicht üblich ist Privatpraxen zu besuchen, gehen die Menschen wegen jeder Kleinigkeit ins Krankenhaus. Wer erkältet ist, Zahnschmerzen hat oder eine neue Brille braucht - für jeden Arztbesuch geht man ins Krankenhaus. Dort besteht aber kaum die Möglichkeit jedesmal zum selben Arzt zu gehen. Man ist eine Nummer und wird zu einer Nummer geschickt. Jede weitere Untersuchung erfordert das Wandern von einer Station zur anderen. Für alles muß man sich erneut anstellen und in die Menschenmenge begeben. Möchte man zum Beispiel einen Ultraschall machen, wird man zur Ultraschallstation geschickt. Dort gibt es mehrere Zimmer mit Geräten. Vor jedem Zimmer drängt sich eine lange und müde Menschenschlange. Während der eine Patient noch untersucht wird, zieht der nächste Patient schon seine Kleider aus und manchmal ist dann auch noch jemand da, der noch seine Kleider wieder anzieht. Die Türen stehen alle offen, Privatsphäre gibt es nicht.
Diesmal sind wir aber nicht ambulant hier, sondern für eine große Operation . Das Krankenzimmer ist in einem anderen Gebäude als der Operationssaal. Die Patienten, die zur Operation gefahren werden, werden mit den ambulanten Menschenmassen in den überfüllten Liften transportiert. Ich dränge mich mit den Ärzten und meinem Patienten durch die langen Gänge. Schließlich, im Operationsgebäude angelangt, wird es leer und dann darf ich nicht mehr mitkommen und wandere alleine zurück. Ich muß im Krankenzimmer warten. Aber ich warte nicht alleine. Es gibt noch zwei Freunde, die mit dabei sind. Nocheinmal muß ich zurück in das Operationsgebäude um zu unterschreiben, daß ich einverstanden bin, daß mein Mann eine Narkose bekommt. Nach langen zwei Stunden werde ich dann gefragt, ob ich die herausoperierten Körperteile anschauen will. Klar will ich das! Bin dann aber auch wirklich überrascht, wieviel da auf dem Teller liegt. Ein großer Hund könnte sich satt davon essen. Ach ja, zuerst hat man mir ja die falschen Innereien gezeigt. Einen Lungenkrebs von einem anderen Patienten. Glücklicherweise habe ich den Irrtum bemerkt. Wir haben nämlich keinen Lungenkrebs.
Okay, die Krankenstation für erste Klasse ist wenigstens einigermaßen ruhig. Nur 14 Patienten gibt es auf unserer Station. Die Krankenschwestern und Pflegerinnen sind hier auch freundlicher und das Zimmer ist groß. Und heute am vierten Tag geht alles schon viel, viel besser…..
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