Diesen Song von Mikel Jackson werden einige meiner Schueler an der deutschen Schule jetzt lernen. Unter erschwerten Bedingungen, denn das neue Cocu Team versteht nicht viel von Gitarre und hat mir recht ungeeignete Raeume zugeteilt. So gibt es in dem einen Raum keinen Computer mit dem ich die Noten an die Wand beamen kann und in einem anderen Raum ist die Akkustik extrem schlecht. Der Pausen Laerm von draussen vor der Tuer ist lauter als die Stimmen und Gitarren der Kinder. Naja, irgendwie wird es auch so gehen und vielleicht wird sich ja auch noch etwas an der Situation verbessern. Immerhin haben wir gerade erst begonnen.
Aber Beat it ist nicht nur der Titel des Songs von Mikel Jackson, es klingt fuer mich auch wie ein Motto: beat it bedeutet auch: lass dich nicht unterkriegen von Menschen, die Dich beneiden oder Dich aus irgendwelchen Gruenden nicht leiden koennen. Lauf nicht weg – just beat it. Vielleicht ist es gerade diese Aussage des Songs, die auf meine Schueler und mich so motivierend wirkt? Und wir brauchen, glaub ich, dringend diese Aufmunterung!
Beat it: das ist genau das Thema, mit dem ich hier in Shanghai des oefteren konfrontiert werde, und es faellt mir so schwer, meine Widerstandskraft nicht zu verlieren und einfach davon zu laufen. Manchmal habe ich ja keine Lust mehr.
Aber auch in bescheuerten Lebenslagen gibt es immer irgendetwas erfreuliches: so habe ich zufaellig in einem chinesischen Musik Geschaeft ein tolles Gitarren Stueck gefunden. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, wo bei mir sonst der chinesische Musik Geschmack eher Pein und Fluchtgedanken verursacht. Doch es gibt auch Ausnahmen und ich habe eine unglaublich gute Ausnahme gefunden. Auf dem Weg zu diesem Musikgeschaeft, dessen Besitzer uebrigens zur Zeit auch sehr hilfsbereit und nett ist, bin ich mit dem Taxi im Stau gestanden und konnte mal wieder feststellen, dass die Stadt bei blauem Himmel und mit lebendigen weissen Wolken wirklich gigantisch und attraktiv aussieht. Kein Wunder, dass ich hier zu Anfang vor allem Freude und Optimismus verspuerte…..
Ach liebe Julia - Dich kurz mal zu sehen und Dir ganz viel von diesem “beat it”-fealing zukommen zu lassen, das wäre groß. Manchmal denk ich “die kleine Julia und das große Shanghai” - da bräucht ich es dann - das Wurmloch - schnell mal nach Shanghai. Ich brauch es. Wann hast Du eine kleine Pause?
Ich wünsch Dir ganz viel liebe Menschen für Shanghai, egal woher sie kommen mögen,
mit herzlicher, achtsamer Empfindung ….
Ich kann mir vorstellen, dass das Leben in einer sehr fremden Kultur wie der chinesischen, permanent Druck auf das eigene Bewusstsein ausübt. Als Deutsche in der Schweiz ist dieser Druck relativ schnell verflogen, da man mir mein “andersein” nicht ansieht (aber natürlich, trotz aller Bemühungen, immer noch anhört…;-)). Ich weiss nicht, ob ich dem gewachsen wäre. Ich wünsche dir viel Kraft !