vor vielen Jahren, als das Leben in Shanghai für mich gerade angefangen hatte an Attraktivität zu verlieren und sich sozusagen mein Shanghai - Honeymoon langsam zu einem Shanghai - normal - Leben entwickelte, begann ich diesen Blog zu schreiben. Zuerst auf Blogspot und als Blogspot dann in China gesperrt wurde, mit eigener Domain.
Ich habe Shanghai-Megabreit als so eine Art öffentliches Tagebuch angelegt, weil ich glaube, daß ich nur über Dinge schreiben kann, die ich wirklich selber erlebe.
Ich weiß es gehört Mut dazu über persönliche Erfahrungen zu schreiben und dann auch gleich noch im Internet. Nebenbeibemerkt ist das tatsächlich auch der Grund, warum ich immer weniger schreibe. Was ich schreibe hat nämlich Auswirkungen. Es gibt sehr viele Chinesen, auch in meiner unmittelbaren Nachbarschaft, die gut deutsch lesen können und hier manchmal mitlesen. Als ich zum Beispiel vor ein paar Jahren über unsere Ballett Schule geschrieben habe, wurde das sofort im Unterricht kommentiert!
So fühle ich mich nicht wirklich frei und die wahrscheinlich interessantesten Dinge, schreibe ich dann doch lieber nicht. Eigentlich schade.
Was ist nun überhaupt ein Blog? Für mich ist ein Blog - im Gegensatz zum Buch - eine Art Sammelhafen für Gedankenschnipsel. Gute Blogschreiber schreiben täglich mindestens einmal und meistens bestehen die einzelnen Postings nur aus wenigen Zeilen. So ähnlich wie die Statements auf Facebook. Und damit man bei den vielen Postings nicht den Überblick verliert, werden sie in Kategorien eingeteilt. Und jeder Blog hat ein Thema. Das Thema dieses Blogs ist zum Beispiel: das Leben einer westlichen Frau, die mit einem Chinesen verheiratet ist und in Shanghai als Gitarristin lebt.
Und jetzt werde ich mich weiter auf WeChatt mit meinen chinesischen Nachbarn unterhalten und dann Gitarre üben. Bei dem Chat mit meinen Nachbarn geht es gerade hoch her. Es geht zum Beispiel um Themen wie und ob wir hier im Wohnviertel Gemüse anpflanzen dürfen oder nicht. Die Mehrheit der Chinesen ist gegen Gemüse im eigenen Garten, weil das angeblich häßlich aussieht (“wie auf nem Bauernhof!”), ich verteidige das Gemüse……
liebe Grüße an alle meine treuen Blogleser, die trotz der zur Zeit seltenen Artikel immer noch hier vorbeischauen!
Eure Julia
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