Es gibt seit Neuestem viele U – Bahnen in Shanghai. Besonders bemerkenswert finde ich daran die langen unterirdischen Wege, die man zuruecklegen muss, will man von einer Linie in die andere wechseln. Vorallem, wenn man weiss, was darueber steht und dass diese Gaenge erst nachtraeglich gegraben wurden, kann einem schon etwas mulmig zumute werden. Beispiel Xu Jia Hui. Unter den gigantischen Buerotuermen und Shopping Centern wurde die U – Bahnhaltestelle der U9 neu erschaffen und gleichzeitig eine lange, breite Passage zur U1, der aeltesten U-Bahn Shanghais. Man laeuft da bei gutem Tempo etwa fuenf Minuten tief unter den Hochhaeusern in neugegrabenen Raeumen.
Entsprechend sind die Decken an einigen Stellen etwas niedrig und die Akkustik eigentuemlich. Nur die Schritte der Passanten schmatzen ueber den Boden. Wer spricht, wird gehoert, aber es sprechen nicht viele, wenn sie diesen Weg unter der Erde waehlen. Man geht stumm und schnell. Einkaufstaschen an Haenden oder den Leptop in der Umhaenge Tasche, jeder versucht so schnell wie moeglich diesen Weg zurueckzulegen. So waelzt sich die Masse der Menschen mit zielstrebigen Beinen ueber die trotz Neonlicht nicht richtig hell wirkende Piste, kaum den Nachbarn als solchen erkennend . Ich mache das diesmal anders. Atme die noch immer nach Bauschutt riechende Luft und fuehle wie sie von den Menschen bewegt wird. Sind die hier Laufenden alle Noten einer nur mir vertrauten Partitur?
Anmerkung: die Fotos sind mit meinem Handy gemacht, da mein Mann den Fotoapparat mit auf Dienstreise genommen hat.
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